In Diepersdorf wäre an diesem Wochenende Kirwa gewesen, doch die Corona-Auflagen stellten eine zu große Hürde dar, so dass das Heimspiel gegen den FC Ottensoos mehr oder weniger die Ersatzveranstaltung war. Tabellarisch hat Aufsteiger Diepersdorf mit acht Zählern bisher doppelt so viele Punkte erspielt wie der FC Ottensoos, der die Corona-Saison mit dem Klassenerhalt per Quotient abgeschlossen hatte. Die Trainer Martin Kirbach (Diepersdorf) und Lukas Gerstacker (Ottensoos) werden mit ihren Teams im ausgeweiteten Abstiegskampf der Bezirksliga Nord wohl so schnell wie möglich ihre Punkte holen wollen – bestenfalls im Derby.
Das vermeintliche Handspiel des SpVgg-Torhüters sorgte für hitzige Diskussionen. Der Referee wollte seine Entscheidung erklären, fand damit aber bei FCO-Vorstand Abi Karger und der gesamten Bank kein Verständnis.
Uwe Kellner
Die Sonne ging langsam unter in der Scherau und beschien nur noch eine Spielfeldhälfte. Die andere wurde bereits von den Schatten der Bäume bedeckt. Als wäre es ihnen im Schatten zu kalt, verlagerten die beiden Teams das Spielgeschehen auf die Sonnenseite. Das war gleichzeitig die Spielfeldhälfte der Diepersdorfer. Die erste Chance der Partie hatte dennoch die Spielvereinigung. Michael Preis köpfte eine Freistoßflanke knapp über das Tor von Michael Wolf, dem Ottensooser Keeper. Der ehemalige Spielertrainer der Reserve, ein Feldspieler, musste zwischen den Pfosten aushelfen, weil der etatmäßige Keeper Paul Königseder krankheitsbedingt ausfiel. Auf der anderen Seite ereignete sich der erste Aufreger nach sechs Minuten. Torhüter Benjamin Rühl nahm den Ball kurz nach der Sechzehnerlinie an. Die Ottensooser protestierten lautstark, dass die Hand bzw. der Arm im Spiel gewesen sein soll. Wenn man die Zuschauer fragte, gaben ihnen 50 Prozent recht, die anderen 50 Prozent sprachen von einer Annahme per Brust. Das Spiel kippte zugunsten der Gäste. Florian Schuhmann hatte nach einem kurz durchgesteckten Ball alleine vor dem Torhüter die große Chance zur Führung, scheiterte aber mit seinem flachen Abschluss an selbigem. Direkt danach schoss Cedric Riedel einen abgewehrten Ball zurück auf´s Tor, verpasste das Gehäuse aber knapp. So ging es weiter. Nochmals Florian Schuhmann tankte sich zehn Minuten vor der Pause durch die Abwehr, schoss bedrängt auf´s Tor, scheiterte aber erneut am Schlussmann. Mit dem Pausenpfiff dann nochmal große Aufregung. Einen halbhohen Rückpass konnte Torwart Benjamin Rühl nicht richtig unter Kontrolle bringen. Florian Schuhmann griff ihn an und der Ball gelangte nach dem Zweikampf zu Cedric Riedel. Der Angreifer hatte das leere Tor vor sich, sein Schuss wurde aber zur Ecke abgewehrt. Diese wiederum sorgte für die verdiente Führung des FCO. Benjamin Rühl segelte unter dem Eckstoß hindurch und hinter im köpfte Moritz Ertel zum 0:1 ein. Direkt danach wurde zur Pause abgepfiffen.
Ottensoos jubelte im Serby doppelt. Vorlagengeber zum zweiten Treffer, Michael Ertel, und Torschütze Florian Schuhmann freuen sich über ihre Kombination.
Uwe Kellner
Ottensoos machte nach der Halbzeit da weiter, wo sie aufgehört haben. Michael Ertel dribbelte stark über die linke Seite Richtung Grundlinie und flankte den Ball auf den alleingelassenen Stürmer Florian Schuhmann. Der konnte sich die Ecke per Kopf aussuchen und platzierte den Treffer zum 0:2 direkt im Torwinkel. Eine Reaktion der Hausherren blieb aus. Diepersdorf wirkte nicht so, als würden sie sich noch groß wehren wollen. Die Offensivbemühungen waren nicht mehr als Stückwerk. Stattdessen hatte Ottensoos nochmal einen ordentlichen Torschuss durch Cedric Riedel, der von einem Verteidiger knapp neben das Tor gelenkt wurde. Die Gäste tätigten nun einen Stürmerwechsel. Für Florian Schuhmann kam Luis Falkner. Die erste und bislang beste Diepersdorfer Möglichkeit hatte etwa eine Viertelstunde vor dem Ende Manuel Langhans nach einer halbhohen Hereingabe auf den zweiten Pfosten. Torhüter Michael Wolf war jedoch zur Stelle und rutschte per Fußabwehr ins untere Eck. Er klärte mit Pfostenberührung. Das hätte nochmal Spannung ins Derby gebracht. Mit dem 0:2-Rückstand blieb die Körpersprache der Gastgeber schlecht. Ein Wille, das Spiel noch drehen zu können beziehungsweise wollen, war nicht zu erkennen. Deswegen war schon mehrere Minuten vor dem Schlusspfiff klar, dass der FC Ottensoos die drei Punkte aus der Scherau mit nach Hause nehmen würde.
Diepersdorfs Marcus Reiner grätscht gegen den Ottensooser Tim Hojdak. Die Gäste waren im Derby die spielbestimmende Mannschaft und ließen sich zu keiner Zeit die Partie aus der Hand nehmen.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 20.08.2021 22:03 Uhr