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Artikel veröffentlicht am 01.03.2010 um 00:00 Uhr
Statement von Trainer und Verein: Er hat den Verein nach vorne gebracht
Am  Ende werden es drei Spielzeiten sein, in denen Dieter Büttner als Trainer beim TSV Kunreuth für den sportlichen Erfolg verantwortlich war. Wie anpfiff bereits am 24. Februar exklusiv berichtete, trennen sich die Wege am Saisonende. anpfiff hat bei Dieter Büttner und Alexander Kaufmann (2.Vorsitzender) nach den Gründen gefragt.
Von Dirk Mideck
Herr Büttner, für einige Außenstehende kommt die Trennung sicherlich überraschend, nach zwei Jahren Aufbauarbeit, ist der TSV Kunreuth in dieser Spielzeit sehr erfolgreich und schielt sogar auf die Aufstiegsplätze. Warum wollen Sie die geleistete Arbeit nicht weiterführen?
Dieter Büttner: Die ersten beiden Jahre haben sicherlich einiges an Substanz gekostet, aber wir haben uns immer Schritt für Schritt weiterentwickelt und wir konnte gemeinsam einiges bewegen. Nun müssen nächste Schritte eingeleitet werden, um weiter nach vorne zu kommen und hier liegt man einfach nicht auf einer Wellenlänge.

Welche Schritte meinen Sie genau?
Dieter Büttner: Wir haben in den letzten Jahren viele auswärtige Spieler dazubekommen, was auch dringend notwendig war und ohne diese Spieler wären wir auch nicht so erfolgreich. Die Kameradschaft und der Zusammenhalt sind super und es macht Spaß mit den Jungs zu arbeiten. Aber man muss den Jungs natürlich auch etwas bieten, wegen der guten Luft kommt kein Spieler nach Kunreuth.

Haben die Spieler Forderungen gestellt?
Dieter Büttner: Nein, kein Spieler hat irgendetwas gefordert. Die Spieler haben lediglich Tipps dem Verein gegeben, wie man die Außendarstellung verbessern kann, bzw. das man Anreize schaffen muss, damit evtl . noch andere Spieler kommen bzw. Spieler bleiben. Da ging es um Trainingsanzüge und ähnliches, einfach um die nach Außen hin sich besser zu präsentieren.  Ich bin mit den Spielern in dieser Hinsicht absolut auf einer Wellenlänge, aber leider der Verein nicht.

Können Sie das nachvollziehen bzw. legen Sie in der neuen Runde eine schöpferische Pause ein?
Dieter Büttner: Was heißt nachvollziehen? Jede Seite hat eine andere Vorstellung und wenn man nicht übereinkommt, dann trennt man sich eben. Aber die Trennung ist ja nicht im Groll, sondern im beiderseitigen Einvernehmen. Im Sommer möchte ich natürlich wieder eine Mannschaft übernehmen, welches Team und in welcher Klasse, da bin ich offen. Erstmal wollen wir die Runde erfolgreich zu Ende spielen.

Das Bild entstand im April 2008 bei der Vertragsverlängerung. Alexander Kaufmann und Dieter Büttner bleiben trotz Trennung Freunde.
anpfiff.info

Herr Kaufmann, zur neuen Runde wird ein andere Trainer die Geschicke beim TSV Kunreuth führen. Sind die Verantwortliche mit der Arbeit von Dieter Büttner nicht zufrieden?
Alexander Kaufmann: Nein, ganz im Gegenteil. Wir sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Er hat die Jungs und den Verein ein Stück weit nach vorne gebracht. Er musste die ersten zwei Jahre sicherlich viel Geduld aufbringen, aber in dieser Saison zahlt sich seine Geduld und Eifer aus. Wir waren ganz unten, er hat die Jungs und den Verein nach oben gebracht. Er ist ein guter Trainer und hat wirklich einiges bewegt. Nach drei Jahren geht man halt nun getrennte Wege.

Wenn aber alles so toll ist, warum trennt man sich?
Alexander Kaufmann: Ganz einfach. Ein Verein darf nicht erpressbar werden. Wir versuchen für die Spieler alles in unserer Macht stehende zu erfüllen. Wir waschen sogar die einheitlichen Trainingsklamotten. Aber wenn Spieler sagen, sie bleiben nur in Kunreuth, wenn dies oder das erfüllt wird, dann muss ich als Verantwortlicher die Bremse ziehen. Wir lassen uns von keinem Spieler die Pistole auf die Brust setzen.  Wir können schon alleine aus finanzieller Sicht, wie gefordert, nicht einfach mal einen Trainingsplatz erstellen oder die Kabinen umbauen. Kleinigkeiten erfüllen wir gerne, aber irgendwo sind Grenzen. Ich möchte nochmal betonen, dass die Trennung nichts mit der Person Dieter Büttner zu tun hat, aber man konnte einfach keinen gemeinsamen Nenner in bestimmten  Punkten finden.

Sehen Sie die Gefahr, das Spieler dem Trainer folgen und den Verein verlassen werden?
Alexander Kaufmann: Die Gefahr besteht immer, dass Spieler gehen. Sei es aus sportlicher Sicht oder anderen Gründen. Wir haben viele auswärtige Spieler, welche sich auch toll in den Verein eingeführt haben und wir sind froh dass wir diese Spieler haben. Leider ist es uns auch noch nicht gelungen unsere „abtrünnigen“ Kunreuther Spieler zurück zugewinnen, daran arbeiten wir. Ich denke das alle Beteiligten, sei es Spieler, Trainer und auch der Verein, den Rest der Runde mindestens so erfolgreich spielen wollen, wie die Hinserie, dafür sollte jeder Sportsmann genug sein. Wer weiß, was noch möglich ist.

Wer wird Nachfolger von Dieter Büttner?
Alexander Kaufmann: Ich sag es mal in klassischen Mediendeutsch: Wir sondieren den Markt und haben potenzielle Nachfolger auf unserer Liste, die wir nach und nach abarbeiten. Wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist, werden die Fans es natürlich im anpfiff erfahren. So viel kann ich verraten: Wir suchen einen Spielertrainer.

anpfiff bedankt sich für die Stellungnahmen und wünscht eine erfolgreiche Rückrunde.

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