Durch den Schneefall zum Jahresbeginn ließen sich weder Spieler noch Zuschauer vom Weg nach Schwabach abbringen. Alle 16 Teams, die ihre Zusage für den 1. fussballn.de-Hallencup gaben, erschienen auch pünktlich in der Soccer Plaza, die sich damit schon zum Auftakt der Vorrunde füllte. Nach einer kurzen Begrüßung der Teams und dem Hinweis auf das modifizierte Regelwerk - das Grätschen wurde generell untersagt und von den Mannschaften auch eingehalten - ertönte um 13 Uhr auf drei Courts parallel der Anpfiff für die 24 Partien der vier Vorrundengruppen.

In der Gruppe A konnte der SV 73 Süd gleich zum Auftakt seinen Angstgegner TSV Johannis 83 mit 3:1 in die Schranken weisen. Mit zwei knappen Siegen (2:1 gegen Kalchreuth und 1:0 gegen Altenfurt) qualifizierte sich die Kreisliga-Mannschaft der Süder, die ohne ihr Geburtstagskind Coach Markus Rauch angetreten waren, schnell für die Play-Off-Runde der besten Acht. Nachdem Johannis gegen Altenfurt nach einem 0:3-Rückstand noch zu einem 3:3-Remis kam, hatten alle Teams noch Chancen auf den zweiten Platz. Mit hauchdünnen 1:0-Siegen bezwang Süd die Altenfurter und Johannis den FC Kalchreuth, wodurch die "83er" mit vier Zählern in die oberen Zwischenrundengruppen kamen.

Kalchreuths Kapitän Sinisa Kvrgic traf für den FCK insgesamt siebenmal, dennoch schaffte es der FCK nicht in die Play-Offs und landete am Ende auf Rang elf.
Foto: fussballn.de

Die Gruppe B begann mit einem 9:3-Paukenschlag des TSV Cadolzburg gegen den TSV Ammerndorf. Der TSV Buch startete mit einem knappen 3:2-Sieg gegen den ASN Pfeil Phönix und legte ein 5:0 gegen Ammerndorf nach. Die Assen waren durch ein 3:2 gegen Cadolzburg auf Kurs. Doch ein überraschendes 1:4 gegen Ammerndorf sorgte dafür, dass ASN Pfeil Phönix, Ammerndorf und Cadolzburg (1:2 gegen Buch) mit je drei Punkten die Vorrunde abschlossen. Die Tabelle unter diesen drei Teams sah die "Sporcher" vorne, die gemeinsam mit Buch in die Zwischenrunde um die Plätze eins bis acht gingen.

Gegen den TSV Ammerndorf (weiß) verspielten die Assen die Teilnahme an den Play-Offs.
Foto: fussballn.de

Ohne Punktverlust konnte sich der FC Bayern Kickers in der Gruppe C durchsetzen. Nach dem 4:0 gegen den ESV Flügelrad ging es beim 7:4-Sieg gegen die SF Großgründlach torreich zu. Der SV Wacker unterlag sowohl den Gründlachern als auch den Rädern mit 2:3 denkbar knapp. Die abschließenden Gruppenspiele brachten Großgründlach mit einem klaren 5:1-Erfolg über Flügelrad Platz zwei. Während Wacker auch im letzten Spiel gegen Bayern Kickers (0:4) erfolglos blieb.

Der ESV Flügelrad, hier Ender Uslu am Ball, unterlag im entscheidenden Vorrundenspiel den SF Großgründlach mit 1:5.
Foto: fussballn.de

Der FSV Stadeln ließ in seiner Vorrundengruppe nichts anbrennen. Dem 2:0-Startsieg gegen den SV Eyüp Sultan, der freilich nicht in Bestbesetzung antrat, da am Abend noch die Vorrundengruppe der Kreismeisterschaft anstand, folgte ein souveränes 5:1 gegen den ASV Veitsbronn. Doch die Veitsbronner konnten durch zwei klare 4:1-Siege gegen den SC Germania und Eyüp Sultan gemeinsam mit Stadeln in die Play-Off-Runde gelangen. Germania unterlag nach dem 2:1-Sieg gegen Eyüp den Stadelnern nur knapp mit 2:3.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging der Kick auf den drei Plätzen weiter. Und die Spannung stieg. In den Gruppen 3 und 4 wollten die Teams zumindest nicht auf den hintersten Rängen landen, in den Gruppen 1 und 2 hieß das Ziel Halbfinale. Daneben ging es auch um die Torjägerkrone. Hier entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Altenfurts Markus Heuberger, Tarik Toksöz (FSV Stadeln) und Sinisa Kvrgic (FC Kalchreuth). Heuberger brachte es nach den Zwischenrunde auf acht Tore, ein Treffer mehr als Kvrgic und Toksöz, der allerdings später im Halbfinale ebenfalls sein achtes Erfolgserlebnis feiern konnte und sich damit den Titel mit dem Altenfurter Routinier teilen durfte.

