Abtswind kennt der Jahn schon aus der Aufstiegssaison und hat durchaus gute Erinnerungen an die beiden Duelle, die jeweils gewonnen werden konnten. Allerdings warnte Christian Springer vor dem mit bekannten Namen gespickten Team. “Abtswind ist ein Aufsteiger, der gut mitschwimmt vor den Abstigesrängen. Das ist für uns schon eine Herausforderung, weil wir in einer Situation sind, in der wir ein paar Punkte brauchen und wo wir auch solche Spiele gewinnen wollen. Aber dass es kein Selbstläufer ist, das sieht man ja auch an der Tabelle.” Sechs Punkte mehr auf dem Konto haben die Kicker aus dem Kräuterdorf als die Sportvereinigung und konnten nach einer Durststrecke von fünf Niederlagen in Serie zuletzt gegen die Würzburger Kickers 2 wieder Selbstvertrauen tanken und einen wichtigen Sieg feiern. “Ich sehe den Jahn nicht so schlecht, wie die Mannschaft dasteht. Die stecken halt hinten drin und dann ist es immer schwer raus zu kommen. Wir wollen aber auf alle Fälle den Jahn auf Abstand halten. Ich erwarte auf alle Fälle ein sehr intensives Spiel”, sagte Gästetrainer Mario Schindler optimistisch vor der Partie und ließ mit zwei Spitzen spielen. Christian Springer hingegen ließ eine verkappte Fünferkette spielen, in der sich Patrick Hagen immer wieder in die Defensivzentrale fallen lassen sollte.
Gleich nach zwei Minuten hatte Tom Jäckel (gegen Marcel Ruft) den Führungstreffer auf dem Kopf.
Sebastian Baumann
Von Beginn an war es eine flotte und schnelle Partie. Das lag zum einen an den vielen Ballverlusten beider Mannschaften im Mittelfeld und auch an Referee Philipp Ettenreich, der ziemlich viel laufen ließ. Die erste Gelegenheit hatte Tom Jäckel und was für eine. Nach einer Flanke von Firat Güngör platzierte der Sturmführer der Hausherren den Ball an sich gut im Winkel, doch Keeper Warschecha holte den Ball sensationell aus dem Winkel. Nach einer knappen Viertelstunde hatte dann Timo Goldammer erneut die Chancen den Jahn in Führung zu bringen. Nach einer feinen Kombination holte der Mittelfeldspieler den Ball schön mit dem Fuß aus der Luft und zog - allerdings zu zentral - aus der Drehung ab. Danach kam Abtswind besser ins Spiel und kombinierte teils gefällig nach vorne. Gefährlich wurde es aber erst nach knapp 20 Minuten als Jürgen Endres prima freigespielt wurde und an Christian Bergmann im Jahn-Kasten scheiterte. Die fällige Ecke brachte Forchheim nicht weg, sodass Max Hillenbrand auf einmal sträflich frei im Strafraum an den Ball kam, aber erneut im Jahn-Hüter seinen Meister fand. Mitten in die erste Drangphase der Gäste fiel dann der Führungstreffer des Jahn. Der Ball kam schnell in den Strafraum, wo Philipp Nagengast den Ball tropfen ließ auf Jens Wartenfelser, der an seinem Gegenspieler vorbeiging und ins lange Eck einschieben konnte. Jetzt wirkte der Gast etwas angeschlagen und verzettelte sich immer wieder in der Jahn-Defensive. Forchheim wartete geduldig ab und schlug postwendend noch einmal zu. Firat Güngör durfte bis zur Grundlinie durchstarten und flankte perfekt auf den Kopf von Philipp Nagengast, der sich in der Mitte die Chance auf den zweiten Treffer nicht nehmen ließ. Damit war die Messe für die erste Halbzeit gelesen, denn weder die Gäste noch die Hausherren hatten noch große Chancen. Eine Schrecksekunde musste allerdings Tom Jäckel überstehen. Denn kurz nachdem der Stürmer die Gelbe Karte gesehen hatte, rannte Jäckel unabsichtlich den Schiedsrichter um - der sah die Aktion aber entspannt.
Firat Güngör bewacht Jürgen Endres.
Sebastian Baumann
Abtswind kam früh aus der Kabine, erst Trainer Mario Schindler, dann die Mannschaft, die sich scheinbar etwas vorgenommen hatte. Die ersten Chancen hatte aber der Jahn. Firat Güngör setzte einen Schuss deutlich vorbei, danach zog Steffen Müller nach einer schönen Kombination ab, traf aber nur ein Abwehrbein. Forchheim setzte zwei Konter über Jens Wartenfelser und Steffen Müller wenig später aber schlampig aus, sodass es kam wie es kommen musste. Nach 64 Minuten spielte der eingewechselte Adrian Dußler den Ball perfekt zurück auf Jürgen Endres, der humorlos den Ball ins lange Eck knallte. Trotz des Anschlusstreffers spielte Abtswind bedächtig weiter und versuchte sich nach vorne zu kombinieren. Erst in der 72. Minute wurde es wieder gefährlich, als Firat Güngör ohne Not seinen Gegenspieler hielt. Den gut getretenen Freistoß verpasste der am kurzen Eck stehende Graf in der Mitte mit dem Kopf nur um wenige Zentimeter. Danach plätscherte die Partie vor sich hin bis kurz vor dem Ende. Erneut machte Firat Güngör ein unnötiges Foul. Den Freistoß zirkelte der Offensivmann auf den Kopf eines Mitspielers, aber erneut war Christian Bergmann auf dem Posten und konnte den Aufsetzer zur Ecke klären. In der Nachspielzet machte der Jahn dann doch noch den Deckel drauf. Nach einer Karsak-Vorlage konnte Jens Wartenfelser zum 3:1 einschieben.
Philipp Nagengast jubelt über seinen Treffer.
Sebastian Baumann
Kurios war es, dass beim TSV Abtswind Jonas Wirth mit der Nummer 8 am Spielfeld stand. Doch der Spieler stand nicht am Bogen, sondern Bruder Lukas. Inwieweit dieser Irrtum nun ein Sportgerichtsverfahren nach sich zieht, ist offen. "Wir haben gewonnen, wir machen jetzt nichts. Dem Schiedsrichter haben wir es aber gesagt."
Spielbericht eingestellt am 06.10.2018 17:19 Uhr