Die Situation vor dem Spiel: Zum Topspiel empfängt der TSV Sonnefeld (11.) den ATSV Erlangen (5.). Nach der Auftaktniederlage erkämpfte sich der Gastgeber um Spielertrainer Bastian Renk im Derby beim VfL Frohnlach (1:2) den ersten ‚Dreier‘ dieser Serie. Die Gäste unter Leitung von Shqipran Skeraj holten nach ihrem Auftaktsieg ein torloses Unentschieden gegen den SV Memmelsdorf und möchten heute gerne nachlegen, wenngleich der eine oder andere Akteur fehlen wird. Daher wird der TSV Sonnefeld die drei Zähler keinesfalls als Gastgeschenk abgeben wollen - insbesondere vor eigener Kulisse.
Nach einem unnötigen Foulspiel an der Seitenlinie kochten die Emotionen bei einigen Akteuren über, sodass Schiedsrichter-Assistent und Mitspieler alle Hände voll zu tun hatten.
Benjamin Hofmann
Dem ATSV Erlangen war sofort nach Anpfiff anzusehen, dass sie heute die Heimreise mit drei Punkten antreten wollten. Doch auch der TSV Sonnefeld hielt anfangs das gute Tempo mit, ehe der Gast sein Pressing zunehmend intensivierte. So gehörte die erste nennenswerte Möglichkeit Spielmacher Ferdinand List, der nach perfekter Kishimoto-Flanke von rechts – über die Köpfe der Abwehrkette hinweg – per Kopfball knapp zu hoch ansetzte, während Sonnefeld einen aussichtsreichen Konter zu ungenau ausspielte. Der Vorjahresfünfte der Landesliga drückte immer weiter, ließ jedoch ebenfalls die letzte Konsequenz vermissen, ehe nach Eckstoß von Kevin Guerra Kapitän Michael Kammermeyer per Kopf die Führung erzielte. Keinesfalls geschockt zeigten sich die Hausherren. Tayfun Özdemir kombinierte sich über die linke Seite schön durch und die zu kurz abgewehrte Flanke jagte Bastian Renk per Direktabnahme am Ziel vorbei. Nur wenig später ging es in einem bis dato umkämpften, aber fairen Spiel richtig heiß her: Mitte des ersten Durchgangs räumte Ken Kishimoto TSV-Außenverteidiger Emre Özdemir enorm übermotiviert an der Seitenlinie der Gastgeber ab, was an sich zumindest ein gelbwürdiges Foul darstellte – doch soweit sollte es nicht kommen, da die Unparteiischen sowie weitere Akteure alle Hände voll zu tun hatten, die folgende Rudelbildung nicht gänzlich eskalieren zu lassen. Es folgten zwei Rote Karten, ehe das runde Leder wieder im Fokus stand und der Halbzeitstand durch Ahmet Kulabas fallen sollte. Der antrittsschnelle Außenverteidiger Kevin Guerra verschaffte sich im direkten Duell Platz und brachte den Ball halbhoch in die Mitte. Die Kugel rutschte am ersten Pfosten durch und viel den Mittelstürmer auf den Fuß – der erhöhte. Vom weiteren Gegentreffer zeigten sich die Hausherren unbeeindruckt und versuchten, den schnellen Anschluss herzustellen, doch auch ein Freistoß rechts seitlich der Strafraumgrenze verpuffte letztlich, ohne dass Torwart Michael Kraut gefordert war.
Per Solo marschierte Christoph Rödel (schwarzes Trikot) Richtung Strafraum und suchte den Abschluss. Sebastian Marx (li.), Michael Kammermeyer (Mi.) und Kevin Guerra können nicht mehr stören.
Benjamin Hofmann
Kurz nach Wiederanpfiff zeigten die Gäste, dass sie die sich bietenden Räume besser zu nutzen wussten. Zunächst setzte Stephan Schreiber in der Vorwärtsbewegung Vignon Amegan durch die Gasse in Szene, der im direkten Duell cool blieb. Kurz darauf packte derselbe Assist-Geber eine weitere Vorlage aus: Am rechten Flügel kombinierte sich St. Schreiber durch und bei seiner Hereingabe musste Ahmet Kulabas nur noch den Fuß hinhalten, bevor der ATSV-Coach Shqipran Skeraj erstmals leicht durchrotierte. Selbst nach diesem entscheidenden Doppelschlag trieb Bastian Renk sein Team immer wieder an, um möglichst viele Lehren aus dieser Vorstellung zu ziehen – und vielleicht noch den Ehrentreffer zu erzielen. Dieser wäre Ata Simitci nach Eckstoß von Aykut Civelek fast gelungen, aber der Kopfball verfehlte sein Ziel knapp. Wie es besser geht, zeigte Labeat Ferizi nach Doppelpass mit Sebastian Glasner im Strafraum, wo Ersterer cool vollendete. Angesichts einer 5:0-Führung schalteten die Gäste nach einer Stunde etwas zurück, wodurch der TSV Sonnefeld etwas mehr Freiheiten bekam, ohne diese zu nutzen. Erst verhungerte ein Schuss von Emre Özdemir aus der Distanz, dann ereilte eine Flanke des eingewechselten Matthias Belland dasselbe Schicksal und zu guter Letzt scheiterte Christoph Rödel nach Sololauf gegen vier Mann in der Zentrale von der Strafraumgrenze. Die beste Torchance hatte zehn Minuten vor Schluss Aykut Civelek per Freistoß aus 23 Metern über die Mauer, den Torwart Michael Kraut entschärfte. Kurz zuvor hatte Stephan Schreiber nach Vorarbeit von Vignon Amegan bereits erhöht, ehe sich der ‚Man of the Match‘ Kevin Guerra mit dem Schlusspunkt belohnte und einen Freistoß direkt in die Maschen setzte.
Aykut Civelek forderte mit einem Freistoß aus knapp über 20 Metern den an diesem Tag weitestgehend beschäftigungslosen ATSV-Keeper Michael Kraut, der keinen Ehrentreffer zulassen wollte.
Benjamin Hofmann
Von Anfang an dominant, ballsicher und nach einer Phase des Abtastens auch mit energischem Pressing zählte für den ATSV Erlangen nur der ‚Dreier‘. Bis zum doppelten Platzverweis hielten die Hausherren noch passabel mit, bis die Gäste die weiteren Freiräume wesentlich besser zu nutzen wussten und auch in dieser Höhe verdient gewonnen haben.
Spielbericht eingestellt am 23.07.2017 19:17 Uhr