"Da geht noch was", zeigten sich die Röslauer vor dem Match schon auf ihrer Homepage kampflustig. Haderten die Röslauer in Coburg doch mit einigen vergebenen Großchancen und musste sich nach verschlafenem Beginn und einem kapitalen Ballverlust im Mittelfeld mit einer 0:1-Niederlage anfreunden. Doch der Spielverlauf zeigte, dass mit Röslau und Coburg zwei Teams auf Augenhöhe aufeinandertreffen und so war vor dem Rückspiel alles offen.
Gästecoach Matthias Christl sah jedenfalls nach dem 1:0 im Hinspiel keinen Grund, seine erfolgreiche Elf zu ändern und schickte eine unveränderte Formation aufs Feld. Sein Gegenüber Rüdiger Fuhrmann gestaltete sein Team doch auf einigen Positionen um. Ganz vorne wurde Markus Walther durch Mohammad Tamo ersetzt. Regisseur Sebastian Hermann bekam mit Felix Sturm (links) und Marco Siniawa neue Nebenleute. Fuhrmann hoffte so die Torflaute beenden zu können, eine Strategie, die letztlich auch aufging.
Das lange Bein hilft gegen Christian Neumann (rechts).
Harald Judas
Die Platzherren versuchten auch von Anbeginn an, Druck aufzubauen, während der Gast mit dem 1:0 im Rücken erst einmal abwartend agierend konnte. Erst mal dicht machen war die Devise. Zunächst setzte der SC Coburg auf weite Bälle, die aber die Röslauer Hintermannschaft vor keine großen Probleme stellten. Lediglich ein erster Warnschuss von Carl-Philipp Schiebel, der jedoch über den Kasten ging war zu verzeichnen. Der Vorsprung aus der Hinrunde war dann trotzdem früh aufgebraucht. Schon in der 16. Minute gingen die Platzherren in Führung. Tobias Benker konnte sich auf dem linken Flügel durchsetzen, Marco Siniawa verwandelte die Hereingabe zum 1:0. Die kampfstarken Gäste blieben im Vorwärtsgang. Sie nahmen die eine oder andere Verwarnung in Kauf und legten Wert darauf, Hauptsache den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Coburg ließ den Ball zwar in der Defensivreihe gut zrikulieren, Anspielstationen nach vorne waren allerdings nur wenige zu finden. Und in der 32. Minute kam dann für Röslau auch ein wenig Glück hinzu. Denn Benker hatte sich den Ball eigentlich zu weit vorgelegt und die Hand des herausgekommenen Coburger Torwarts Churilov berührte ihn wohl vor allem, weil der Offensivmann die Berührung wollte. Doch Schiri Wenzlik zeigte auf den Punkt. Und nur einige Minuten später stand es für die Platzherren sogar 3:0. Ein Freistoß wurde in die Mitte auf Christian Neumann zurückgelegt, der aus 25 Metern abzog. Der aufsetzende Ball überraschte den Gästetorwart. In den Folgeminuten versäumte es Röslau freilich, den Sack endgültig zuzumachen. Denn eine zweite Elfmeterchance blieb ungenutzt. Trotzdem deutete alles auf eine Vorentscheidung hin. Denn nach einem überharten Einsteigen, das überflüssiger Weise im Mittelfeld noch hinter der Mittellinie stattfand, musste Carl-Philipp Schiebel den Platz verlassen.
Der Coburger Eric Heinze bringt Fabian Sturm nur ins Straucheln, der deshalb dennoch zum Flanken kommt.
Harald Judas
Nach dem Wechsel kam freilich die Coburger früh zurück. Schuld waren die Platzherren selbst. Denn der schon verwarnte Tobias Benker blockierte eine Freistoßausführung und sah folgerichtig die zweite Verwarung, gleichbedeutend mit Gelb-Rot. Coburg agierte jetzt deutlich aggressiver und fand ins Spiel zurück. Einen von Torwart Blechschmidt abgewehrten Ball kam zu Konstantin Müller, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und für das 1:3 sorgte. Sprich, den Gästen reichte ein weiteres Tor, um in die nächste Runde einzuziehen. Coburg versuchte so nachzulegen, während die Gastgeber versuchten, Zeit zu gewinnen. Doch in der 74. Minute waren die Gäste plätzlich im Vorteil. Denn ein Freistoß senkte sich ins Röslauer Tor. Die Gäste versuchten nun, mit breit angelegtem Aufbauspiel nachzulegen, was nicht gelang. In einer Partie auf des Messers Schneide kam bei Röslau schließlich Glück dazu. Einen Freistoß, dessen Berechtigung die Gästeanhänger anzweifelten, setzte Sebastian Hermann unhaltbar ins Netz. In der Schlussoffensive der Gäste zeigte Sebastian Blechschmidt bei Röslau sein ganzes Können und hielt mit zwei Glanzparaden sein Team im Relegationswettbewerb.
Konstantin Müller (rechts) ist bemüht, das fehlende Tor vorzubereiten.
Harald Judas
Dass es in der zweiten Relegationsrunde ein Bayreuther der Gegner wird ist, war davor schon klar. Trifft man doch auf den Sieger des Bayreuther Derbys, also die Altstadt-Reserve. Das erste Aufeinandertreffen steigt am Donnerstag, 18.30 Uhr mit einem Heimspiel der SpVgg-Reserve. Das Rückspiel ist am Sonntag um 18 Uhr in Röslau angesetzt. Wie in dieser Runde gibt es Hin- und Rückspiel nach dem Europapokalmodus. Und nur der Sieger bleibt Landesligist. Wobei die Altstädter U23 Relegationserfahrung aus der Vorsaison mitbringt: Damals schaffte man gegen Poppenreuth und Ebensfeld den Aufstieg in die Landesliga. Die Altstadt kann gewisse Zuversicht aus den Aufeinandertreffen in der Liga schöpfen. In der Punkterunde gewann die Altstdtreserve ihr Auswärtsspiel in Röslau 2:1, während man zuhause mit einem 1:1 einen Punkt holte. Röslau zeigte sich zuletzt kämpferisch sehr stark, sodass der Ausgang des Duells völlig offen erscheint.
Spielbericht eingestellt am 28.05.2017 23:22 Uhr