Fürths Zweitliga-Profis fuhren fast zeitgleich einen wertvollen Heimsieg gegen Sandhausen ein, gewannen 2:1 - also mit dem selben Ergebnis wie die Schweinfurter im August in Pokalrunde Eins. Das kann durchaus darauf hindeuten, dass die diesmal in Schwarz spielenden Grün-Weißen eher die Stärke haben wie die Erste Garnitur der Mittelfranken. Ein schöner Gedankengang, klar. Die stark abstiegsbedrohte Nachwuchself jedenfalls zeigte in den ersten 45 Minuten, warum sie so weit hinten steht. Und die Hausherren erfüllten ihre Pflicht. Sehr zur Freude eines mächtig stolzen Coaches, der später auch noch davon erfuhr, dass sein Neffe Felix Klaus bei Hannovers Sieg gegen Dortmund traf.
Fürths Dominik Schad läuft vor dem Schwienfurter Marius Willsch, rechts der Mittelfranke Arman Corovic.
Michael Horling
787 Fans kamen noch, nach den 15.060 von vier Tagen zuvor war das freilich eine enttäuschende, höchst unbefriedigende Kulisse. Die Schnüdel-Verantwortlichen müssen sich diesbezüglich schon vorwerfen lassen, dass sie das Umfeld zu wenig heiß machen auf das, was doch eigentlich noch möglich ist. Der TSV 1860 München war am Wochenende spielfrei. Ingolstadt 2 kam mit dem 5:2 in Pipinsried bis auf drei Punkte an die Löwen heran. Weitere vier Zähler zurück aber lauern die Schweinfurter nun. Das ist kein unaufholbarer Rückstand in einer Halbserie plus einer weiteren Partie.
Kurz nach diesem Freistoß des Schweinfurters Michael Schlicht fiel das 1:0.
Michael Horling
Die führt den FC 05 schon am Dienstag zu Schluslicht FC Unterföhring, das beim 1. FC Nürnberg 2 mit einem 0:5 abermals die Grenzen aufgezeigt bekam. "Wir werden wieder elf Mann auf den Platz bekommen, die wollen. Und dann gewinnen wir auch in Unterföhring", glaubt Trainer Gerd Klaus. Elf Mann? Lukas Kling trainiert schon wieder mit, Dominik Weiß dürfte bald zur Verfügung stehen. Bei Matthias Strohmaier und Lukas Billick hofft Klaus auf "eine Wunderheilung". Beide mussten mit Verhärtungen im Oberschenkel am Samstag schon vor der Pause ausgewechselt werden. Wie auch ganz frühzeitig Christopher Kracun, der mit einem Muskelfaserriss wohl ein paar Wochen ausfällt. Unfassbar: Die gesamte defensive Zentrale musste frühzeitig in die Kabine.
Der Schweinfurter Nikola Jelisic kommt gegen den klärenden Fürther Arman Corovic etwas zu spät.
Michael Horling
Gut nur, dass Fürth 2 erst nach dem Seitenwechsel besser aufkam und gleichwertig war. Trotzdem hätte Marius Willsch in der Schlussphase beinahe auf 3:0 erhöht, scheiterte aber am Lattenkreuz nach Vorarbeit des glücklosen, aber guten Florian Pieper, der den pausierenden Adam Jabiri vertrat. Für die Tore sorgten diesmal die Außenverteidiger: Herbert Paul verwertete volley den Abpraller nach Michael Schlichts Freistoßball zum 1:0. Und als Nikola Jelisic Philip Messingschlager bediente, traf der nur den Pfosten. Doch der Ball prallte an den Rücken von Fürths Keeper Jan Kowalewski und kullerte von dort hinter die Linie. Glück gehabt! Und vielleicht sorgen ja auch die allerdings nun schon acht Mal in Serie verlierenden Bayreuther oder drei Tage später der Vorletzte aus Memmingen für einen Dusel-Streich im Grünwalder Stadion beim doppelten Heimspiel der Löwen nächste Woche. Im besten Fall könnten die Schweinfurter am Montag danach im live auf Sport1 übertragenen Spitzenspiel gegen den 1. FC Nürnberg 2 auf weniger als sieben Punkte an den TSV 1860 München heranrücken...
Spielbericht eingestellt am 29.10.2017 09:23 Uhr