Zu einem echten Härtetest trafen in der 1. Runde des Toto-Pokals auf Bayernebene die beiden Klassenkameraden an der Prellmühle aufeinander. Dabei konnte der neue FSV-Trainer Bernhard Solter ebenso wie sein Neudrossenfelder Kollege auf zahlreiche Neuverpflichtungen zurückgreifen, von denen der ehemalige Altstädter Marcel Mayr, der wegen Trainingsrückstand noch geschont wurde, sicherlich der prominenteste war. Obwohl die Neudrossenfelder, die nur knapp am Aufstieg in die Bayernliga gescheitert waren, leicht favorisiert in Rennen gingen, durfte man gespannt sein, welche Veränderungen der neue Bayreuther Coach vornehmen würde. Der Sieger der Partie würde zudem schnell belohnt werden – am Samstag erwartete ihn mit dem Gewinner aus der Begegnung Saas gegen Spvgg Bayreuth schon das nächste hochklassige Derby.
Mit aller eingesprungenen Kraft versucht TSV-Stürmer Lorenz Hofmann (re.) den Befreiungsschlag zu verhindern.
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Eine kurze, aber kräftezehrende Vorbereitung hinterließ bei beiden Teams deutlich ihre Spuren. Dabei lief bei den Gastgebern zunächst fast überhaupt nichts nach vorne, während die Schmidt-Schützlinge zwar ein Übergewicht an Ballbesitz erarbeiteten, letztlich aber keinen Schlüssel fanden, die dichtgestaffelte FSV-Abwehr zu überwinden. Wie weit die Akteure noch von der Bestform entfernt sind, bewies dabei FSV-Kapitän Alexander Kossmann bei einem Freistoß aus 18 Metern, als er die Kugel aus aussichtsreicher Position in Richtung Eckfahne drosch. Die Gäste dagegen kamen zwar zu einigen mehr oder minder gefährlichen Gelegenheiten. Doch meist waren es Fernschüsse oder Freistösse, die den ehemaligen Geseeser Patrick Pohl im FSV-Kasten nicht ernsthaft in Angst und Schrecken versetzen konnten. So verfehlten die Innenverteidiger der Gäste Alexander Bayer und Steffen Taubenreuther jeweils per Kopf und obwohl Lorenz Hofmann im TSV-Angriff durch seine Schnelligkeit und Laufbereitschaft immer wieder Lücken riss, hatte auch er seine Visiere noch zu ungenau eingestellt, so dass die einheimische Hintermannschaft eine relativ ruhige erste Hälfte verlebte.
Mit Felix Angerer und Christian Auner kamen beim FSV noch zwei frische Angreifer.
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Mit zwei Wechseln zur Pause hoffte Gästetrainer Peter Schmidt auf mehr Angriffsschwung seiner Truppe und wurde schnell belohnt. Wieder war es Lorenz Hofmann, der zunächst Guido Menzel düpierte und dann zum eingewechselten Marco Konradi passte. Obwohl Patrick Pohl den platzierten Ball des ehemaligen Geseesers aus dem linken Eck fischen konnte, landete die Kugel genau vor den Füßen von David Rau, der halbhoch zur Führung der Gäste einschoss. Jetzt war der FSV gefordert, und der ließ sich nicht lange lumpen. Spätestens nach den Einwechslungen von Christian Auner und Felix Angerer entwickelte sich immer mehr Druck auf das Gästetor. Allerdings verpassten in einer Szene Lorenz Hofmann, Marco Konradi und Steffen Taubenreuther für die Neudrossenfelder Vorentscheidung zu sorgen, als der FSV-Torwart schon geschlagen war und Abwehrspieler vor dem leeren Kasten retteten. So mussten die TSV-Akteure noch einmal kräftig durchschnaufen, als Carsten Auner volley aus sieben Metern nur den Innenpfosten traf und Fabio Sydlik anschließend an Matthias Küffner scheiterte, der mit einem Reflex die Bayreuther Hoffnungen zunichte machte. Dass Marco Konradi in der Nachspielzeit nach einem Konter im zweiten Versuch FSV-Keeper Patrick Pohl dann doch noch überwinden konnte, hatte dann eigentlich nur noch statistischen Wert.
Auch wenn es zunächst einmal zäh voran ging, brauchen die Zuschauer ihr Kommen nicht zu bereuen. Mit dem TSV Neudrossenfeld zieht letztlich die etwas spielstärkere Mannschaft in die nächste Runde ein, wobei der FSV gerade nach der Pause einen tollen Pokalfight geliefert hat. Unter dem Strich kann man sich deshalb jetzt schon auf die nächsten Pokalderbys freuen.
Spielbericht eingestellt am 10.07.2012 22:58 Uhr