Die Brisanz hätte kaum höher sein können. Der TV 48 Erlangen stand vor der Begegnung in Lauf fünf Punkte hinter den Hausherren, hat aber zuletzt seine Pflichtaufgaben gegen die Absteiger ASV Fürth und TSV Neunkirchen erfolgreich absolviert. Den Sprung auf den Relegationsplatz vor Augen wollten Trainer Hannes Decher und seine Jungs ihr Auswärtsspiel gewinnen. Beim SK Lauf sah die Punkteausbeute mit drei Unentschieden aus den letzten vier Begegnungen und einer Niederlage schlechter aus. Die bessere Ausgangslage hatten dennoch die „Greens“, denn mit einem Heimsieg war der Klassenerhalt greifbar und bei einer Niederlage des FC Bayern Kickers parallel gegen den FSV Stadeln, wäre der Ligaverbleib sogar rechnerisch festgestanden. Motivation genug für beide Seiten.
Das Abstiegsduell war hart umkämpft. Beide wollten gewinnen. Laufs Fabian Rauh (li.) wird direkt von Christoph Arnold attackiert.
Uwe Kellner
Die Grundordnung des SK Lauf war eine Fünferkette. Vorne drin hatten die Laufer mit Marc Schober einen einsamen Wandspieler, der die Außenbahnen füttern sollte. Allerdings wurde er das eine oder andere Mal auch selbst in Szene gesetzt. So zum Beispiel direkt in den ersten Minuten, als nur der aufmerksame TV-Schlussmann Dominik Ort gerade noch vor dem Angreifer klären konnte. Keine Chance hatte er wenige Zeigerumdrehungen später, als Marc Schober, nach einem Laufer Einwurf, dessen Berechtigung Erlangen anzweifelte, über die rechte Seite durch war und den Ball zu Dominik Herzing vor das Tor legte. Der A-Jugendspieler schob zum 1:0 ein. Der defensiven Ausrichtung hätte das frühe Tor entgegen kommen müssen. Allerdings ließen sich die Laufer von Minute zu Minute immer weiter hinten reindrängen und teils einschnüren. Lauf hatte viele Spieler im eigenen Sechzehner, aber dennoch kam der TV 48 zum Abschluss. Fabio Garcia setzte sich ein paar Mal gut durch, oder Hannes Decher versuchte es aus der zweiten Reihe. Im Gegenzug konterte Lauf. Tim Sohr scheiterte bei der besten Gelegenheit an einer Fußabwehr von Keeper Dominik Ort. Dass noch so viele Füße im eigenen Sechzehner nichts bringen, wenn einer über den Ball säbelt, zeigte sich kurz darauf. Eine Flanke rutschte Adrian Holfelder durch und hinter ihm schob Christoph Arnold den Ball am Fünfer quer zu Florian Söllmann, der zum 1:1 einschob. Der TV hatte Oberwasser und Fabio Garcia die Führung auf dem Fuß, aber ein Verteidiger blockte seinen Schuss aufs leere Tor. Erst als Trainer Daniel Hanisch seine Jungs aufforderte, wieder höher zu stehen, bekam der SK Lauf wieder Kontrolle über sein Spiel.
Dominik Hofmann traf zur erneuten Führung des SK Lauf. Er feierte an der Eckfahne, indem er sie auf halber Höhe zum Schwingen brachte. Sein Kollege auf der anderen Seite traf die Eckfahne kurz darauf beim Torjubel weiter unten und hob sie dadurch aus der Verankerung - er flog vom Feld.
Uwe Kellner
Als der TV 48 gerade noch eine Einwurfentscheidung des Schiedsrichters auf Höhe der Mittellinie anzweifelte, war plötzlich Marc Schober am Ball und zog aus 20 Metern ab. Das Leder flog über den Keeper an den Querbalken, prallte zurück ins Feld und Dominik Hofmann köpfte die Murmel zum 2:1 ein. Danach hätte Tim Sohr erhöhen können, aber seinen Abstauber nach einem Freistoß parierte erneut Dominik Ort. Die Partie war ausgeglichen, umkämpft, aber auch von Nervosität geprägt. Als der TV 48 den Rückschlag verkraftet hatte, glich man aus. Über die linke Angriffsseite legte Luca Pulkrabek den Ball quer vor das Tor, wo abermals Florian Söllmann sehr souverän zum 2:2 einschoss. Der Doppeltorschütze rannte zur Eckfahne und trat diese aus der Verankerung. Für dieses Vergehen sah der bereits verwarnte Spieler Gelb-Rot. Das komische daran ist, dass Laufs Torschütze Dominik Hofmann nach seinem Treffer ebenfalls gegen die Eckfahne trat, sie bei ihm aber im Boden stecken blieb, weil er sie auf halber Höhe nur zum Schwingen brachte. Auch das will gelernt sein. Die ersten Minuten in Unterzahl hatte der TV 48 Erlangen sogar noch Halbchancen und Standards. Die Schlussphase gehörte dennoch den Hausherren. Der eingewechselte Jannik Klieber hatte im Eins-gegen-Eins mit Erlangens sehr starkem Keeper Dominik Ort das Nachsehen. Im Zuge einer Freistoßflanke, die nochmals halbhoch in die Mitte gebracht wurde, traf Daniel Bergler am ersten Pfosten stehend an selbigen. Das wäre der Klassenerhalt gewesen, wäre die Kugel nicht ans Aluminium geprallt. Weitere Chancen verpufften aufgrund fehlender Genauigkeit im letzten Ball, so dass es beim 2:2 blieb, das die Bezirksliga nun nochmal so richtig spannend macht.
Der Klassenerhalt lag für den SK Lauf ein paar Zentimeter entfernt. Daniel Berglers Abschluss landete am Pfosten des Gehäuses von Keeper Dominik Ort. Mit dem 2:2 konnten am Ende dennoch beide Mannschaften mehr oder weniger leben.
Uwe Kellner
Die Ergebnisse am Mittwochabend haben den Abstiegskampf in der Bezirksliga nochmals verschäft. Die SpVgg Diepersdorf gewann nach einem 0:2-Rückstand bei der SpVgg Erlangen noch mit 3:2 und ist auf zwei Zähler am Relegationsplatz dran. Diesen belegt nun der TV 48 Erlangen, der im direkten Vergleich mit den Bayern Kickers die Nase vorn hat. Davor baute der FC Hersbruck beim 0:2 gegen Cagrispor seine Negativserie aus und steht nur noch drei Zähler vor dem Schleuderplatz. Der SK Lauf und die SpVgg Erlangen sind mit 39 Punkten ebenfalls noch nicht gesichert, genauso wie der ASV Weisendorf, der gegen den TV 48 Erlangen oder die SpVgg Erlangen den schlechteren direkten Vergleich hat und jetzt gegen den SK Lauf ran muss. To be continued...
Spielbericht eingestellt am 09.05.2019 00:08 Uhr