Nach einer jeweils durchwachsenen und schwierigen Vorbereitung war der Stand der beiden Mannschaft zum Saisonauftakt unklar. Wo stehen die ersatzgeschwächten und neu formierten Mannschaften aus Pegnitz und Röslau? "Wir wissen es aktuell auch noch nicht", so Vorwärts-Coach Rüdiger Fuhrmann vor der Partie. Der Gästecoach erwartet nach dem Abgang einiger Leistungsträger auch keine leichte Saison für seine Elf und forderte daher: "Die etablierten Spieler müssen auf hohem Niveau spielen und die jungen Spieler müssen schnell lernen." Mit Jankovsky, Siniawa, Spörl und Lima fehlten zudem gleich zum Saisonauftakt wichtige Spieler. "Wir haben nicht nur sechs Abgänge, sondern noch vier Rekonvaleszenten, auf der anderen Seite aber keine zehn Landesligaspieler dazu bekommen", so Rüdiger Fuhrmann über die nicht gerade rosige Personalsituation. "Wer am besten ins Spiel kommt und die Nervosität ablegt, gewinnt heute", war sich der Röslauer sicher. Entspannter ging dagegen ASV-Coach Heiko Gröger das Spiel an: "Man weiß eh nie, was kommt." Unterschätzt wurde der Gegner von der Heimelf aber keinesfalls: "Die haben immer noch gute Einzelspieler in ihren Reihen." Dennoch zählte für den ASV-Coach zum Auftakt nur ein Sieg, auch wenn die Gastgeber mit Alex Wölfel, Kevin Eckert, Julian Steger, Nikolai Reichel, Bastian Zahn und Adrian Grafden ebenfalls den einen oder anderen Akteur ersetzen musste und Stephan Otto seine Verletzung erst jüngst auskuriert hatte.
Beide Teams setzten so gleich eine Reihe ihrer Neuzugänge ein. Bei den Gastgebern waren es mit Patrick Pöllath, Daniel Heißenstein, Mike Hofmann und Christopher Schraml deren vier. Ebenso vielen neuen Spielern schenkte auch Rüdiger Fuhrmann auf der Gegenseite das Vertrauen. Neben Norbert Ferstl, Robin Hostalek und Adam Heller feierte auch Jakob Schmidt sein Saisondebüt für die Vorwärts-Elf.
Nur selten konnte Adam Heller (re.) im ersten Durchgang gegen Rene Schuster Tempo aufnehmen.
Thomas Nietner
Die Verunsicherung des Gegners als Chance: Nach dem Abgang von Abwehrchef Lukas Zakrzewski wollte der ASV-Coach genau da den Hebel ansetzen. "Den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen und hoch anlaufen", wollte Heiko Gröger das Spielgeschehen gleich möglichst von Beginn an in die Hälfte der Gäste verlagern. Das gelang der Heimelf auch ganz gut. Mehr aber auch nicht. Denn die Vorwärts-Elf musste den Gastgebern zwar das Spielgeschehen überlassen, bot aber in der Defensive mit Robin Hostalek und Jaroslav Smrha zwei zuverlässige Abwehrrecken in der Innenverteidiger auf. Spätestens da waren die Pegnitzer in der Anfangsphase mit ihrem Latein am Ende. Unter Druck gerieten die Gäste daher nicht. Sogar einzelne Konter konnte die FC-Elf hin und wieder fahren. Aber letztendlich blieb Angreifer Markus Walther weitgehend auf sich alleine gestellt. Die neu formierte ASV-Abwehr um Patrick Pöllath wurde daher nicht allzu stark gefordert und konnte viel für den Spielaufbau machen, auch wenn hier sicherlich noch Luft nach oben ist. Wenig verwunderlich, dass die erste Torchance des Spiels nach einer Standardsituation entsprang: Mike Hofmann kam nach einer Ecke zum Kopfball, aber ein Gästespieler konnte den Ball noch von der Linie kratzen. Das sollte es auf Pegnitzer Seite aber erst einmal mit Torchancen gewesen sein. Neuzugang Daniel Heißenstein deutete zwar in einigen Szenen sein Potential an, kam aber nur selten in den Strafraum. Sein Gegenüber, FC-Angreifer Markus Walter, erging es aber auch nicht besser. Und als der Ball dann doch einmal vor den Füßen des Torjägers landete, setzte dieser den Abpraller aus aussichtsreicher Position daneben. Das passiert den Goalgetter ansonsten auch eher selten. Das Glück war dem FC-Stürmer an diesem Tag nicht hold. Rüdiger Fuhrman hatte aber dennoch genug und stellte daher auf ein 4-3-3 um. Der Spielaufbau der Heimelf war ihm ein Dorn im Auge. Ein gelungener Schachzug, denn danach lief es bei der Gröger-Elf nicht mehr ganz so rund und die Gäste kamen ihrerseits besser ins Spiel. In den Strafräumen passierte aber weiterhin wenig. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld. Einzige Ausnahme: Ein Schuss von Christopher Schraml strich kurz vor dem Halbzeitpfiff nur wenige Zentimeter am langen Pfosten der der Gäste vorbei.
