Die Bedingungen für den TV hätten eigentlich nicht besser sein können, acht der letzten neun Spiele konnte man gewinnen und Trainer Kim Sittl konnte auf seinen kompletten Kader zugreifen. Der ATSV dagegen konnte nur eines der letzten vier Spiele gewinnen und musste auf gleich acht Spieler verzichten, fünf davon waren Stammspieler. Trainer Helmut Wollf hätte sich deshalb heute auch schon über einen Punkt gefreut.
Wie es sich für ein Derby gehört, gab es viele Zweikämpfe in der
Partie - unter anderem wurde ab und zu mal die Hand verwendet.
Alexander Gross
80 Zuschauer hatten sich bei eisig kaltem Schneeregen rausgetraut, um dieses Erlanger Spitzen-Derby zu sehen. Die Zuschauer waren sichtlich nicht die Einzigen, denen es kalt war und so brauchte das Spiel erstmal gute zehn Minuten, bis die Spieler auf Temperatur kamen und das Spiel an Fahrt aufnahm. In der 17. Minute gab es dann den ersten Aufreger des Spiels, als Torhüter Nikolay Markov mit einem Spieler des ATSV zusammenknallte, beide konnten aber weiterspielen. Nach einer Flanke von halblinks in den Strafraum des ATSV landete der Ball beim freistehenden Christian Ströbel, dieser hatte dann auch noch das Auge für seinen besser stehenden Mitspieler Johannes Bach, der den Ball nur noch einschieben musste. Dummerweise stand dieser dabei im Abseits, weshalb das Tor folgerichtig nicht zählte. Zwei Minuten später in der 25. Minute gab es dann den nächsten Aufreger im Strafraum des ATSV. Torhüter Nikolay Markov kam einen Schritt zu spät und checkte Michael Schweikart um (BILD !). Den fälligen Elfmeter konnte er aber halten und bügelte so seinen Fehler wieder aus. Nicht einmal drei Minuten später gab es schon wieder ein Tor! Diesmal auf der gegenüberliegenden Seite. Nach einem Konter flankte Hannes Wirth passgenau zu Stefan Steiner, welcher ins Tor einköpfte, aber auch dieser stand im Abseits, weshalb dieses Tor auch nicht zählte. Daraufhin plätscherte das Spiel genau wie der Regen dahin und so ging es torlos in die Pause.
Hier kam Torhüter Nikolay Markov gerade noch rechtzeitig vor
seinem angreifendem Gegenspieler an den Ball.
Alexander Gross
Der TV kam klar besser aus der Pause und man merkte sofort, dass die hier die Punkte zu Hause lassen wollten. Dem ATSV sah man deutlich an, dass er nicht alle Ausfälle verkraften konnte und so ging das Spiel fast nur in eine Richtung und zwar auf das Tor des ATSV. Optisch war der TV zwar überlegen, kam aber nur selten aus dem Spiel zu Chancen. Und auch die vielen Freistöße konnten nur selten gefährlich werden. Einen dieser gefährlicheren Freistöße hatten sie direkt nach der Pause in der 48. Minute. Als Christan Ströbel flach in den Straufraum flankte und der Ball an Freund und Feind knapp neben das Tor ging. Die beste Chance in Führung auf eigenem Rasen zu gehen, hatten sie dann in der 72. Minute, als ein Freistoß von Christian Ströbel vom Keeper nicht sicher pariert werden konnte und der Abpraller direkt vor den Füßen von Oliver Maier landete, der zuerst den Keeper anschoss und auch den erneuten Abpraller von diesem nicht im Tor unterbringen konnte. Danach fiel dann wie aus heiterem Himmel das 1:0 für den ATSV. Nach einem mustergültigen Konter landete eine Flanke direkt bei Christian Steiner, der aus zehn Metern den Ball ins Tor köpfte. Danach warf der TV nochmal alles nach vorne, aber weder in der regulären Zeit, noch in den fünf Minuten Nachspielzeit konnte er nochmal gefährlich vors Tor kommen.
Man muss sowohl die Leistung des ATSV loben, der trotz all der verletzten Spieler eine klasse kämpferische Leistung bot und mit dem heutigen Sieg jede Erlanger Mannschaft der Liga geschlagen haben. Man muss aber auch die spielerische Klasse des TV loben, der trotz des schlechten Wetters guten Fußball bot und es heute nur nicht fertig brachte, die punktebringenden Tore zu erzielen.
Spielbericht eingestellt am 27.10.2012 23:20 Uhr