Nürnberg-Fürth | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth

Börsen-Ticker

Spielersuche | Trainersuche | Testspielsuche

Artikel veröffentlicht am 25.01.2024 um 06:00 Uhr

Drei fränkische Vertreter in Amberg: ATSV Erlangen erneut mit Titelambitionen

Am Samstag steigt die bayerische Hallenmeisterschaft in der Amberger triMAX-Halle. Aus dem anpfiff.info-Einzugsgebiet kämpfen die Titelträger aus Rottendorf (Unterfranken), Neukenroth (Oberfranken) und Erlangen (Mittelfranken) um den Landestitel. Der ATSV, immerhin amtierender Vizemeister, hat dabei wohl die besten Chancen, muss aber in der Hammergruppe u.a. gegen Rottendorf bestehen.

Von Alexander Rausch , Bernd Riemke und Sebastian Baumann

Peter Trappschuh kam aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Der Keeper des TSV Rottendorf, der nach der Saison seine Karriere beendet, hatte den letzten und damit entscheidenden Sechsmeter gegen Dominik Popp, dem wohl besten Landesliga-Stürmer, pariert. Damit stürzten die Rottendorfer nicht nur den amtierenden Titelträger aus der Kugellagerstadt, sondern der Schlussmann sicherte den Seinen neben dem Titel auch die erneute Qualifikation für die bayerische Meisterschaft. An der hatte der Bezirksligist schon 2018 teilgenommen.

Ein Erlebnis, das auch Jens Eiring in bleibender Erinnerung behalten hat. Der Übungsleiter, der bekennender Futsal-Fan ist und immer mit Feuereifer seine Jungs in der Halle coacht, stand schon damals an der Linie, als der TSV sensationell erst im Finale an Türkspor Nürnberg scheiterte. Schon damals hatten also Peter Trappschuh, die Schubert-Brüder oder Julian Weber für Furore gesorgt - und taten das auch in diesem Winter. Denn verändert hat sich der TSV-Kader in den vergangenen sechs Jahren nur marginal.

Niklas Fritzler jubelt über den Bezirkstitel und freut sich auf die Bayerische.

anpfiff.info

Rottendorfer euphorisch nach Amberg

Neu dabei ist Niklas Fritzler, der seit vergangener Saison zum Stammpersonal des Bezirksligisten gehört. Der gebürtige Gerbrunner wechselte aus dem Nachwuchs der Würzburger Kickers zum TSV und ist voller Vorfreude auf die Landesmeisterschaft: "Ich fiebere schon die ganze Woche daraufhin. Das wird ein einmaliges Erlebnis." Dabei können er und seine Mitspieler sich wieder auf den eigenen Anhang verlassen. Schon bei der Kreis- und Bezirksmeisterschaft standen die Fans wie der sechste Mann hinter der Mannschaft. "Die Unterstützung ist herausragend. Das macht sprachlos. Gerne hätten wir ihnen den Heimsieg geschenkt", so der Abwehrrecke. Im Kreisfinale waren sie allerdings noch im Sechsmeterschießen dem TSV Lengfeld unterlegen, beim Endspiel um die Bezirksmeisterschaft parierte dann Peter Trappschuh. Und auch in Amberg kann sich Niklas Fritzler wieder auf beide verlassen. Peter Trappschuh fährt zu seinen letzten Bayerischen und auch die Fans werden zahlreich im gecharteten Doppeldecker in die Oberpfalz fahren.

Und beides ist auch nötig. Schließlich heißt der Auftaktgegner um 13:00 Uhr ATSV Erlangen. Danach folgt mit dem FC Deisenhofen der nächste Bayernligist. Die SpVgg Pfreimd ist da noch der vermeintlich leichteste Gegner. "Das sind sehr attraktive Gegner. Wir werden alles daransetzen, um weiterzukommen", hat Niklas Fritzler richtig Bock auf das Landesturnier, das auf echtem Futsalboden ausgetragen wird. "Das wird richtig geil", kann es auch Jens Eiring kaum erwarten.

