Erster Schritt: "Das müssen wir erst durchdiskutieren" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 10.05.2020 um 06:00 Uhr
Erster Schritt: "Das müssen wir erst durchdiskutieren"
Die Nachricht am Freitagabend schlug ein wie eine Bombe und war doch nicht ganz überraschend. Ab Montag 11. Mai dürfen nicht nur Individualsportler unter Einhaltung der Corona-Regeln mit dem Training im Freien beginnen, sondern auch Fußballer. Aber ist ein vernüftiges Training mit Mindestabstand ohne Spielformen überhaupt möglich? anpfiff.info hat zahlreiche Trainer im Spielkreis dazu befragt.
Von Hans-Jürgen Wunder
Während der Woche hieß es vom Bayerische Landes-Sportverband (BLSV): "Der Betrieb von Sporthallen, Sportplätzen, Sportanlagen und Sporteinrichtungen ist ebenfalls weiterhin grundsätzlich untersagt, allerdings mit der Ausnahme für den Trainingsbetrieb von Individualsportarten im Breiten- und Freizeitbereich unter genauen Voraussetzungen." Also durften Leichtathleten, aber keine Fußballer auf den Platz. So sah es jedenfalls zunächst aus. Am Freitagabend kam dann die Wende, als der Verband auch den Kickern unter Beachtung der Vorschriften (siehe rechts) den Übungsbetrieb erlaubte. Ist das die ersehnte Rückkehr zur Normalität oder nur kleiner Silberstreif am unklaren Horizont? Dazu ergeben sich Fragen bei der Umsetzung.

Ist Training nach den aktuellen Corona-Regeln überhaupt sinnvoll?  


Claudio Eismann (FSV Bayreuth)
Das wäre nicht nur bei den Kindern, bei denen es besonders wichtig ist, sondern auch bei den Erwachsenen gut umsetzbar. Sogar eine Wettbewerbsform wäre möglich. Trotzdem bin ich von Herrn Koch enttäuscht, der die Interessen der kleinen Verein zu wenig vertritt. 

Ralf Carl (VfB Kulmbach)
Bin mir noch nicht im Klaren, wieviele Einheiten ich bei 4er-Gruppen - ich zähle ja auch mit - in der Woche abhalten muss, um dem Kader gerecht zu werden. Krass. Das muss ich mir erst noch mehrmals durchlesen und dann mit Vorstand und Trainerteam diskutieren. 

Arthur Kolb (Eintracht Bayreuth)
Man kann mit der neuen Situation sicher viele Bereiche abdecken. Aber natürlich bleibt die Mannschaftstaktik etwas auf der Strecke.


Markus Zeitler (FC Creußen)
Grundsätzlich halte ich das für möglich. Aber es ist natürlich mit einem großen zeitlichen und organisatorischen Aufwand verbunden. Aber wir in Bayern haben ja noch etwas Zeit, bis es wirklich losgeht. 

Das vorläufig letzte Topspiel fand Anfang März zwischen Eintracht Bayreuth und Kreisliga-Spitzenreiter FC Creußen (in schwarz) statt.
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Frank Rauh (SC Altenplos)
Ich sehe es grundsätzlich entspannt. Aber natürlich würde ich Training in Kleingruppen machen. Trotzdem ist die Frage, ob der Spielbetrieb im Amateurbereich ohne Impfstoff überhaupt Sinn macht. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Holger Dittwar (TSC Mainleus)
Das wäre in Ordnung und ein Anfang, um sich zumindest überhaupt etwas auf dem Platz zu bewegen. Was meine Mannschaft betriffft, könnte sie sogar Spiele austragen. Die Jungs halten auch so immer den Mindestabstand zum Gegner und Geisterspiele fast ohne Zuschauer haben wir auch meistens (grinst). 

Mario Zimmermann (TDC Lindau)
Ein Schmarrn. Fußball ist ein Kontaktsport und aktuell besteht ja ohnehin keine Notwendigkeit. Wir sollten eher hoffen, dass durch die Lockerungen keine zweite Welle kommt.

Uwe Raster (TSV Neudrossenfeld 2)
Für den Trainer ist die Verantwortung sehr groß. Fußball lebt von Emotionen und Zweikämpfen. Aber Training ist sicher möglich und es wird wieder die Zugehörigkeit zum Verein demonstriert. Letztlich erfordert es viel Disziplin und kann nur eine Teillösung für eine Übergangsphase sein.   

Die Freunde von rassigen Zweikämpfen müssen sich noch etwas in Geduld üben.
anpfiff.info

Alexander Weber (SG Kupferberg)
Fußball ist eine Sportart, die von Zweikämpfen lebt. Dieses Element kann man vielleicht vorübergehend im Trainingsbetrieb weglassen, auf Dauer aber mit Sicherheit nicht.

Peter Röbel (künftiger Kirchenpingartener Coach)
Das sollte als Einstieg bei entsprechendem zeitlichen Vorlauf gesehen werden. Denn ein Mindestabstand beim Training ist natürlich nicht ideal. Nachdem aber alle Mannschaften betroffen sind, gibt es hier keinen Wettbewerbsvorteil. 

Bastian Knop (Sportring Bayreuth)
Es ist besser als nichts und es eröffnet nach zahlreichen Laufeinheiten die Möglichkeit, wieder im taktischen Bereich zu arbeiten. Zudem können Stabilität, Mobilität und Schnelligkeit trainiert werden.

Martin Fraß (SG Gesees)
Das ist sicher etwas für Einzelkämpfer. Mit Zonentraining lässt sich sicher noch das Verschieben in Abwehr und Mittelfeld üben. Und vielleicht auch Torschüsse und Flankenläufe.  Auf längere Sicht muss aber mit körperlichem Kontakt trainiert werden.

Michael Lerner (TSV Bad Berneck)
Das ist absolut machbar. Hauptsache die Jungs haben wieder einmal den Rasen unter den Füßen und den Ball am Fuß.


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Was ist ab 11. Mai erlaubt?

Der Trainingsbetrieb von Individualsportarten (jetzt auch Fußball) im Breiten- und Freizeitbereich ist unter folgenden Voraussetzungen möglich:

• Ausübung an der frischen Luft im öffentlichen Raum oder auf öffentlichen oder privaten Freiluftsportanlagen oder in Reithallen
• Einhaltung der Beschränkungen nach § 1 Abs. 1 (Abstandsregel von 1,5 Metern)
• Ausübung allein oder in kleinen Gruppen von bis zu fünf Personen
• kontaktfreie Durchführung
• keine Nutzung von Umkleidekabinen
• konsequente Einhaltung der Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, insbesondere bei gemeinsamer Nutzung von Sportgeräten
• keine Nutzung der Nassbereiche, die Öffnung von gesonderten WC-Anlagen ist jedoch möglich
• Vermeidung von Warteschlangen beim Zutritt zu Anlagen
• keine Nutzung von Gesellschafts- und Gemeinschaftsräumen an den Sportstätten; Betreten der Gebäude zu dem ausschließlichen Zweck, das für die jeweilige Sportart zwingend erforderliche Sportgerät zu entnehmen oder zurückzustellen, ist zulässig,
• keine besondere Gefährdung von vulnerablen Personen durch die Aufnahme des Trainingsbetriebes und
• keine Zuschauer


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