Mittelrhein will nun doch abbrechen: Bayern mit exklusiver Fortsetzung? - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 20.05.2020 um 22:15 Uhr
Mittelrhein will nun doch abbrechen: Bayern mit exklusiver Fortsetzung?
Das Werben für die Fortsetzung der Saison 2019/20 fand im Bayerischen Fußball-Verband eine Mehrheit, die sich mittlerweile deutlich als Sonderweg entpuppt. 19 der 21 Landesverbände plädieren für Abbruch, auch am Mittelrhein zog man die Reißleine. Dem Vorstoß aus München folgt in jener Form somit nur noch Thüringen, wo jedoch die Entscheidung aktuell auch ins Wanken gerät.
Von Marco Galuska
Knapp einen Monat ist es nun her, dass der BFV seinen Vorstandsbeschluss zur Saisonfortsetzung verkündet hat. 68 Prozent der Vereine waren nach den heftig kritisierten Web-Konferenzen im Meinungsbild dem Werben für den Vorschlag des BFV-Präsidium gefolgt.

Bayern hatte damit als erster Landesverband klar Stellung bezogen. Das Interview, das BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher im Zuge des Vorstandsbeschlusses gegeben hatte, liefert rückblickend Futter für die Kritiker des bayerischen Weges der Saisonverlängerung, mit dem man vorgeprescht sei. Igelspacher schloss das Interview damals selbstsicher: "Das hat nichts mit Vorpreschen zu tun, sondern damit, wissen zu wollen, was draußen im Land los ist, welche Problemstellungen sich vor Ort ergeben. So haben wir viele Themenfelder identifizieren können, das hilft uns jetzt enorm weiter. Es gibt Landesverbände, die steigen jetzt in diese Kommunikation ein und streben eine ähnliche Lösung wie wir an."

Spätestens mit dem heutigen Tage muss man auch in München feststellen, dass es maximal noch einen Landesverband in Deutschland geben wird, der auf die für den BFV alternativlos deklarierte Saisonfortsetzung setzt. Denn "draußen im Land" war nicht nur der Aufschrei der Kritiker in Bayern ob der simplen Ja-oder-Nein-Abstimmung zum Verbandsvorschlag groß, es zeigte sich vor allem in anderen Landesverbänden, in denen echte Alternativen angeboten wurde, dass ein Abbruch samt Aufstiegsvariante der deutlich präferierte Weg im deutschen Amateurfußball ist.

Mittelrhein revidiert - Thüringen bröckelt immer weiter


Zu Wochenbeginn waren es 15 der insgesamt 21 Landesverbände, die sich für eine Beendigung der Saison 2019/20 aussprachen. Nun positionierten sich auch noch das Saarland, Hamburg und zuletzt Niedersachsen entsprechend. Wie bereits berichtet, war schon in den vergangenen Tagen abzusehen, was sich heute auch bestätigen sollte: Beim Fußball-Verband Mittelrhein hat man die hauchdünne Mehrheit (50,1%) für eine Saisonfortsetzung nun revidiert.

Ebenfalls berichteten wir bereits am Montag über die Entwicklungen in Thüringen, dem nun einzigen Landesverband, der den Weg des BFV (noch) teilt. Allerdings bröckelt die Entscheidung des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) von Anfang Mai von einigen Seiten. In Thüringens höchster Spielklasse findet eine Beschwerde des SC 03 Weimar ob der geplanten Saisonfortsetzung eine klare Mehrheit innerhalb der Thüringenliga. Die Kreis-Fußballausschüsse Rhön-Rennsteig und Südthüringen, die im Übrigen beide an Bayern grenzen, haben einen entsprechenden Antrag beim Vorstand des Thüringer Fußball-Verbandes eingereicht: "Der Vorstand des Thüringer Fußball-Verbandes wird durch die beiden Kreisfußballausschüsse aufgefordert, den Beschluss vom 05.05.2020 zur Fortführung der Saison 2019/20 aufzuheben und mit der Planung der Saison 2020/21 zu beginnen oder bis 27.06.2020 einen Außerordentlichen Verbandstag einzuberufen."

Der Jugendausschuss des Thüringer Fußball-Verbandes stellte mittlerweile selbst einen Antrag an den Vorstand zur Beendigung des Spieljahres im Nachwuchs. Schon bei der Einreichung einer Petition von über 2200 Unterschriften für einen Saisonabbruch im Nachwuchs hatte der Präsident des Thüringer Fußball-Verbandes Dr. Wolfhardt Tomaschewski versprochen: „Die Entscheidung, den Spielbetrieb im Nachwuchs auszusetzen, kommt auf jeden Fall noch einmal auf den Tisch.
Es dürfte mittlerweile nicht mehr verwundern, sollte der TFV auch im Herrenbereich "den Mut aufbringen, eine umstrittene Entscheidung zu korrigieren", so wie es die beiden Kreise Rhön-Rennsteig und Südthüringen gefordert haben. Dann hätte Bayern die Saisonfortsetzung tatsächlich exklusiv.

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