Nach der deutlichen 1:5-Klatsche vergangenen Sonntag in Regensburg, wollte die Heimelf Wiedergutmachung. Der ASV Hollfeld hatte nichts zu verlieren und besann sich auf alte Tugenden: „Beißen – Kratzen – Laufen“. Mit Erfolg.
Murat Gedik auf und davon...
Christoph Wirth
Die SpVgg legte zu Beginn ordentlich los. Mit aggressivem Spiel drückte man dem Gegner seinen Stempel auf. Die Heimelf wollte ein schnelles Tor, um die Gäste aus Hollfeld weiter zu verunsichern. Früh wurde gestört, um leichte Ballverluste des ASV zu provozieren. Doch der Abwehrverbund um Patrick Werther überstand die erste Angriffswelle des SVS mit Bravour. Und es sollte noch besser kommen, mit dem ersten Ausflug in Gegners-Hälfte schlugen die Schützlinge von Claudio Eismann eiskalt zu. Ein starker Angriff über den Rechtsverteidiger Stefan Ermer landete am Pfosten, Timo Jahrsdörfer stand genau da, wo ein Vollblutstürmer stehen muss, um die Kugel abzustauben – 0:1. Kalt erwischt wurden also die heimischen Selbitzer gegen das bis dato Tabellenschlusslicht aus der fränkischen Schweiz. Denn auf einmal machten die Gäste aus Hollfeld das Spiel immer enger, waren in den Zweikämpfen und ließen dem leichten Favoriten aus Selbitz kaum Spielraum. Nur einmal standen die Gäste zu weit weg von ihren Gegenspielern, als Fabi Elbl halbrechts vor Keeper Wachter zum Abschluss kam. Doch Hollfelds Keeper war zur Stelle und bereinigte die brenzliche Situation (14.). Danach sahen die Zuschauer eine intensiv geführte Partie. Die Platzherren waren zwar bemüht, aber ohne Durchschlagskraft nach vorne. Der ASV Hollfeld wehrte sich nach Kräften, hatte gegen offensiv einfallslose Hausherren aber leichtes Spiel. Hollfeld stärkte den Defensivverbund weiter und versuchte über schnelle Angriffe Selbitz zu überraschen. Der SpVgg fiel bis kurz vor der Pause wenig ein. Bis die Hollfelder einen Eckball nicht entscheidend aus der Gefahrenzone klären konnten, und die Murmel über Umwege bei Fabian Gabler landete. Der linke offensive Verteidiger hämmerte das Spielgerät Richtung Wächter, sensationell rettete der Schlussmann seiner Elf die Halbzeitführung. Somit ging der ASV Hollfeld mit einer knappen, aber keineswegs unverdienten Führung in die Kabinen. Die Gäste störten früh und ließen gegen stark nachlassende Selbitzer kaum etwas zu. Die frühe Führung spielte der Elf um Kapitän und Torschütze Timo Jahrsdörfer natürlich in die Karten.
Gubitz und Ermer stoppen Kevin Winter (Mitte)...
Christoph Wirth
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Gastgeber viel zu behäbig. Ohne Zug zum Tor und jegliche Torchancen brachte die Lauterbach-Elf Hollfeld nicht in Bedrängnis. Nach einer guten Stunde traute sich sogar der ASV wieder vor das Gehäuse von Sascha Prell – und wie. Kämpfende Hollfelder gaben keinen Ball verloren und bestraften verzweifelte Selbitzer bitter böse. Die Heimelf brachte den Ball nicht weg, Dominik Schorn bedankte sich und hämmerte die Kugel ins lange Eck zur vermeintlichen Vorentscheidung (61.). Der Genickschlag für die SpVgg? Keineswegs, denn Fabian Gabler brachte seine Elf aus dem Nichts wieder ins Spiel. Gablers linke Klebe brachte wieder Feuer in das ansehnliche Derby. Gleich darauf zog Sven Lauterbach seinen letzten Joker. Altmeister Kristian Schmidt sollte Selbitz mit seiner Routine und Erfahrenheit noch einen Punkt bescheren. Auf einmal machten die Hausherren wieder mächtig Druck, mit aller Macht drückte die SpVgg auf den Ausgleich. Ein raffinierter Heber von Kristian „Schmitti“ Schmidt landete noch auf dem Dach (73.). Klar, viel spielte sich nicht vor beiden Toren ab, dennoch entwickelte sich in der Schlussphase ein heißes Derby. Packende Zweikämpfe waren an der Tagesordnung, Hollfeld verteidigte mit Mann und Maus und lauerte auf den einen, letzten und entscheidenden Konter. Für Selbitz sollte es letztendlich nicht mehr reichen, die Schlussoffensive kam deutlich zu spät. Die letzte richtig dicke Gelegenheit für die SVS vergab Christopher Kuhnlein per Kopf. Christoph Wächter war zur Stelle und sicherte seiner Elf drei ganz wichtige Punkte.
Die Hollfelder feiern nach langer Durststrecke, endlich den ersten „Saisondreier“ und wollen natürlich an das Gezeigte anknüpfen. Mit viel Leidenschaft und Disziplin, geht’s am Sonntag weiter nach Regensburg zum Jahn. Selbitz findet sich hingegen nach zwei Niederlagen in Folge auf dem Boden der Tatsachen wieder. Und mit dem SV Memmelsdorf wartet das nächste schwere Auswärtsspiel auf das Team von Sven Lauterbach.
Spielbericht eingestellt am 17.08.2013 00:26 Uhr