Altenfurts Heuberger war beim 1. fussballn.de-Hallencup nicht zu bremsen. Mit Tarik Toksöz teilte er sich die Torjägerkanone - beide brachten es auf acht Treffer.
Foto: fussballn.de

Die beiden Dritten der Vorrunde, FC Kalchreuth und ESV Flügelrad, kamen gegen Ammerndorf und Eyüp Sultan zu zwei Siegen in der Zwischenrunde. Im direkten Vergleich teilten sich der FCK und Flügelrad mit 3:3 die Punkte. Die letztlich mehr erzielten Tore brachten den Rädern den Sieg in der Gruppe 3 und damit ein Siebenmeterschießen um Rang neun. Ammerndorf kam wie in der Vorrunde auch in der Zwischenrunde in seinem letzten Spiel zum ersten Sieg und belegte so den dritten Platz, was ein finales Ausschießen um Platz 13 bedeutete. Dort traf der TSV auf den SV Wacker, der in der Gruppe 4 mit 4:2 gegen Germania in die Zwischenrunde startete, dann aber den Assen (2:3) und Altenfurt (1:4) unterlegen war. Mit je fünf Punkten blieben ASN Pfeil Phönix und Altenfurt ungeschlagen. Das bessere Torverhältnis brachte dem TSV den Gruppensieg und damit das Siebenmeterschießen gegen Flügelrad um Platz neun.

Kein Durchkommen gab es für Veitsbronn (rot) im Spiel gegen Bayern Kickers (1:3).
Foto: fussballn.de

Richtig spannend wurde es bei den Partien der Zwischenrundengruppen 1 und 2. Während Süd und Cadolzburg mit 2:2 die Punkte teilten, nahm Bayern Kickers in der Gruppe 1 durch ein 3:1 gegen Veitsbronn Kurs aufs Halbfinale. Als es dann gegen Cadolzburg zu einem 2:1 reichte, war BaKi, das überwiegend mit Spielern der Kreisklassen-Mannschaft am Start war, bereits durch. Eine packende Begegnung lieferten sich derweil Veitsbronn und Süd, bei der dem ASV der entscheidende 3:2-Erfolg gelang. Zum Abschluss gab Cadolzburg in der letzten Minute seinen Vorsprung gegen Veitsbronn noch aus der Hand und rutschte durch das 2:2 von Rang zwei auf den vierten Platz. Süd verpasste durch das 3:3 gegen BaKi ebenfalls das Halbfinale. So gelang dem ASV Veitsbronn von Coach Jörg Tauchmann dank einer guten Leistung der Einzug ins Semifinale.

Eine hart umkämpfte Partie lieferten sich Johannis 83 (grün) und der TSV Buch. Mit 3:2 konnten die "83er" den Grundstein für das Halbfinale legen.
Foto: fussballn.de

Hoch her ging es in der Gruppe 2 gleich zu Beginn. Der TSV Johannis 83 rang den TSV Buch mit 3:2 nieder und brachte sich nach hartem Kampf und einigen Strafzeiten in eine gute Ausgangsposition. Ganz unaufgeregt schoss Stadeln die Nachbarn aus Großgründlach mit 6:0 ab. Die 1:1-Punkteteilung zwischen Buch und Gründlach half nur den Johannisern, die dadurch ihre 0:1-Niederlage gegen Stadeln verschmerzen konnten. Mit 3:0 konnte Johannis gegen die Sportfreunde aus Großgründlach abschließend gewinnen und so als Zweiter hinter dem FSV Stadeln, dessen 2:4-Niederlage gegen Buch nur ein Schönheitsfleck blieb, ins Halbfinale einziehen.

