Bei Abbruch Verbandstag: Verband will eine Fortführung ab dem 01.09.2020 - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 17.04.2020 um 11:15 Uhr
Bei Abbruch Verbandstag: Verband will eine Fortführung ab dem 01.09.2020
Der BFV hat in einer Pressekonferenz zwei Lösungsvorschläge präsentiert, wie es im Amateurfußball weitergehen könnte. Der Verband plädiert aber nicht für einen Abbruch, sondern für eine Fortsetzung der Saison. Dieser Vorschlag wird auch den Vereinen bis Sonntag zur Wahl gestellt. Lesen Sie den Verlauf der Pressekonferenz im Liveticker und machen zur Umfrage zu dem Thema mit.
Von Sebastian Baumann
Fortsetzung der Saison als einzige Möglichkeit

Der BFV hat sich in seiner Pressekonferenz auf den Vorschlag festgelegt, die Saison ab dem 01. September 2020 fortzusetzen. Den Verlauf der PK lesen Sie unten. Die Fragen der Pressevertreter an den Verband finden Sie in der rechten Spalte.

Der Live-Ticker im Wortlaut:

13.00 Uhr: Mittwoch, 22.04.2020, wird es eine Vorstandssitzung geben, in der die Ergebnisse der Umfrage diskutiert werden. 

12.55 Uhr: Änderungen an der Spielordnung sorgen für die nötige Flexibilität des Verbandes, um die aktuelle Saison regulär zu beenden. Verband will bestmöglichen Dialog mit den Vereinen, um eine Lösung zu finden. Wenn sich keine Mehrheit findet für die Fortsetzung der Spielzeit, dann wird es einen außerordentlichen Verbandstag des BFV. "Es gibt für den Vorstand des BFV keine Alternative zu unserem Vorschlag. Wir sind nicht bereit eine persönliche Haftung zu übernehmen." Bei einem Abbruch wird immer einen außerordentlichen Verbandstag geben.

Häufige Fragen an den BFV.
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12:53 Uhr: Die Fortsetzung der Saison ab dem 01.09.2020 schafft dem Verband einen Zeitpuffer innerhalb dessen die Saison beendet sein kann. Dadurch sind auch weitere Unterbrechungen möglich. 2021/2022 soll wieder regulär gespielt werden. Die Auffassung des BFV ist, das die Mehrheit Sicherheit haben will, ab wann wieder gespielt werden kann. "Vor dem 01. September 2020 gibt es keinen Ligafußball", sagt Dr. Rainer Koch.

Dr. Rainer Koch spricht: "Wir wollen keine Prozesse zur Spielklassenzugehörigkeit."

12:47 Uhr: Dr. Rainer Koch plädiert für eine Lösung, die so viel Flexibilität enthält wie möglich. Deswegen nur ein einziges Szenario für den Verband: Die Fortführung der Saison.

Bis Sonntag sollen die Vereine über die Vorschläge abstimmen. "Ich stimme dem Vorschlag, die Saison bis zum 31. August 2020 auszusetzen und - wenn durch staatliche Vorgaben möglich - ab 1. September 2020 fortzusetzen zu", heißt die Frage an die Vereine.

Die Umfrage an die Vereine.
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12:45 Uhr: "Die Vereine wollen Klarheit. Die Vereine haben große Sorgen um die Existenz ihrer Vereine, wenn bis ins nächste Jahr nicht Fußball gespielt werden kann. Deswegen sind rechtliche Gesichtspunkte entscheidend für uns", sagt Dr. Rainer Koch. "Ohne zwingende Begründung den Spielbetrieb abzubrechen, ist nicht so einfach."

Über 5 Millionen Euro werden dem Verband in der Einnahmenseite fehlen. Deswegen darf und kann der Verband nur einen Vorschlag unterbreiten, der wenig Haftungsrisiko trägt. "Wir wollen keine zwei Spielzeiten zerschießen." Ab dem 01.07.2021 soll der Spielbetrieb wieder regulär gehen. Der Präsident plädiert für die Fortführung, auch aufgrund der rechtlichen Probleme. "Wir wollen keine Prozesse zur Spielklassenzugehörigkeit."

