Der Blick auf die Tabelle nach dem letzten Flutlichtspiel dieser Saison vor mal wieder über 1500 Zuschauern erzeugte einige Lust bei den Schnüdeln. Einerseits zur Fahrt nächsten Samstag in die weit entfernte Stadt in Oberbayern, wo angesichts dürftiger Kulissen nun ein halbes Schweinfurter Heimspiel warten dürfte. Andererseits ist ziemlich klar, dass es am 24. Mai im großen Finale zu Hause gegen Heimstetten um ziemlich viel bis alles gehen wird. Und dann dürften noch weitaus mehr Fans ins Willy-Sachs-Stadion strömen.
Augsburgs Johannes Nießner (links) gegen den Schweinfurter Michael Kraus.
Michael Horling
Die vielen, die am Freitagabend trotz der parallelen langen Schweinfurter Einkaufsnacht kamen, sahen zunächst einen furiosen Auftakt mit unter anderem dem verzogenen Schuss von Michael Kraus nach einem abprallenden Ball. Das war in der dritten Minute bereits die dritte Chance der Partie, in der es zunächst hin und her ging. Als Erik Thommy in der siebten Minute abzog, lenkte 05-Keeper Chris Pfeiffer das Leder gerade so noch über die Latte. In der 13. Minute griffen die Schweinfurter über rechts an, Marino Müller aber fand in FCA-Keeper Ioannis Gelios seinen Meister. Fortan verlor das Match ein wenig am Tempo und Dramatik. Aber die echten Highlights sollten ja erst noch folgen...
Jubel nach dem Schweinfurter 1:1: Bastian Lunz und Michael Kraus empfangen Elfmeterschütze Steffen Krautschneider.
Michael Horling
Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel deutete sich an, dass die Augsburger - anders als viele U23-Mannschaften in der Liga in der jetzigen Phase der Saison - noch Vollgas geben wollten. Johannes Müller zog auf´s Tor zu und verzog. Das wäre schon fast das 0:1 gewesen, das rund 20 Minuten später unglücklich fiel: Chris Pfeiffer ließ den Ball durchrutschen, als Stanislav Herzel abzog. Den Rückstand hätten die Schnüdel wahrlich verhindern können. Allerdings löste das eine finale Viertelstunde aus, die es in sich hatte. Daniel Stanese soll zehn Minuten vor dem Ende im Strafraum Simon Häcker gelegt haben. Wüste Augsburger Proteste verdeutlichten: Die Gäste sahen das ganz anders. Nach fast zwei Minuten der Turbulenzen und Diskussionen, lief Steffen Krautschneider an. Anstelle des zuletzt in Buchbach gscheiterten Bastian Lunz als etatmäßigen Schützen. Krautschneider traf - doch nach dem 1:1 wollten beide Mannschaften den Sieg. Augsburg drückte, hatte durch Patrick Wurm die beste Gelegenheit. Schweinfurter konterte immer wieder - angetrieben von der Kulisse, die nun zum zwölften Mann wurde. Dann die 87. Minute: Antonio Pangallo stieg völlig übermotiviert von hinten in Krautschneiders Beine. Rot für Augsburgs Nummer "4" war vertretbar, auch wenn die Schwaben das ganz anders sahen. Sämtliche sich warmmachenden Wechselspieler rannten auf den Rasen. Schiedsrichter Florian Riepl hätte nun massiver durchgreifen müssen. Er tat es nicht, pfiff auch überpünktlich ab. Die rassige Schlussphase hätte man sich gerne noch viel länger angesehen. Danach sorgten die Meldungen von Rosenheims Niederlage in Hof und von Heimstettens Pleite in Bamberg für strahlende Gesichter bei den Hausherren.
Kommenden Samstag treffen Heimstetten und Hof aufeinander, nehmen sich gegenseitig Punkte weg. Ein Dreier in Rosenheim (ohne den gelbgsperrten Tom Jäckel) würde also sicher schon mal den direkten Abstieg vermeiden und die Lust auf das Endspiel gegen Heimstetten schüren. Ob´s danach dann in die Relegation geht, vielleicht gegen Aubstadt, wird sich die nächsten Wochen zeigen. Die Schnüdel jedenfalls haben die sportliche Zukunft selbst in der Hand. Und im Umfeld kündigt sich nach dem angedeuteten Rückzug von Markus Wolf als Vorstand im September eine kleine Sensation an. Gerüchte besagen, dass der im Streit zurückgetretene Udo Jablonski mit einem Führungsteam antreten und zum neuen, starken man beim FC 05 werden will.
Spielbericht eingestellt am 10.05.2014 11:55 Uhr