12.000 Einwohner reichen nicht mehr: Große SG holt den FC Kalchreuth mit ins Boot - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 05.08.2019 um 18:00 Uhr
12.000 Einwohner reichen nicht mehr: Große SG holt den FC Kalchreuth mit ins Boot
Es ist kaum vorstellbar, aber gut 12.000 Einwohner von Neunkirchen, Kleinsendelbach, Hetzles und Dormitz reichen schon fast nicht mehr aus, um eigene Jugendmannschaften zu stellen. Deswegen ist der FC Kalchreuth testweise in der U19 und U15 in die SG eingestiegen. Ob das dauerhaft so bleibt, wird noch entschieden.
Von Uwe Kellner
Guten Tag Herr Plöckl, Sie engagieren sich seit Jahren in der Jugendarbeit. Wie kamen Sie dazu und welche Ämter hatten beziehungsweise haben sie seitdem inne?
Diethard Plöckl: Ich denke, das war wie bei den meisten Jugendtrainern. Der Sohn beginnt mit dem Fußball spielen und da ich damals noch aktiv in der Ersten Mannschaft spielte, wurde ich vom damaligen F-Jugend Trainer Stefan Beck gefragt, ob ich etwas mithelfen möchte. Klar, dass man da schlecht 'Nein' sagen kann. Neben dem Jugendtrainer hatte ich noch das Amt des Jugendleiters Großfeld für den SV Kleinsendelbach inne. Dieses Amt habe ich aber am 31. Juli abgegeben.

Sie übernehmen zur neuen Saison das Traineramt der A-Jugend der SG  Neunkirchen/ Kleinsendelbach/ Hetzles/ Dormitz. Ist das eine neue Herausforderung, oder ändert sich für Sie nicht sonderlich viel?
Diethard Plöckl: Richtig. Mit Stefan Beck werde ich die A-Jugend übernehmen. Ich hätte noch gerne Simon Müller auf dieser Position gesehen, weil er einen sehr guten Job letzte Saison gemacht hat, aber er übernahm ja bekanntlich den Trainerposten der SG Kleinsendelbach/Hetzles. Ob es eine Herausforderung ist? Ich denke schon. Die Jungs sind nun Männer und keine pubertierenden Teenager mehr. Diesen Jahrgang haben Stefan und ich schonmal in der C-Jugend trainiert. Das sind alles sehr gute Jungs, die einen guten Charakter besitzen. Es wird eine tolle Saison!

Die U19 schloss die vergangene Runde mit dem dritten Platz in der Kreisliga ab. Ist ein solcher Erfolg zu wiederholen beziehungsweise welche Ziele verfolgen Sie in der Arbeit mit den Nachwuchstalenten?
Diethard Plöckl: Der dritte Platz ist ein toller Erfolg. Ich kannte diesen Jahrgang sehr gut und mir war klar, dass unsere U19 oben mitspielen wird. Leider hatten wir einen sehr kleinen Kader und immer wieder Langzeitverletzte. Mit etwas Glück hätte auch mehr drin sein können. Diese Mannschaft hat auf jeden Fall die  Fähigkeit, wieder oben mitzuspielen. Letztlich zählt es, jeden einzelnen Spieler ein Stück besser zu machen.

Auch die anderen Altersklassen der Juniorenspielgemeinschaft konnten mit Trainern besetzt werden. Stehen die Übungsleiter Schlange, oder war das eine schwere Suche?
Diethard Plöckl: Meiner Meinung nach ist es mittlerweile die schwierigste Arbeit eines Jugendleiters, geeignete Jugendtrainer zu finden. Meine Jugendleiterkollegen und ich haben trotzdem wieder alle Altersklassen besetzten können: für die U15 Matthias Sitter, Felix Prechtel und Julius Dambier, für die U17 Dominik Schmitt und Marvin Krippner für die U19 mich und Stefan Beck.

Die U19 der (SG) Neunkirchen/ Kleinsendelbach/ Hetzles/ Dormitz/ Kalchreuth geht in der Kreisliga an den Start. In dieser Saison hilft sogar noch der FC Kalchreuth in der U19 und der U15 aus. Ob das eine dauerhafte Lösung bleibt, wird in der Winterpause entschieden.
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Eine andere Frage ist die nach den Fußballtalenten. Gibt es in den vier Stammvereinen genügend Kinder, die Fußball spielen wollen, damit alle Alterklassen ausreichend besetzt sind, oder wird das langsam aber sicher immer weniger?
Diethard Plöckl: Eine sehr gute Frage! Diese muss ich etwas ausführlicher beantworten. Alle vier Ortschaften zusammen kommen auf eine Zahl von rund 12000 Einwohnern. Als vor einigen Jahren die dauerhafte Spielgemeinschaft gegründet wurde, hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass wir hier mal Probleme bekommen könnten. Leider müssen wir jedes Jahr Abgänge hinnehmen, die nach Erlangen, oder zu den anderen großen Jugendvereinen wechseln. In der kommenden Spielzeit haben wir in der A- Jugend einen Kader von 14 Spielern! Das ist für eine A- Jugend natürlich viel zu wenig. Deshalb gingen wir auf die Suche nach einem zusätzlichen SG-Partner. Mit dem 1. FC Kalchreuth sind wir glücklicherweise fündig geworden.

Welches Ziel wird in der Jugendarbeit der SG verfolgt und profitieren alle vier Vereine davon, oder schaut es für den einen oder anderen Verein zwecks Nachwuchs in den kommenden Jahren schwer aus?
Diethard Plöckl: Unser Ziel ist es, in allen Altersklassen eine Mannschaft zu stellen, damit die Jugendlichen altersgerecht Fußball spielen können. Mit der SG profitieren auf alle Fälle alle Vereine, da ihre Spieler beim Stammverein bleiben können und nicht zwingend den Verein wechseln müssen, um altersgerecht zu spielen.

Ihr Stammverein, der SV Kleinsendelbach ist bereits in einer SG mit dem SV Hetzles. Droht das den anderen beiden Stammvereinen der SG auch bald?
Diethard Plöckl: Der TSV Neunkirchen wird mit der Ersten Mannschaft, denke ich, keine Probleme bekommen. Ihre Zweite Mannschaft war ja schon mal mit unserer Zweiten Mannschaft zusammen. Wie es beim 1. FC Dormitz aussieht, weiß ich nicht. Generell würde ich sagen, dass sich fast alle kleinen Vereine in Zukunft Gedanken über eine SG machen müssen.

Vielen Dank für das Interview!

Diethard "Diddi" Plöckl kickte lange Jahre in der Ersten des SV Kleinsendelbach und kam über den Sohn zum Jugendfußball.
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Hintergründe & Fakten

Personendaten


Bilanz (SG) Neunkirchen a.B

Saison
Pl. 
Liga
2018/19
3. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2017/18
1. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
2016/17
2. 
Gruppe 2 Erlangen-Pegnitzgrund
2015/16
7. 
Gruppe 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2014/15
10. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
2013/14
4. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 

Tabelle Kreisliga Ost U19

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).

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