12:37 Uhr: Jetzt spricht der Präsident und erklärt die Beweggründe des Verbandes für die Vorschläge. Der Verband muss sich immer an den Empfehlungen der Politik und der Gesundheitsämter richten. "Es gibt noch keine verbindlichen Vorstellungen für die Zukunft", sagt Koch. "Gemeinsame Wille: Gesundheit zu erst!" 

Umfrage des BFV.
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Umfragen des BFV

12:30 Uhr: Der BFV hat eine Umfrage gemacht, wie es weitergehen soll. Der Zeitpunkt war nach dem Saisonabbruch in England. Vor allem der Zeitpunkt der Fortführung des Spielbetriebs war ein wichtiger Punkt für alle Vereine.

Vereine aus England oder Österreich wollen gegen den Abbruch der Saison in den jeweiligen Ländern vorgehen.

Der DOSB hat zehn Leitplanken veröffentlicht wie Sport getrieben werden kann: Bei einem Kontaktsport wie Fußball kaum möglich.

Vor - und Nachteile beider Varianten.
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Empfehlung: Fortführung der Saison ab dem 01.09.2020

12:27 Uhr: Der BFV empfiehlt aufgrund der vielen Minuspunkte bei einem Abbruch die Fortführung der Saison ab dem 01.09.2020. Die Vorteile überwiegen für den Verband, vor allem weil es eine größere Planungssicherheit für alle Vereine gibt. "Die sportliche Entscheidung wird auf dem Platz getroffen und werden nicht vor dem Gericht", sagt Igelspacher. "Wir haben keine veränderten Ligen mit anderen Mannschaftsstärken, sondern machen einfach weiter. Der rollende Ball soll die sportlichen Fragen entscheiden."

Pro und Contra für eine Fortführung.
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Abbruch als erste Option

12:22 Uhr: Der Verband stelle zwei Szenarien sein. Zum einen den Abbruch und zum anderen die Fortführung der Saison ab dem 01.09.2020. "Bei einem Abbruch sind die sportlichen Entscheidungen aber ungeklärt. Bei einem Abbruch ist nicht klar, ob dann ab dem 01.09. die neue Saison beginnen kann und am Ende müssen wir noch einmal unterbrechen. Dann sind zwei Saisons betroffen." Gerichtliche Auseinandersetzungen drohen bei einem Abbruch, erklärt der Geschäftsführer. Der Verband hat bei einem Abbruch ein großes Haftungsrisiko.

Abbruch: Pro und Contra
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Modell des BFV wird gleich vorgestellt

12:20 Uhr: Jürgen Igelspacher spricht von einem Dilemma zwischen den Emotionen auf und neben dem Spielfeld und vielen verlassenen Sportplätzen. Vereine wollen Klarheit und Planungssicherheit, sagt der Geschäftsführer. "Es ist der Zeitpunkt für ein klares Wort und Verantwortung des Verbandes." Oftmals hängen Stellungnahmen der Vereine von den aktuellen Tabellenständen ab, ergänzt Igelspacher. Geisterspiele kommen weder praktisch noch finanziell in Frage. Für den BFV steht der Schutz der Gesundheit an oberster Stelle, Einzelplatzentscheidungen sind nicht vorgesehen. "Wir wollen einen fairen Wettbewerb."

12:15 Uhr: Jürgen Igelspacher stellt gleich den Medienvertretern den ausgearbeiteten Vorschlag vor. "Wir wollen eine offene Kommunikation, deswegen haben wir diese Pressekonferenz auch vor den Webinaren mit den Vereinen gestellt", erklärt Frühwirth.

