Eine erschwerte Anreise hatte der Gast aus Unterhaching. Denn der Mannschaftsbus stand im Stau, sodass die Partie zehn Minuten später anfangen musste. Heim-Trainer Shiqpran Skeraj überraschte bei seiner Aufstellung. Denn den schnellen Hakim Graine, der normalerweise Außenverteidiger spielt, stellte der Trainer in den Sturm. Anstelle des verletzten Michael Krämer, der am Sonntag beim Spiel in Bamberg nach elf Minuten raus musste, spielte nicht etwa Ferdinand List, sondern Lucas Markert, der auf der Acht für Offensivwirbel sorgen sollte. “Natürlich ist Unterhaching der Favorit, aber wir haben auch Spieler, die schon in der Regionalliga oder höher gespielt haben, warum sollten wir nicht die Überraschung schaffen?”, gab sich der Trainer des ATSV, der vor sechs Jahren noch im Eltersdorfer Dress gegen den Drittligisten gespielt hatte. Aber auch Gästetrainer Claus Schromm wollte nichts anbrennen lassen und spielte mit der besten Elf. “Das ist ein sehr guter Gegner mit vielen guten Spielern, die ich auch fast alle kenne. Außerdem ist es ein Viertelfinale”, sagte der Übungsleiter vor dem Spiel. Allerdings wechselte Schromm schon vor dem Spiel im Vergleich zum letzten Ligaspiel. Denn im Kasten stand mit Nico Mantl der Ersatzkeeper und auch Domink Widemann und Stefan Schimmer fanden sich anstatt auf der Bank am Spielfeld wieder. Die bekannten Namen wie Sascha Bigalke oder Torjäger Stephan Hain spielten freilich von Beginn an.
Christoph Greger spielt den Ball vor Lucas Markert.
Sebastian Baumann
So unermüdlich wie die Gästefans sangen und trommelten, spielte auch die Spielvereinigung nach vorne. Schön sah das schon immer aus - alleine es war ineffektiv. Vor allem über die linke Seite kombinierte sich Unterhaching immer wieder vor das Tor, aber entweder der Rückpass kam ungenau oder aber die Schüsse gingen deutlich am Tor vorbei. Bestes Beispiel waren die Versuche von Finn Porath, der immer wieder aus der Distanz abzog. Von Top-Stürmer Stephan Hain, der bei Michael Kammermeyer meist sehr gut aufgehoben war, war fast nie etwas zu sehen. Erst in der 19. Minute wurde es gefährlicher, als ein Kopfball nach einer Ecke von Dominik Widemann kurz vor der Linie geklärt werden konnte. Auch der ATSV hatte seine Möglichkeiten, die eine vergab Ahmet Kulabas nach einer schönen Ruhrseitz-Flanke. Allerdings war der Winkel schon sehr spitz. Die andere hatte Ismail Yüce mit einem Freistoß aus knapp 25 Metern. Der ging aber auch einen halben Meter am Kasten vorbei. Nach und nach wurde der Gast aber zielstrebiger. In der 39. Minute wurde Dominik Widemann im Strafraum freigespielt und zog aus der Drehung ab. Den Schuss konnte Michael Kraut aber parieren. Kurz vor dem Halbzeitpfiff fiel dann aber doch noch der Führungstreffer der Gäste. Stephan Hain wurde von Finn Porath bedient und ließ sich aus der Drehung die Chance nicht entgehen. Der Ball trudelte abgefälscht über Michael Kraut in den Kasten zur verdienten Halbzeitführung.
Ismail Yüce verteidigt den Ball gegen Thomas Hagn.
Sebastian Baumann
Der ATSV kam besser aus der Kabine als die Münchner Vorstädter und hatte zwei gute Chancen. Erst konterte die Heimelf schnell über Hakim Graine, der aber anstatt zu schießen einen Querpass ins Nichts versuchte, danach zog Ismail Yüce ansatzlos aus 20 Metern ab. Der Schuss strich nur knapp über den Kasten. Danach hatte der Gast aber wieder alles im Griff. Eine Minute nach dem Schuss von Yüce versuchte sich wieder Finn Porath, dieses Mal ging der Versuch aber um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Unterhaching ließ jetzt den Ball und den Gegner laufen, verwaltete aber eher den Vorsprung als konsequent auf den zweiten Treffer zu gehen. Nach einer knappe Stunde wäre diese Spielweise fast von erfolg gekrönt gewesen: Erst wurde Finn Poraths Schuss gerade noch abgefälscht, dann hatte Dominik Widemann gleich zweimal die Chance auf den zweiten Treffer, vergab jedoch. Der ATSV steckte aber nie auf, konnte sich allerdings nie entscheidend in Szene setzen. Ahmet Kulabas versuchte es zwischenzeitlich mit einem Lupfer, doch wenig später köpfte Stefan Schimmer den zweiten Treffer der Gäste. Erneut kurz danach hatte Ahmet Kulabas die Chance auf den Gegentreffer, aber anstatt abzuziehen, klemmte der Offensivmann den Ball noch einmal ab und Unterhaching konnte sich wieder stellen.
Finn Porath setzt sich gehen Ahmet Kulabas (rechts) und Philipp Mandelkow durch.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 10.10.2018 18:47 Uhr