"Neun Punkte in zehn Spielen holt man so einfach nicht auf", bestätigte FCS-Coach Gerd Klaus. Rund 1300 Zuschauer kamen ins Amberger Stadion am Schanzl, wo es zwar Klatsch-Klappen gab zum Anfeuern der Teams, jedoch keine Stadionzeitung. Der Lärm von der gut gefüllten Tribüne ließ jedoch schon nach acht Minuten nach.
Peter Heyer, Julian Ceesay.
Michael Horling
Simon Häcker spielte Peter Heyer frei - und der vollendete mit seinem zehnten Saisontor im 17. Einsatz für die Grün-Weißen zum so wichtigen 0:1. Die Partie hatte dennoch bis zur Pause wenig Niveau. Aufgrund des eher mäßigen Zustandes des Platzes versuchten es die Mannschaften überwiegend mit langen Bällen. Ein, zwei gefährliche Flanken der Amberger waren die einzige Ausbeute der Hausherren bis zum Seitenwechsel. Glück hatte der Schweinfurter Daniel Mache, der nach einem rüden Einsteigen gegen Burhan Karasu nach etwas mehr als einer halben Stunde durchaus mehr als nur den Gelben Karton hätte sehen können. Der Amberger musste wenig später verletzt das Spielfeld verlassen.
Daniel Mache, Julian Ceesay.
Michael Horling
Ein völlig anderes Bild bot die zweite Halbzeit. Amberg agierte nun mit weitaus mehr Mut und druckvoll. Allerdings erst nach dem frühen 0:2. Die erste Szene überhaupt nach dem Seitenwechsel brachte nach einer Hereingabe Simon Häcker in Schussposition. Der 23-Jährige vollendete mit Saisontor Nummer Fünf und fiel danach Trainer Gerd Klaus in die Arme, der Häcker zum zweiten Mal in der Startformation brachte. Was keine Selbstverständlichkeit ist angesichts der gut besetzten Schweinfurter Bank. Florian Gräf kam trotz seiner fünf Saisontreffer diesmal gar nicht zum Einsatz. Der vierfache Torschütze Tobias Rosenberger ist seit einiger Zeit gar keine Alternative mehr.
Zurück zum Spiel: Die Amberger machten nun Dampf. Allerdings gelang ihnen im Abschluss wenig bis nichts. Bezeichnend die 65. Minute: Ein Freistoß-"Trick" von Akin Bölük sorgte dafür, dass er den Ball direkt vor die Füße von Martin Thomann spielte. "Ihr könnt den Meister sehen", riefen die rund 100 beinharten Schweinfurter Fans unter den insgesamt wohl 200 mitgereisten Gästen.
Zehn Minuten später klappte es besser: Nicholas Lombardi wurde zwischen Bastian Lunz und Florian Hetzel eingeklemmt und kam zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ambergs Kapitän Michael Plänitz. Sehr zum Ärger von FC 05-Coach Gerd Klaus: "Der Schiedsrichter hat super gepfiffen. Aber mit so einem Elfmeter greift er ins Spiel ein", ärgerte er sich und fand die Entscheidung - anders als Hetzel selbst - unberechtigt. Trotzdem hatte das 1:2 keine Auswirkungen mehr, auch wenn Ambergs Torwart Matthias Götz die letzten Minuten im Schweinfurter Strafraum verbrachte. Alles oder nichts lautete das Motto der Gastgeber, die in den letzten 15 Minuten auf Stefan Wiechers verzichten mussten. Der Innenverteidiger brachte bei einem Konter Peter Heyer zu Fall. Schiedsrichter Öllinger entschied auf Notbremse und glatt Rot.
"Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey", riefen die feiernden Schweinfurter Fans beim Jubeln mit dem Team vor dem Block. Die weiteste Auswärtsreise der Saison überstanden die Schnüdel schadlos. Allerdings stehen nach Ammerthal, Trogen und Selbitz in den nächsten Wochen noch ähnlich lange Fahrten an. Weitaus kürzer wird die Anreise nächsten Samstag beim absoluten Gipfeltreffen in Forchheim. Dann dürften weitaus mehr Schnüdel-Anhänger ihr Team begleiten und steht die Polizei vor einem Großeinsatz. Schon in Amberg bewachten zahlreiche Einsatzkräfte das Treiben.
Teilweise im Schneetreiben schlug parallel der TSV Großbardorf den Amberger Nachbarn aus Ammerthal mit 1:0. Ausgerechnet der Ex-Schweinfurter Philipp Kleinhenz sorgte mit seinem Goldenen Tor dafür, dass die Grabfelder vorne dabei bleiben. Die Gallier kicken am 16. April in Schweinfurt. Nächsten Samstag schon müssen die Schnüdel nach Forchheim. Und der Jahn reist danach nach Amberg. "Platz Eins ist weg, wegen Platz Zwei schauen wir mal", hat Ambergs Coach Alberto Mendez die Hoffnung auf den Relegationsrang natürlich noch nicht aufgegeben. Für den FC 05 sind die nächsten beiden Spitzenspiele natürlich wegweisend. Dabei wird neben Benjamin Demel ein zweiter Spieler auf Abschiedstournee gehen: Auch Sebastian Kneißl verlässt die Schnüdel nach dann viereinhalb Spielzeiten. Beide kamen im Winter der Saison 2008/2009 zum FC 05. Kneißl (30) zieht es aus privaten Gründen in Richtung München.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2013 12:58 Uhr