RundeEeins hatten sie mehr oder weniger souverän überstanden. Aber egal, wie auch immer man in ein Finale um Aufstieg oder Verbleib in die/der Landesliga kommt - wenn´s dann so weit ist, dann geht´s um alles, dann müssen die letzten Kraftreserven mobilisiert werden. Der TSV Gochsheim hatte es gegen Ansbach-Eyb vorgemacht, wie man einen Landesligisten aus der Sechstklassigkeit schießt. Vor allem beim 3:0 im Hinspiel überzeugte der Vizemeister der Bezirksliga Unterfranken Ost. Und die Karlburger? Die mussten sich vor toller Kulisse schon richtig strecken, um im Rückspiel nach Verlängerung Vatan Spor Aschaffenburg auszuschalten. Zunächst also verteidigte der Landesliga-Relegant seinen Platz gegen den Herausforderer aus der Bezirksliga Unterfranken West. Und nach dem 2:2 im Hinspiel in Gochsheim war klar: In Karlburg müssen die Gäste treffen, sonst wird das nichts mit dem Aufstieg.
Der Gochsheimer Moritz Pfister kann die erste Schusschance des Karlburgers David Machau nicht verhindern.
Michael Horling
Mehr Fans denn je begleiteten die TSVler aus dem Landkreis Schweinfurt, so dass die Kulisse wieder enorm groß ausfiel. "Wer nicht hüpft, der ist aus Sennfeld", sangen die Schlachtenbummler und strahlten Optimismus aus. Erst recht, als die Hausherren frühzeitig das Pech hatten, zwei Mal ganz bald schon angeschlagene Spieler vom Feld nehmen zu müssen. Erst verabschiedete sich Marcel Frank, dann musste auch Tobias Wießmann vom Platz. Und das schon nach etwas mehr als einer Viertelstunde. In den zweiten Wechsel hinein fiel die erste gute Aktion der Karlburger. Trotzdem hatten die Anhänger der Gäste noch das Oberwasser. "Ohne Gochsheim wär´ hier gar nichts los", sangen sie. Ehe es nach einer halben Stunde fast geklingelt hätte. Den Flügellauf von Steffen Bachmann über links konnte Stefan Greulich nicht stoppen. Nach der Hereingabe traf Johannes Gold nur das Aluminium. Dann flankte der früh eingewechselte Sebastian Stumpf und David Machau köpfte knapp über die Latte. Die Gochsheimer hatten zwar leichtes Übergewicht, ohne aber zu echten Chancen zu kommen. Vielleicht mal abgesehen vom Schuss von Yannick Sprenger sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Aber auch da war der Ball sichere Beute von Karlburgs Keeper Fabian Brand.
Der Gochsheimer Manuel Zweiböhmer (links) drängt den Karlburger David Machau ab.
Michael Horling
Zum Wiederanpfiff wechselten die Gäste das einzige Mal im Glutofen. Dominik Demar kam für Mario Ketterl. Es änderte sich wenig am Matchplan: Gochsheim musste ja unbedingt treffen, Karlburg genügte dieses Remis. Moritz Pfisters Pfostenpraller nach einer Ecke, Tino Kummers Möglichkeit, den Ball ins Tor zu spitzeln, nachdem Keeper Fabian Brand auf der Linie kleben blieb, oder auch die Freistoßmöglichkeit aus 16 Metern für Daniel Meusel waren weitere ordentliche Gelegenheiten des Herausforderers, der nach wie vor alles versuchte, der aber irgendwie nicht so richtig das durchschlagende Mittel fand. Doch die Karlburger hatten unterm Strich auch weiterhin die wohl sogar besseren Chancen. Marco Mehling lief allein auf Tormann Jan Deppert zu, schoss ihn aber an. Auch der Nachschuss von David Machau kam genau auf den Keeper. "Das war eine 1000-Prozentige", weiß Karlburgs Kapitän Manuel Römlein. Marvin Schramm zielte nach einem Eckball haarscharf am Tor vorbei, nochmals Machau scheierte im Sechzehner sehr aussichtsreich. Der heimsiche TSV verdiente sich das Remis also allemal. Und kann damit wesentlich besser leben.
Der Karlburger Marco Mehling kommt gegen den Gochsheimer Jonas Lamberty nicht an den Ball.
Michael Horling
Die Gochsheimer hatten also bis zum Ende wirklich alles versucht. Aber er fiel einfach nicht, dieser eine so notwendige Treffer. Dafür fielen den Karlburgern mehrere Steine vom Herzen, als Schiedsrichter Simon Marx gegen 17.55 Uhr endlich abpfiff. In der Gluthitze verteidigte der heimische TSV seinen Platz in der Landesliga. Die Gäste müssen es erneut versuchen in der kommenden Saison. Ihre mit fast ausschließlich Gochsheimern besetzte junge Mannschaft hat aber sicherlich auch in dieser Relegation wieder wichtige Dinge dazu lernen können. Die Karlburger wollen ab Mittwoch dann so richtig feiern. Am Ballermann mit dem ein oder anderen Kaltgetränk.
Spielbericht eingestellt am 04.06.2018 11:05 Uhr