Der ATSV Erlangen jubelte in Eggolsheim.

anpfiff.info

Mit voller Kapelle nach Amberg

Die Bezirksmeisterschaft hat der ATSV Erlangen wie so oft in den letzten Jahren souverän gewonnen. “Am Anfang haben wir nicht so gut gegen den Ball gearbeitet. Das war dann später aber besser”, berichtet Trainer René Ebert, der mit seiner Mannschaft durchs Turnier marschiert war. “Ganz so einfach war es aber nicht, weil die Spieli und der TV 1848 Erlangen gute Gegner waren.” Für das Bayerische Finale hat sich der Übungsleiter mit seiner Mannschaft einiges vorgenommen. Die Vorbereitung der Erlanger beginnt sozusagen als Anschwitzen für Turnier in Amberg am Freitagabend, sodass der Mittelfränkische Bezirksmeister mit voller Kapelle in die Oberpfalz reisen wird.

“Die Gegner sind schwierig einzuschätzen für mich. Aber wir haben schon auch ganz gute Zocker für die Halle”, ergänzt Ebert, der sich in seiner anspruchsvollen Gruppe erst einmal fürs Halbfinale qualifizieren will, um dann nach dem Titel zu greifen. “Klar wollen wir gewinnen”, gibt sich der Übungsleiter selbstbewusst. Es wäre aus ATSV-Sicht eine Premiere und die Krönung einer bisher fast makellosen Hallensaison.

Neukenroth geht als hungriger Außenseiter in Gruppe B

„Die Jungs haben richtig Bock auf Futsal“, sagt Trainer Thomas Lipfert und lässt seiner technisch beschlagenen Bande (beinahe) freien Lauf. Akribisch „trainiert“ wird beim wöchentlichen gemeinsamen Kick unter dem Hallendach schließlich nicht und doch zog der Trainer des TSV Neukenroth zwischen der Kreis- und der Bezirksmeisterschaft an manch kleinen Stellschrauben. Mit Erfolg, denn aus einem ungewohnt fehlerbehafteten, fahrigen Auftritt wurde binnen einer Woche eine ebenso selbstbewusste wie taktisch präzise Performance. Dank einer zugleich spielerisch überzeugenden Darbietung zog der oberfränkische Bezirksligist schließlich ohne Niederlage in das Finale der Bezirksmeisterschaft ein und hatte dort im Sechsmeterschießen das Glück auf seiner Seite. „Ich habe mich wahnsinnig für die Jungs gefreut“, sprudelt es aus Lipfert heraus, nachdem er genüsslich die fußballerischen Leckerbissen seines Teams genoss.

Der oberfränkische Titelträger TSV Neukenroth.

anpfiff.info

Mannschaft lädt Fans ein

Ein Team, in dem ein furchtloser Leon Wolf zwischen den Pfosten mit überragenden Reflexen ausgestattet ist, in dem Florian Maurer defensiv enorm umsichtig arbeitet und in dem neben dem unlängst zum besten Spieler der Bezirksmeisterschaft gewählten Lucas Bauer auch noch Jonas Nickol den Futsal auf eine Art zu streicheln weiß, dass es nicht nur für die eigenen Fans einem wahren Augenschmaus gleicht. Von diesen Fans werden voraussichtlich mehr als fünfzig die Reise zum bayerischen Finalturnier antreten – und zwar auf Einladung der Mannschaft. „Noch am Abend des Sieges bei der Bezirksmeisterschaft kam der Vorschlag aus den Reihen der Mannschaft, dass wir mit dem gewonnenen Preisgeld die Fans zur Bayerischen einladen“, berichtet Lipfert nicht ganz ohne Stolz von der sicher nicht alltäglichen Aktion.

An herausragender Unterstützung wird es den TSV-Technikern folglich nicht mangeln. An der eigenen Motivation sowieso nicht. „Es ist gut, dass wir gleich zum Auftakt ein echtes Brett zu bohren haben. Wenn das Spiel gegen Landesligist Bobingen funktioniert, dann ist was drin“, orakelt der Coach, der sich mit dem TSV Neukenroth keinesfalls verstecken will. An einem mutigen Auftritt seiner Truppe hat er keine Zweifel. „Am Ende kommt es darauf an, wie gut wir miteinander harmonieren“, ergänzt Lipfert, der mit einer offensiven Ausrichtung in einem 2-2-System zweifelsohne auf den Einzug in das Halbfinale schielt.