Absolutes Neuland für den BFV


12:10 Uhr: Ulrike Schlupp, die persönliche Referentin von Dr. Rainer Koch eröffnet die Veranstaltung und stellt die Technik vor. Jetzt spricht Fabian Frühwirth. 100 Anmeldungen zur PK sind eingetroffen, 84 Medienvertreter sind vor Ort. "Wir haben so etwas noch nicht mit gemacht", sagt der BFV-Pressesprecher.  210 Videokonferenzen hat der BFV mittlerweile durchgeführt, um die Vereine zu informieren. "Das ist alles absolutes Neuland für den BFV", ergänzt Frühwirth zu den vielen Online-Angeboten des Verbandes. Neulingskurse für Schiedsrichter können ab sofort auch online absolviert werden.

70 Webinare und 210 Videokonferenzen bisher.
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12:02 Uhr: Bild und Ton sind da, es geht gleich los. Gerade wird aber noch auf weitere Pressevertreter gewartet, die der Pressekonferenz beiwohnen wollen. Auch Fabian Frühwirth, der BFV-Pressesprecher, ist mit dabei.

Mediengespräch des BFV 17.04.2020
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Dr. Rainer Koch und Jürgen Igelspacher führen durch die Veranstaltung

11:55 Uhr: Neben BFV-Präsident Dr. Rainer Koch wird auch BFV-Geschäftsführer Igelspacher an der Pressekonferenz teilnehmen und durch die Veranstaltung führen. In Kürze soll es losgehen, sagt die Online-Meeting-Software im Moment. Wir sind gespannt.

Abbruch oder Fortführung?

11:30 Uhr: Viele Medien spekulieren seit der letzten Pressekonferenz von Ministerpräsident Söder über die Fortführung der Saison. Übereinstimmend melden aber die Blätter, dass bis Ende August Fußballpause sein soll.

Danach soll es zwei Varianten geben, über die der Verband die Vereine abstimmen lassen will:

- Zum einen ein kompletter Abbruch und Beginn einer neuen Spielzeit mit allen Vor- und Nachteilen wie keine Auf- und Absteiger.

- Fortführung der Saison, möglicherweise bis zum Jahresende und danach eine Übergangsrunde bis zum Beginn der Saison 2021/2022. Dies könnte eine Art Pokalrunde sein im Play-Off-Modus oder verkleinerte Ligen.


Leitet die Pressekonferenz via Online-Meeting: Dr. Rainer Koch.
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Gerechtes Modell als Wunsch

11:15 Uhr: In der offiziellen Einladung betont der Verband noch einmal wie wichtig der Dialog mit den Vereinen ist. Hier die Einladung im Wortlaut:

"Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie treffen auch den bayerischen Amateurfußball und damit seine fast 4600 Vereine und die über 1,6 Millionen organisierten Mitglieder. In den vergangenen Wochen hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) mehr als 5100 Vereinsfunktionäre im gesamten Freistaat persönlich kontaktiert, in über 70 Videokonferenzen die bisherigen Entscheidungen transparent erklärt und gleichzeitig Meinungsbilder zur Lage an der Basis eingeholt.

Dabei hat sich deutlich gezeigt, dass unsere Mitgliedsvereine eine mittelfristige Planungssicherheit hinsichtlich der aktuell bis auf weiteres unterbrochenen Spielzeit für unabdingbar erachten. Dieser Forderung trägt der BFV-Vorstand Rechnung und wird in zahlreichen Webinaren vom Freitag an bis zum Sonntag allen Vereinen in ganz Bayern ein Modell für den Spielbetrieb vorstellen, das diesem Wunsch gerecht wird, gleichzeitig aber auch rechtlich haltbar ist und dem Sinn eines fairen Wettbewerbs Rechnung trägt
."

Um 12 Uhr geht es los. BFV-Präsident Dr. Rainer Koch wird die Pressekonferenz leiten und mit den Pressevertretern sprechen. Wir sind gespannt, wie das Modell aussieht bzw. aussehen könnte, das der Bayerischen Fußballverband vorschlägt.

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Fragen an den BFV

Zum Schluss werden noch Fragen der Pressevertreter beantwortet:

Wie viele Vereine bekommen finanzielle Probleme?

