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Artikel veröffentlicht am 09.11.2021 um 12:00 Uhr
Ohne Gegenstimme und Gegenkandidat: Manfred Kettler bleibt Obmann der Erlanger Schiris
Zur Jahreshauptversammlung der Erlanger Schiedsrichtergruppe standen Neuwahlen an. Obmann Manfred Kettler stellte sich zur Verfügung und wurde wiedergewählt. Die Herausforderungen für die Referees werden aber nicht kleiner, denn fast 50 Prozent der Spiele leiten die Ü60-Schiris.
Von Uwe Kellner

Nach der erfolgreich organisierten 100-Jahr-Feier der Erlanger Schiedsrichter stand für die Referees aus der Unistadt nun die nächste Pflichtveranstaltung an, denn an der Jahreshauptversammlung musste der Obmann neu gewählt werden. Das stellte sich als relativ unspektakuläre Angelegenheit heraus, denn allein das Abstimmungsergebnis mit nur zwei Enthaltungen und keiner Gegenstimme  zeugt von der Unterstützung der Erlanger Schiedsrichter für ihren Obmann Manfred Kettler, der somit wiedergewählt wurde. Seinen Einteiler Norbert Göbel nahm er sogleich erneut in sein Funktionärsteam auf. "Obmann und Einteiler, das ist mittlerweile ein Full-Time-Job. Das ist mit zwei Stunden am Tag nicht mehr gemacht. Sowas schaffst du nur als Selbstständiger oder Rentner", unterstrich der bisherige GSA Michael Dellermann die Bedeutung und den Aufwand seiner beiden Kollegen.

Manfred Kettler geht damit in seine dritte Amtsperiode und nahm die Wahl gerne an. Er freut sich auf seine bisherigen Kollegen und Kolleginnen, wie beispielsweise seine Frau für die Finanzen, Andrea Mehlig, deren Kassenbericht übermäßig positiv ausfiel oder den jungen Lehrwahrt Jonas Steinmüller, der vor allem während der Corona-Zeit innovativ mit Online-Kursen in seinem neuen Amt aufblühte. "Ich weiß, dass ich ab und an einen harten Ton anschlage, aber glaubt mir: ich mag euch alle so wie ihr seid", schmunzelte Manfred Kettler am späten Abend und ergänzte scherzhaft: "Bei manchen Schiris, ich denke das wisst ihr, müssen nach Corona aber wieder zehn Kilo runter." Er würde sich wünschen bald wieder Landesliga-Schiris und darüber hinaus aus seiner Gruppe hervorzubringen.

Ein nachdenklicher Manfred Kettler wurde als Obmann der Erlanger Schiedsrichter wiedergewählt.
anpfiff.info

Bedenkliche Zahlen

Zu denken gab der Tätigkeitsbericht von GSA und Einteiler Norbert Göbel, der die Wiederwahl seines Obmanns Manfred Kettler unterstützte. "Mir ist in meinen gesamten ehrenamtlichen Tätigkeiten kein Mitstreiter begegnet, mit dem man so offen und ehrlich zusammenarbeiten konnte, wie mit Manfred", unterstreicht der Einteiler. In seinen Ausführungen, die auf nackten Zahlen beruhten und akribisch zusammengeschrieben wurden, wurden die Herausforderungen für die Schiedsrichtergruppe sehr deutlich. In der letzten Amtsperiode von November 2017 bis November 2021 wurden 7535 Spiele durch die Schiedsrichtergruppe Erlangen geleitet. Dabei kamen 115 Schiedsrichter zum Einsatz. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten nicht nur weniger Neulinge gewonnen werden, sondern es fanden selbstredend auch weniger Spiele statt als in der Amtsperiode zuvor; 38 Prozent weniger, wie Norbert Göbel errechnet hat.

Die Hauptlast liegt bei den Ü60-Schiris

Von den 7535 Begegnungen wurden 3147 Spiele von den Ü60-Schiedsrichtern geleitet. Das sind rund 42 Prozent. Die Anzahl der geleiteten Begegnungen von U30-Referees lag bei 1629 Spielen. Das ist etwa die Hälfte dessen, was die Ü60-Schiris leisten. "Hier ist klar erkennbar, auf welchen Schultern die Hauptlast unserer Spielleitungen liegt", betont Norbert Göbel. "Noch kann unter Aufbietung aller Kräfte sowie dank des Einsatzes vor allem der älteren Kameraden, gerade noch eine zufriedenstellende Einteilungsquote erreicht werden. Wie dies jedoch nach dem zu erwartenden Ausscheiden der vielen älteren Kameraden in den nächsten Jahren sichergestellt werden soll, weiß wahrscheinlich nicht einmal der so oft  zitierte Fußballgott!" Der Altersdurchschnitt der Erlanger Schiedsrichter liegt aktuell bei 43,8 Jahren, 26 Prozent der aktiven Schiedrichter sind über 60 Jahre alt, 22 Prozent unter 25. Bisher geht das noch gut, aber in der nahen Zukunft wird sich die Problematik mit dem Schiedsrichterschwund verschärfen. In den Kreisen Würzburg und Schweinfurt werden die Kreisligen bereits ohne Linienrichter gepfiffen. Das wird wohl auch als erster Rückschritt in hiesigen Regionen kommen.

Ein interessanter aber gleichzeitig bedenklicher Tätigkeitsbericht von GSA und Einteiler Norbert Göbel zeigte die größer werdenden Probleme der Schiedsrichter auf.
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