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Artikel veröffentlicht am 24.02.2020 um 06:00 Uhr

24. Februar 2013: Bucher Mühen beim "Winter Game" ohne Ertrag

Spiele auf Schnee wurden über die Jahre ohnehin eine Rarität. Ein denkwürdiges Spiel, das nur mit enormen Kraftaufwand ausgetragen werden konnte, ist mittlerweile sieben Jahre her: Der TSV Buch hatte im Februar 2013 seinen damaligen A-Platz im tief verschneiten Knoblauchsland freigeräumt, um das "Derby unter Freunden" gegen den FSV Stadeln auszutragen. Wir blicken zurück.

Von Marco Galuska

Der Winter hatte die Landesliga Nordost fest im Griff: Sechs der zehn regulär angesetzten Partien fielen am letzten Wochenende im Februar 2013 den winterlichen Platzverhältnissen bereits am Donnerstag zum Opfer, am Freitag folgte die Absage der Begegnung der SG Quelle Fürth gegen den FSV Erlangen-Bruck II. "Der Platz ist knochenhart gefroren, selbst wenn es ein wenig auftauen würde, wäre kein vernünftiges Fußballspiel möglich", sagte Quelle-Team-Manager Thomas Färber nach einer Platzbegehung am Freitagabend. Für das Spiel SV Buckenhofen - 1. FC Burgkunstadt folgte am Samstag nach einer weiteren Platzbegehung die Absage. Am Abend musste dann auch Dergahspor, trotz intensiver Versuche das Heimspiel gegen den FSV Bayreuth stattfinden zu lassen, sich dem erneuten Wintereinbruch beugen und die Partie auf dem Kunstrasenplatz der Bertolt-Brecht-Schule canceln.

Nur in Buch trotzte man den Schneemassen

„58 Jungs und ein Mädel“ hatten geholfen, um den A-Platz beim TSV Buch in einem dreistündigen Kraftakt vom Schnee zu befreien.

Uwe Kellner

Somit verblieb nur eine Partie, die ohnehin reichlich Zuschauer anlocken wollte: Beim TSV Buch wurde fleißig am A-Platz gearbeitet, um das als "Derby unter Freunden" deklarierte Match gegen den FSV Stadeln am Sonntag um 14 Uhr planmäßig steigen zu lassen. Zwar schneite es am Samstag und in der Nacht zum Sonntag im Knoblauchsland heftig, doch die Vereinsverantwortlichen entschieden sich alles daran zu setzen, um das Derby stattfinden zu lassen. Zur Sicherheit wurden sogar beide Plätze präpariert, letztlich sorgten die "58 Jungs und ein Mädel" aber dafür, dass die Partie auf dem frei geräumten Rasen am A-Platz steigen konnte.

420 Zuschauer beim "Derby unter Freunden"

Im Umkreis von 200 Kilometern gab es keinen Amateurfußball am 24. Februar 2013 - das Derby zwischen Buch und Stadeln lockte die Zuschauer trotz Kälte und Schnee ins Knoblauchsland.

fussballn.de

Über 400 Besucher scherten sich nicht um Temperaturen am Gefrierpunkt und verfolgten den Start aus dem Winter 2013 beim einzigen Amateurfußballspiel im Umkreis von 200 Kilometern. Das gemeinschaftliche Schneeräumen in den Morgenstunden hatte die Bucher offensichtlich nicht beeinträchtigt, fand man doch recht ordentlich in die Begegnung und hatte nach fünf Minuten durch einen Fernschuss von Udo Brehm die erste Gelegenheit zur Führung. Es entwickelte sich indes ein kampfbetontes Spiel auf Augenhöhe, das nur selten spielerische Höhepunkte zu bieten hatte. Stadeln bot mit Sammy Röder und Filippo Carelli die beiden Winterzugänge vom TSV Neustadt/Aisch auf - der dritte Neue, Kevin Ott, kam im Laufe der zweiten Halbzeit zum Einsatz.

Franz Ell als Matchwinner

Stadelns Vorstand Rudi Hirschmann gratulierte seinem Trainer Alexander Rambau, der den entsprechenden Look zum Winter Game mitgebracht hatte.

fussballn.de

Einmal mehr avancierte Stadeln-Kapitän Franz Ell zum Matchwinner: Mit seinem Saisontreffer Nummer zwölf brachte er die Rambau-Elf in Front (27.) und bereitete auch das zweite Tor mustergültig vor. Der links in der Viererkette souverän verteidigende Kuno Kessler spielte einen Zuckerpass in den Lauf von Ell, der mit Übersicht in die Gefahrenzone flankte, wo Gerhard Strobel sein Startelf-Comeback nach langer Verletzungspause mit einem Kopfballtor aus der Nahdistanz krönte (54.). Danach blieben Torchancen eine Rarität. Stadeln lauerte auf Konter, Buch holte die Brechstange heraus - ohne Erfolg. Das Winter Game - ein intensives, aber faires Derby - ging an die Freunde aus Stadeln. Am Ende der Saison durften beide Vereine zufrieden den Klassenerhalt feiern.

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Spielstenogramm 24.02.2013

Buch

Stadeln

0:2

TSV Buch: Kosuchowski 3,2, Scherzer 3,3, Metz 3,2 (71. Kett 3,8), Marciano G. 3,3, Fleischmann S. 3,5, Fleischmann C. 3,3, Hulm 2,8, Oertel 3,1 (57. Hofmann Mi. 3,5), Brehm 3,2, Schatz 3,3 (57. Ell O. 3,6), Riese 2,4 / Uka, Ruff, Weber M., Botzel

FSV Stadeln: Oriwoll C. I. 1,9, Wölfel 1,8, Traut 1,9, Theil 2,5, Abudo 1,9, Carelli F. 2,9 (61. Ott K. 2,9), Röder 2,7, Ell 1,7, Kessler 2,5, Ferstl 2,7 (81. Perlitz), Strobel 2,1 (85. Berber) / Eder, Weber, Wittmaier, Barb

Tore: 0:1 Ell (27.), 0:2 Strobel (54., Ell)

Gelbe Karten: Fleischmann S. - Foulspiel (69.), Riese - Foulspiel (84.) / Traut - Meckern (62.)

Zuschauer: 420 | Schiedsrichter: Wolfgang Söder (TSV Ochenbruck) 1,3

Trainerstimmen zum Spiel

Roland Frey (Trainer TSV Buch):
"Es ist schade, dass wir uns letztlich nicht für all den Aufwand belohnen konnten. Im Vorfeld wurde alles dafür getan, damit das Spiel stattfinden konnte und wir wollten heute die Chance nutzen, um mit einem Dreier uns ein wenig zu befreien und bis auf Rang acht vorzuschieben. Meine Mannschaft hat sich bemüht, war auch das aktivere Team gleich zu Beginn, aber wir haben in den entscheidenden Momenten Fehler gemacht, die dann bestraft wurden."

Alexander Rambau (Trainer FSV Stadeln):
"Ich hab es ehrlich gesagt nicht ganz verstanden, warum das Spiel auf Biegen und Brechen ausgetragen werden musste, wo es doch überall Absagen gab und man weiß, dass bei einer Austragung dann eine Portion Zufall mitspielt. Eigentlich habe ich damit gerechnet heute auf Schneeboden ein Testspiel zu machen. Aber Kompliment an Buch, wie gut man den Platz dennoch präpariert hat. Ich bin nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, weil sie gezeigt hat, dass sie auch zum Kampf bereit ist, und Situationen nicht nur spielerisch lösen kann.