Jürgen Igelspacher: Rund 20 Prozent der befragten Vereine haben Angst um ihre Zukunft.

Diese Aussage unterstützt auch eine Meldung des BLSV, der ein Schadensportal geschalten

Warum gibt es keine zentralen Vorgaben vom DFB?

Dr. Rainer Koch: Der DFB ist nur der Dachverband. Die Landesverbände treffen ihre Entscheidungen alleine. Wir sind keine Filialen des DFB, weil wir wie unser Land auch einem föderalen System folgen.

Wenn die Saison bis November fertig sein sollte, was passiert dann mit der Zeit bis zur Saison 2021/2022?

Dr. Rainer Koch:
In so einem Fall werden wir eine Lösung finden. Ob es dann eine verkürzte Runde ist oder etwas anderes, das wird man sehen. Aber das können wir erst seriös sagen, wenn klar ist, wann die laufende Saison beendet ist. 

Jürgen Igelspacher: Für jeden Zeitraum, in dem gespielt werden kann, wird der BFV ein Spielangebot machen. Wenn der Verein spielen darf, dann darf er kicken. Das wird der Verband nicht verhindern.

Rücktritt des Vorstandes, wenn der Vorschlag abgelehnt wird?

Dr. Rainer Koch: Wir sehen uns in der Lage als Vorstand eine Fortsetzungsentscheidung treffen zu können, aber nicht in der Lage eine Abbruchsentscheidung zu treffen. In diesem Falle wird es einen Außerordentlichen Verbandstag geben. Ein Rücktritt wird es deswegen nicht geben, das soll auch keine Rücktrittsandrohung sein.

Wie kommt der 31.08. zustande?

Jürgen Igelspacher: Das erscheint uns ein realistisches Datum, auch wenn es Ferienzeit ist.

Dr. Rainer Koch: Abwägung von Klarheit und Sicherheit. Wir glauben, dass es Sinn macht. Vor dem 01.09.2020 gibt es definitiv keinen Ligafußball.

Altersgrenzen im Juniorenbereich

Dr. Rainer Koch: Die Altersgrenzen sind ein Thema. Wenn am 01. September die alte Saison zu Ende gespielt wird, dann haben natürlich U19-Spieler die Berechtigung bei den Senioren zu spielen. Das Problem ist bekannt, das werden wir diskutieren. Die Fragestellungen für den Juniorenbereich werden wir in Zukunft klären und wie gehen wir mit diesen Fragestellungen um.

Verträge mit Spielern und Vereinen:

Jürgen Igelspacher: Wenn der Spielervertrag mit einem Ende 30.06.2020 gesetzt ist, dann könnte der Spieler auf Beendigung seines Vertrages juristisch pochen. Die Vereine müssen sich arbeitsrechtlich mit dem Spieler einigen. Dies gilt auch für die Trainer. Wenn ein Vertrag endet, dann kann ein Spieler und Trainer im Moment nicht zu einem weiteren bayerischen Verein wechseln. Der Verband erteilt vorher kein Spielrecht für Spieler. 

Modelle für die Zeit zwischen den Saisons 2019/2020 und 2021/2022?

Dr. Rainer Koch: Hier kann der Verband noch keine seriöse Aussage geben, weil noch nicht absehbar ist, wie die laufende Saison beendet werden kann. "Alle Modelle sind vorstellbar und jedes Modell sind reine Spekulation." Der Verband will für solche Modelle umfassend mit den Vereinen sprechen.

Verbandsvorschlag: Gilt für alle Ligen und Mannschaften?


Dr. Rainer Koch:
Der Verbandsvorschlag gilt für den Erwachsenenspielbetrieb (Herren, Frauen) von der Bayernliga abwärts. Die Regionalliga hängt von den DFL-Entscheidungen ab (wie geht es mit der 3. Liga weiter). Es wird definitiv keine Geisterspiele in der Regionalliga Bayern gehen und es geht auch dort erst am 01.09. los.

Zu Regelungen für den Jugendbereich will sich der Verband später äußern.


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