Jakob Schmidt setzt sich gegen Felix Mellinghoff (grün).
Thomas Nietner
Nach der torlosen ersten Hälfte hatte man den Eindruck, wer hier das erste Tor machen würde, gewinnt das Spiel. Doch der ersehnte Treffer wollte weiterhin nicht fallen. Auch wenn beide Teams sich weiter nach Kräften mühten. Aber in einem Duell auf Augenhöhe neutralisierten sich die beiden Mannschaften wie schon im ersten Durchgang. Und wie schon im ersten Abschnitt ließ FC-Angreifer Markus Walther erneut ein dickes Brett aus: Als ASV-Schlussmann Sebastian Kausler den Ball prallen lassen musste, bekam er Ball wieder nicht im Tor unter. So warteten die Zuschauer weiter vergeblich auf den ersten Treffer der Partie, der einfach nicht fallen wollte. Daran änderte auch die Bemühungen der Heimelf in der Schlussphase nichts. Zwar boten sich auf den Flügeln nun immer wieder Räume, in die vor allem immer wieder Florian Müller auf der linken Seite vorstieß, aber Zählbares sprang dabei nicht heraus. Einzig Daniel Heißenstein kam einmal aussichtsreich in Position, aber es war letztendlich nicht der Tag der Torjäger. Zu viel riskieren konnte die Heimelf aber auch nicht, denn die Gäste blieben ihrerseits mit Kontern stets gefährlich. Eine Viertelstunde scheiterte dabei Sebastian Hermann nur knapp an ASV-Schlussmann Sebastian Kausler. Wenig später hatte auch noch der eingewechselte Nachwuchsspieler Mahsun Deniz eine gute Möglichkeit. Dann hatten die Gäste aber ihr Pulver verschossen, am Ende drückte die Heimelf noch einmal auf den Siegtreffer. Gefährlich wurde es aber nicht mehr.
Eine Bank: An Jaroslav Smrha (türkis) war kein Vorbeikommen. Auch nicht für den ehemaligen Mistelbacher Daniel Heißenstein.
Thomas Nietner
Am Ende konnten vor allem die Gäste mit dem Auswärtszähler gut leben. ASV-Coach Heiko Gröger zeigte sich über das Ergebnis eher unzufrieden. Letztendlich konnte seine Elf den Matchplan nur bedingt umsetzen. Unter Druck gerieten die Gäste nie wirklich und aus dem Spiel heraus fehlte den Gastgebern zudem die Durchschlagskraft. Da Röslau dies nach vorne auch nicht viel besser machte und Torjäger Markus Walther kein Zielwasser getrunken hatte, trennten man sich schließlich leistungsgerecht. Ob der Punkt am Ende zu wenig war, wird sich schon nach der ersten "Englischen Woche" zeigen. Dann sollten beide Mannschaften schon einen Hinweis darauf haben, wo der Weg in dieser Saison hinführt. Die Pegnitzer hoffen dabei auf die möglichst schnelle Rückkehr des einen oder anderen Spielers. Mit mehr Alternativen sollte das Spiel der ASV-Elf auch wieder mehr Schwung bekommen. Die nächste Hürde bei der Quelle in Fürth ist allerdings nicht ohne. Aber auch für Röslau hängen die Trauben im Derby gegen Mitterteich hoch.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2016 21:18 Uhr