30. Juni bleibt der Stichtag
Eigentlich könnte man die Veranstaltung unter dem Motto
„Nichts Genaues weiß man nicht!“ firmieren lassen. Verbandsspielleiter Janker
betonte immer wieder, dass man die Saison 19/21 zu Ende führen will, aber bei
diesem Wunsch komplett von den Vorgaben der Politik abhängig ist. Und hier
scheinen die Vorgaben mehr schlecht als recht zu sein. Die Inzidenzwerte steigen
und gerade in den Grenzgebieten zu Tschechien sind sie so hoch, dass an eine
Sportausübung nicht im Traum gedacht werden kann. Und dann müssten die Spiele
noch ohne Zuschauer ausgetragen werden und dies haben die Vereine, auch nach
Aussage des BFV, einstimmig abgelehnt. Und dies erschwert eine Wiederaufnahme
der zerstückelten Mammutsaison umso mehr, da ja auch noch eine Relegation im
Raum steht und das Saisonende definitiv am 30.06.2021 ist. An diesem Termin
kann nicht gerüttelt werden betonte Janker und bekräftigte, dass eine
Relegation nur ohne Abbruch stattfinden würde.
Aufstiegskandidaten halten sich bedeckt
In Sachen Saisonabbruch machte es sich Janker schon sehr
einfach. Zunächst vertrat er die Meinung, dass den Abbruch nur die Vereine
fordern würden, die den 1. Aufstiegsplatz belegen, und diejenigen, die vom Abstieg
betroffen wären. Doch damit lag Janker nicht ganz richtig. So ist in der Gruppe
Süd der FC Pipinsried mit 19 Punkten Vorsprung Tabellenführer und bei acht
ausstehenden Spielen fast schon Meister. In der Staffel Nord stellt sich
die Situation nicht so eindeutig dar. Denn dort ist der SC Eltersdorf Erster
mit 26 Spielen und 61 Punkten. Ihm folgt die DJK Vilzing mit 24 Partien und 55
Zählern und als Dritter ist der SV Seligenporten notiert, der 23 Begegnungen
absolviert und 49 Punkte auf dem Konto hat. Von diesen vier Vereinen gab
es keine Wortmeldung in punkto Abbruch, so dass über ihre Einstellung nur
gerätselt werden kann.
Vereinsvertreter fordern Deadline für Fortsetzung
Dafür traten die Vertreter der Tabellenletzten sehr
erfreulich offen auf. Fritz Will von der Viktoria Kahl betonte, dass er bzw.
sein Verein nichts gegen einen Abbruch haben und sie sich mit dem Abstieg schon
abgefunden haben. Andreas Schröter vom Südvertreter TSV Nördlingen plädierte
für eine Aussetzung der Quotientenregelung, denn zu Beginn der Saison 2019/2021
gab es diese noch nicht und so müsse die Rechtmäßigkeit noch juristisch, wenn
es sein muss durch ein Gericht, überprüft werden. Nicht nur Will und Schröter, sondern
auch die meisten der Vereinsvertreter stellten die Forderung an die
Verbandsfunktionäre, dass es „Deadline“ (1. Mai) für die Fortsetzung des
Spielbetriebes geben muss, ansonsten sollte die Saison abgebrochen werden.
Für Abbruch auf Rechtsansprüche gegen Verband verzichten
Verbandsspielleiter Josef Janker zeigte sich ob dieser
Forderung sehr bedeckt, appellierte an die Solidarität der Vereine und gab zu
verstehen, dass es einen Abbruch nur gibt, „wenn alle Vereine dafür sind!“ Dass
dieser Wunsch im Reich der Träume anzusiedeln ist, ist so eindeutig, wenn man
die Konstellation an der Tabellenspitze der Bayernliga Nord vor Augen und den
Einwand vom TSV Nördlingen im Ohr hat. Hier helfen Solidaritätsappelle kaum und
so haben eben 32 Vereine keine Planungssicherheit, da drei Vereine nicht
unberechtigt ihre Interessen vertreten. Nur wenn alle Vereine sich einig sind
und schriftlich bestätigen, dass keine Rechtsansprüche gegen den Verband
geltend gemacht werden, dann könnte man über einen Abbruch reden. Der Verband
zieht es sogar in Betracht, dass der Re-Start erst im Juni erfolgt, obwohl dann
in vielen Ligen die Sollzahl nicht mehr erreicht werden kann. „Mit jeder ausgetragenen
Partie wird die Tabelle gerechter“, lautet die BFV-Devise. Wenn der Pokalwettbewerb abgebrochen werden sollte, wird der Teilnehmer am DFB-Pokal per Los aus den Mannschaften, die noch im Wettbewerb vertreten sind, ermittelt.
Vorbereitungszeit von drei Wochen kritisch
Auf Grund dieser Tatsache ist es natürlich sehr
diskussionswürdig, die in den Raum gestellte Vorbereitungszeit von drei Wochen
zu akzeptieren. Ein Großteil der Vereine hält diesen Zeitraum für zu kurz und
diesem Argument schließen sich auch nicht wenige Sportärzte an. Die Vereine
fürchten, dass hier mit der Gesundheit ihrer Spieler mehr als fahrlässig
umgegangen wird. Ebenso ein heikles Thema war auch die Schnelltestproblematik,
die für die Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb erforderlich werden
könnte. Hier wurde von Seiten des Verbandes klar und deutlich erklärt, dass
eine finanzielle Unterstützung für die Vereine nicht geleistet werden kann. Und
auch diesem Grund ist es schwer vorstellbar, dass in den nächsten Wochen die
Wünsche des Verbandes auf eine Saisonfortsetzung in Erfüllung gehen werden.
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