Schöne neue Felgen hat das Auto von Michael Dellinger. Das erfuhren die Zuschauer aus Aubstadts Stadionheft, in dem ein Interview mit der TSV-Offensivkraft geführt wurde. Die hatte gegen Abtswind nicht den allerbesten Tag erwischt, was für so manchen anderen Akteur aber auch galt. Trainer Joseph Francic bemühte hinterher mehrfach das Wort "kaltschnäuzig". Um auszudrücken, wie seine Jungs auch mit einer eher mittelprächtigen Leistung diesmal in der Lage waren, ihr Soll zu erfüllen.
Gegen Aubstadts Julian Grell behauptet Abtswinds Mathias Brunsch das Leder.
Michael Horling
Großes Lob jedoch an Abtswind vor allem für das auftreten in den ersten 45 Minuten. Die Hausherren hatten die frühe verletzungsbedingte Auswechselung von Innenverteidiger Patrick Kirsten zu verkraften. Für ihn kam Julius Benkenstein, der später noch entscheidende Prozente zum Sieg beisteuerte. Jedoch sah das alles lange Zeit gar nicht so richtig gut aus, was der Favorit bot. Chancen, Torgefahr? Nicht vorhanden! Abtswind hingegen machte es gut, hatte durch Adrian Dußlers Schuss aus dem Hintergrund (19.) oder durch die Ecke von Jürgen Endres direkt auf das Tor, was Keeper Christian Mack zum Fausten zwang (37.) ordentliche Szenen. Auch durch den durchaus geführlichen Schuss von Endres unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. Da aber stand es bereits 1:0. Weil das Spitzenteam eben den Dusel hatte, der einen gemeinhin zufliegt, wenn man oben steht. Dußler hatte Michael Dellinger gelegt, den Mann also mit den neuen Felgen. Zum Freistoß trat Ingo Feser an. Die mauer fälschte den ball unhaltbar für Torwart Florian Warschecha ab. Was heißt die Mauer: Adrian Dußler war´s, der am Samstag vielleicht besser im Bett geblieben wäre.
Aubstadts Steffen Behr flankt vor Abtswinds heranspringenden Max Wolf.
Michael Horling
Minute 75 lief im Schulstadion zu Aubstadt: Dominik Grader legte, ein bisschen im Verbund mit Steffen Behr, den Abtswinder... Adrian Dußler. Eigentlich hätte sich lieber ein anderer Akteur den Ball zum Elfmeter geschnappt. Doch dann wollte der Gefoulte trotz des Wissens antreten, dass sowas oft nicht gut geht. Dussler, einst bei Bayern München im Nachwuchs ausgebildet, dann für Schwienfurt 05 spielend, auch in Aubstadt am Samstag mit einer an sich ordentlichen Leistung, schoss, viel mehr er lupfte, Christian Mack bekam den Fuß heran, lenkte den Ball zur Ecke über die Latte. Nun gut, es stand da eh schon 3:0, hatten beide Teams je einen Ampelkartler und somit einen Gelb-Rot-Verlust zu beklagen, machte es der heimische TSV zudem zwei Mal eiskalt: Gleich nach Nicolas Wirschings Ausschluss köpfte Julius Benkenstein einen Eckbarr von Martin Thomann ein. Dann der Anstoß, Ballverlust oder besser: Eroberung durch Daniel Leicht, schnell vor gespielt auf Thomann, der frei vor Warschecha - und nach Saisontor 18 des nun für das erste Training zum Regionen-Cup Nominierten war der berühmte Käse ohnehin gegessen. Wobei in Aubstadt bekanntlich ja die Bratwürste besser schmecken.
Abtswinds Pascal Jeni kommt gegen Aubstadts Steffen Behr nicht an den Ball.
Michael Horling
Kommenden Samstag reist der TSV Aubstadt zum neuen Vorletzten nach Neumarkt, der die Rote Laterne durch ein 1:1 beim ATSV Erlangen an den bei Aubstadts Nachbarrivalen in Großbardorf mit 1:6 unter gegangenen ASV Vach weiter reichte. Trainer Joseph Francic kündigte bereits nach dem 3:0 an, dass sich die namhaften Reservisten wie Michael Kraus und Philipp Kleinhenz, die diesmal 90 Minuten auf der Bank saßen, Hoffnung auf einen Einsatz machen können. Der TSV Abtswind trifft zuhause in der Mix-Arena auf die DJK Ammerthal und darf durchaus zuversichtlich sein auf weitere Punkte zu den bisher gesammelten 26 nach 26 Partien. Die Leistung im Grabfeld hatte jedenfalls nichts mit der eines potenziellen Absteigers zu tun.
Spielbericht eingestellt am 24.03.2019 10:36 Uhr