Nach der Zwischenrunde erfolgte der Umzug in die Nebenhalle mit dem weitaus größeren Platz. Die Zuschauertribüne war gut gefüllt. Das erste Halbfinale versprach Spannung, stand doch ein echtes Derby der beiden Kreisligisten FC Bayern Kickers und TSV Johannis 83 an. Michael Judt und Ervin Music brachten die Kleinreuther scheinbar sicher zu einer 2:0-Führung. Dann kam Johannis besser auf und mit Arkin Akins Hammer unter die Latte zum 1:2-Anschluss. Ein listiger Heber von Serdar Dinc führte gar zum 2:2-Ausgleich. Sekunden vor dem Abpfiff vertändelten die "83er" den Ball und Saim Kök war zur Stelle und vollstreckte zum 3:2 für Bayern Kickers.
Danach wurde der FSV Stadeln seiner Favoritenrolle gegen den ASV Veitsbronn gerecht. Nico Napolitano brachte den FSV in Front, ehe Veitsbronns Routinier Stefan Pröll ausgleichen konnte. Doch gleich vom Anspiel weg gelang Tarik Toksöz mit einem tollen Distanzschuss die erneute Führung. Als dann Dominik Pöllmann zum 3:1 einnetzte, war die Entscheidung gefallen.

Am Ende eines intensiven Turniertages sollten die Plätze zum Großteil im Siebenmeterschießen ermittelt werden. Doch der Plan, das Turnier dadurch abzukürzen, geriet durch das Strafstoßschießen zwischen dem SV Eyüp Sultan und dem SC Germania ins Wanken. 32 Siebenmeter wurden geschossen, ehe sich die Moschee-Elf mit 14:13 gegen Germania durchsetzen konnte. Schneller machten es um Platz 13 der SV Wacker (4:2 gegen Ammerndorf), um Rang 11 der FC Kalchreuth (5:3 gegen ASN Pfeil Phönix) und der ESV Flügelrad, der sich mit 5:4 gegen Altenfurt den neunten Platz sicherte.

Vor einer vollen Tribüne wurden fünf Platzierungspartien im Siebenmeterschießen ausgetragen.
Foto: fussballn.de

Nach den Halbfinals bezwangen die SF Großgründlach den TSV Cadolzburg im Siebenmeterschießen und landeten in der Endabrechnung auf einem guten siebten Platz. Ausgespielt wurden die Platzierung ab Platz fünf. Hier trumpfte der SV 73 Süd groß auf und fertigte den TSV Buch überraschend klar mit 5:0 ab. Einen starken dritten Platz holte sich der ASV Veitsbronn durch ein 3:2 gegen Johannis 83.

Im Finale, das wie alle anderen Spiele auch mit einer Spielzeit von zehn Minuten ausgetragen wurde, startete Stadeln durch Pöllmanns frühen Treffer mustergültig (2.). Nach einem Freistoß gelang Kök der Ausgleich für Bayern Kickers (4.). Doch eine Undiszipliniertheit des gleichen Akteurs brachte Stadeln in Überzahl. Andreas Klostermeier ließ sich nicht lange bitten und schoss zum 2:1 ein (6.). Mit dem 3:1-Treffer von Stefan Müller (8.) war das Finale entschieden und Stadeln durfte sich mit Aushilfscoach Robert "Robby" Frank über einen gelungenen Auftritt freuen.

Das siegreiche Team des FSV Stadeln konnte sich nach dem 3:1-Finalerfolg gegen Bayern Kickers über einen tollen Start ins neue Jahr freuen.
Foto: fussballn.de

Verlierer gab es beim 1. fussballn.de-Hallencup aber ohnehin nicht. Keines der 16 Teams fiel in der Leistung ab. Für den reibungslosen Ablauf auf dem Spielfeld trugen fünf Schiedsrichter die Verantwortung, die auch dafür sorgten, dass sich keiner der 173 Akteure größere Blessuren zuzog. Für die Erholung stellte die Firma Medico Star während des Turniers drei automatische Massageliegen kostenlos zur Verfügung. In 58 Begegnungen zappelte der Ball insgesamt 309 mal im Netz, 57 Tore entfielen hierbei auf die Entscheidungen im Siebenmeterschießen. Nach der Siegerehrung klang bei einem reichhaltigen Buffet in der Sportsbar der Turniertag in geselliger Runde aus und es wurde schon fachgesimpelt wie das Wiedersehen im nächsten Jahr aussehen könnte.