Zur ersten Runde im Pokal auf Verbandsebene hatte sich die SpVgg Heßdorf den Drittligisten und Zweitligaabsteiger FC Ingolstadt gewünscht. Kein Wunder, dass die Vorfreude auf das Spiel extrem groß war. Teilweise hatten die Vereine im Umfeld ihr Training umgestellt, sodass doch der ein oder andere Spieler benachbarter Vereine am Heßdorfer Sportplatz gesichtet wurde. Für die Hausherren ging es vor allem um ein achtbares Ergebnis. “Natürlich hat man immer eine Chance, aber wenn ich realistisch bin, dann wäre es für uns ein großer Erfolg, wenn wir nicht mehr als fünf Gegentreffer bekommen würden”, sagte Trainer Helmut Wolff vor dem Spiel und ließ ganz defensiv mit einer Fünferkette auflaufen. “Das ist das Spiel des Lebens, wer kann schon sagen, dass er gegen einen Drittligisten spielen kann”, freuten sich viele der Zuschauer auch auf das Spiel. Die Schanzer nahmen das Spiel auch ernst und traten zumindest mit sechs Spielern aus der regulären Stammformation an. Bekanntester Spieler war sicherlich Kapitän Pascal Testroet, der seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte. Vor dem Spiel hatte sich der Drittligist als guter Gast gegeben und verzichtete sogar auf die Gebühren für die Anreise.
Im letzten Moment trennt Max Kundt seinen Gegenspieler Tim Civeja vom Ball.
Sebastian Baumann
Von Beginn an ging das Spiel nur in einer Richtung: Aufs Heßdorfer Gehäuse. Allerdings spielten die Schanzer viel zu durchsichtig und wenn es dann mal hätte gefährlich werden können, gingen die Schüsse nicht auf den Kasten. Ein Kopfball von Brackelmann war ebenso ungefährlich, wie ein Schuss Denis Linsmayer, der deutlich über den Kasten schoss. So dauerte es bis zur 20. Minute, ehe der Ball im Kasten war. Eine butterweiche Flanke von Thomas Rausch musste Kapitän Pascal Testroet nur noch in den Kasten nicken. Danach hatte auf einmal die Heimelf eine Chance. Erst hatte sich Sebastian Bräunig gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt und war dabei gefoult worden, dann setzte der Stürmer der Heßdorfer den Ball nur knapp einen Meter links vorbei. Es sollte die einzige Chance der Hausherren in der ersten Halbzeit bleiben. Nach feiner Vorarbeit von Merlin Röhl vergab Justin Butler, danach tankte sich der Vorlagengeber durch und scheiterte aus Nahdistanz am aufmerksamen Heinlein im Kasten der SpVgg. Besser und zielstrebiger wurde das Spiel der Gäste erst, als sich Kapitän Testroet immer wieder fallen ließ, die Bälle forderte und auch verteilte. Erst bediente der Spielführer Merlin Röhl, der aber, ebenso wie Denis Linsmayer, den Ball nicht einmal auf den Kasten brachte. Viel besser machte es Testroet aber auch nicht, als der Kapitän freigespielt wurde und den Ball dann knapp über den Kasten scherbelte.
Merlin Röhl geht an seinem Gegenspieler vorbei.
Sebastian Baumann
Viel besser wurde es aus Gästesicht nicht nach der Pause. Zwar erhöhte kurz nach dem Wiederanpfiff Valmir Sulejmani, doch das war es dann erst mal mit Toren. Heßdorf verteidigte geschickt, ließ den Angreifern der Schanzer kaum Raum und ließ so ebenso nur wenig Chancen zu. Nur bei einem Schlenzer von Pascal Testroet in der 52. Minute wurde es gefährlich. Kurz danach war der Schlussmann bei einem weiteren Schuss wieder auf dem Posten, ließ prallen, den Rest erledigten dann seine Vorderleute. Zwar war Ingolstadt drückend überlegen, gefährlich wurde es aber weiterhin nur selten. Auch die vielen Wechsel, die Trainer Jürgen Rehm durchführte, führten zu keiner Verbesserung. Dafür landete der Ball bei Schussversuchen der Gäste gleich mehrfach am Dach des Hauses hinter dem Heßdorfer Kastens. Kein Wunder, dass die Heßdorfer Fans sogar ein “Oh, wie ist das schön” anstimmten. Es dauerte bis zur 74. Minute, bis die Gäste eine dicke Chance hatten. Dies lag aber auch daran, dass zu diesem Zeitpunkt die SpVgg Heßdorf nur noch zu zehnt war. Roland Purucker war bei einem Zweikampf unglücklich auf die Schulter gefallen und konnte nicht mehr weiterspielen. Heßdorf hatte aber zur Halbzeit schon fünfmal gewechselt, sodass die Mannschaft ab diesem Zeitpunkt in Unterzahl weiterspielen musste. Valmir Sulejmani schlenzte den Ball wunderbar in Richtung rechter Knick, doch Keeper Heinlein brachte seine Finger doch noch an den Ball. Erst knappe zehn Minuten später gab es wieder so etwas wie eine Chance, als Tim Civejas Schuss abgefälscht wurde, Heinlein aber keine Mühe mit dem Ball hatte. Kurz danach fiel dann doch der dritte Gegentreffer. Ausgerechnet als Heßdorf einmal einen Angriffsversuch startete, antworteten die Gäste blitzschnell. Costly flankte auf den eingewechselten Moussa Doumbouya, der sehenswert per Volleyschuss vollstreckte.
Thomas Rausch ist schneller als Steffen Büttner, der den Außenbahnspieler auch nicht gehalten bekommt.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 26.07.2022 21:39 Uhr