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Artikel veröffentlicht am 14.02.2021 um 20:19 Uhr
Trauer um Ludwig Beer: Der Ehren-Bezirksspielleiter ist tot!
Der Fußballbezirk Mittelfranken trauert um eine seiner prägendsten Figuren. Ludwig Beer war mit Leib und Seele Fußball-Funktionär und darüber hinaus vor allem immer ein absoluter Fan des runden Leders. Fast vier Jahrzehnte war Ludwig Beer zunächst als Kreisspielleiter in Neumarkt und von 2006 bis 2018 als Bezirksspielleiter Mittelfranken aktiv. Nun verstarb der Freystädter im Alter von 68 Jahren.
Von Marco Galuska
Ludwig Beer
Sebastian Baumann
Mit hohen Ehren im BLSV und BFV wurde Ludwig Beer versehen. Der Oberpfälzer scherte sich aber weniger um irgendwelche Auszeichnungen, sondern wollte sprichwörtlich den Fußballrasen schnuppern und war stets ein Gast auf den Sportplätzen Mittelfrankens. Beer wollte den Fußball und seine Vereine immer am liebsten direkt erleben. Dafür war ihm auch kein Weg zu weit. Wenn irgendwo ein interessantes Spiel stattfand, war er vor Ort. Bekannt wie ein bunter Hund. Er kannte alle, alle kannten ihn. 

Ludwig Beer war stets ein Freund der direkten Worte, einer vom alten Schlag, was für manchem Neuling in den Bezirksligen ein Kulturschock gewesen sein mag. Hitzige Spielleitertagung, gerade im Zuge unliebsamer Reformen, bleiben in Erinnerung. Es wurde aber auch immer schnell klar, dass Beer vor allem ein absoluter Freund des Fußballs und seiner Vereine war und er dabei die Kameradschaft und Tradition mit Haut und Haar verteidigte. "Im Zweifel entscheide ich mich immer für den Fußball", hat Beer einmal in einem persönlichen Gespräch offenbart und danach auch gelebt.

Im wahrsten Sinne war der Freystädter ein Schwergewicht im hiesigen Amateurfußball, der seine Funktionärsrolle auf unnachahmliche Art ausfüllte. Ab 1978 führte der frühere Spieler der DJK Rohr als jüngster Kreisspielleiter seinen heimischen Kreis Neumarkt. Ab 2006 wurde er im Bezirk Mittelfranken Nachfolger von Erich Schroll. Auch von gesundheitlichen Rückschlägen ließ sich "der Beer Luggi" nicht unterkriegen und kämpfte sich immer wieder zurück. Als "Dickschädel" setzte er sich beharrlich für seinen Amateurfußball ein, war aber ebenso mit einem großen Herz gesegnet und immer dann besonders stolz und erster Gratulant, wenn "seine Vereine" zu beachtlichen Erfolgen kamen - sei es eine Meisterschaft, der Einzug in den DFB-Pokal oder der Gewinn von Bayerischen Meisterschaften unterm Hallendach, dessen Start in den 1980er-Jahren er maßgeblich förderte. Unvergessen bleiben die alljährlichen Hallen-Bezirksmeisterschaften, die er mit großer Akribie plante und durchführte.

Er wollte nichts verpassen, er wollte alles wissen. Bei Reisen durch Bayern oder auch über die Landesgrenzen hinaus saß der Bezirksspielleiter als erster Fan mit im Bus und rief dazu auf, die Kameradschaft und die Geselligkeit im Verein stets zu pflegen. Er selbst lebte es vor. Sei es in seiner Funktion als Bezirksspielleiter oder auch schlichtweg als Fußballverrückter, der, als die Fußball-Welt 2006 zu Gast in Deutschland war, ein Pensum abspulte, das seinesgleichen suchte.

2018 gab Ludwig Beer seinen Posten ab und bekam von Nachfolgerin Sandra Hofmann einen "Ehren-Bezirksspielleiter-Stuhl" geschenkt.
Sebastian Baumann

Nach gut 40 Jahren Funktionärstätigkeit im BFV-Spielleiterwesen entschloss sich Beer 2018 aufzuhören. Nach dem Motto "Ein bisserl werde ich Euch schon vermissen!" verabschiedete er sich damals wie folgt: "Diese lange Funktionärszeit hat mein Leben sehr geprägt und ich möchte keine Minute davon missen. Es war immer ein stets gutes und annehmbares Klima in der Zusammenarbeit mit den Vereinen. Natürlich gilt auch hier der weise Spruch: 'Jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst die keiner kann.' In diesem Sinne ein herzlichstes Vergelt's Gott an alle Vereine des Bezirks!"

Seinen Traum "nach dem Fußball" als Rentner zur Verwandtschaft nach Australien auszuwandern, hat er dann also doch nicht mehr umgesetzt. Eine gute letzte Reise, und vergelt's Gott, lieber Ludwig!

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BFV-Funktionär Ludwig Beer

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