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Artikel veröffentlicht am 12.09.2018 um 06:15 Uhr
VfL Nürnberg: Wir betreiben den Aufwand für andere Vereine!
Mit klaren Worten geht die Fußballabteilung des VfL Nürnberg an die Öffentlichkeit: "Das Gebaren in finanzieller Hinsicht von einigen Vereinen und das sportlich unfaire Umgehen untereinander mit Spielerabwerbungen (schon im Juniorenbereich) ist seit Jahren ein Umstand, der einem den Spaß an der Arbeit als ehrenamtlicher Mitarbeiter in einem Sport- bzw. Fußballverein völlig nimmt."
Von VfL Nürnberg
fussballn.de / Kögel
Der Verein aus Nürnberg-Langwasser nimmt einen offenen Brief des FSV Großenseebach zum Anlass, um ebenfalls die Missstände im Amateurfußball zu verdeutlichen. "Auch wir vom VfL Nürnberg haben seit Jahren damit zu kämpfen. Eine Jugendarbeit kann man in Zukunft in die Tonne treten, wenn es Vereine gibt, die ab der D-Jugend schon Spieler abwerben. Als leidgeprüfter Verein kann der VfL Nürnberg ein Lied davon singen. Jahr für Jahr werden in bis zu 14 Jugendmannschaften Kinder und Jugendliche ausgebildet. Leider steht ein Großteil im Erwachsenenbereich dann nicht mehr zur Verfügung, da sie von Vereinen aus dem Umland in großem Stil - auch noch hinter unserem Rücken - abgeworben werden. Wir würden es begrüßen, hier ein Nachdenken bei den Vereinen und vor allem beim BFV (Motto: Pro Amateurfußball) zu bewirken, ob das alles noch mit einem Amateursport, wie wir ihn uns vorstellen, vereinbar ist."

Offener Brief der Fußballabteilung des VfL Nürnberg an den BFV Bezirk Mittelfranken

Liebe Sportkameradinnen und Sportkameraden,

eine Meldung in den lokalen Medien veranlasst uns, dem Bayerischen Fußballverband einige Zeilen über einen Zustand im System zu schreiben, den wir als "wettbewerbsverzerrend" umschreiben wollen.

Da meldet ein Bezirksligist seine 2. Mannschaft aus dem Spielbetrieb der B-Klasse ab. Dieser Verein besteht dadurch nur noch aus seiner 1. Mannschaft. Bei diesem Verein wird keine Jugendarbeit betrieben. Es sind von der A- bis zur G- Jugend keine Mannschaften im Spielbetrieb des BFV gemeldet. Die einzige Konsequenz, die dieser Verein befürchten muss, ist eine Geldstrafe, die sich maximal auf 800 Euro im Jahr beläuft (das ist weniger als ein Zehntel des jährlichen Jugendetats des VfL Nürnberg!). Dieses Geld zahlt auch ein Sponsor. Daneben bespielt dieser Verein einen Sportplatz, auf dem er sich für günstiges Geld (kommunale Gebühr) eingemietet hat. Auch da wird sich ein Sponsor oder Gönner gefunden haben, der das bezahlt. Alles weitere eingehende Geld kann in die 1. Mannschaft gesteckt werden, in der alle Spieler bezahlt werden. Und das in der Bezirksliga. Wenn man von Chancengleichheit sprechen will, so ist der VfL von Haus aus der Verlierer!

Wir beim VfL Nürnberg betreiben seit der Gründung des Vereins im Jahre 1949 eine intensive Jugendarbeit. Aktuell haben wir 14 Jugendmannschaften im offiziellen Spielbetrieb des BFV gemeldet! Wir bilden Trainer aus, beschäftigen Trainer/Übungsleiter mit Zertifikat (das den VfL Nürnberg jährlich mit ca. 6.000 Euro belastet!).
Dadurch kann der VfL Nürnberg auch jedes Jahr gut ausgebildete Fußballerinnen und Fußballer für den Seniorenbereich hervorbringen, die dann allerdings von Vereinen abgeworben werden, die dies nicht tun! Aufgrund dessen wird der VfL Nürnberg leider in der näheren Zukunft keine Chance haben, wieder in den Bereich Bezirksliga zu kommen, weil wir unseren Aufwand für andere Vereine betreiben!

Hinzu kommt, dass wir 3 Fußballplätze betreiben, die auf Kosten des VfL Nürnberg gepflegt und saniert werden müssen. Für diesen Zweck beschäftigt der VfL Nürnberg einen hauptamtlichen Platzwart und weitere Hilfskräfte. Auch hier hat der VfL Nürnberg finanzielle Belastungen in fünfstelliger Höhe. Des Weiteren hat der VfL Nürnberg jährlich Hallenmietkosten in Höhe von 3 bis 4.000 Euro die an die Stadt Nürnberg entrichtet werden müssen. Dadurch wollen wir unseren G-, F- E-Junioren einen Trainingsbetrieb und Vorbereitung auf die HKM auch im Winter ermöglichen.

Es gab einmal eine Regelung, dass ein Verein, der zwei Jahre keine Jugendmannschaft stellt, automatisch in die nächste tiefere Klasse absteigt. Warum diese Regelung nicht mehr besteht, können wir nicht nachvollziehen. Eine Geldstrafe von 800 Euro im Jahr zahlen diese Vereine gerne und locker. Einen Abstieg allerdings würden sie weniger amüsant finden, das würde richtig weh tun!

Diese Meldung ist nur beispielhaft; uns sind noch andere Vereine mit ähnlichen Strukturen bekannt!

Mit sportlichen Grüßen

VfL Nürnberg e. V.
Fußballabteilungsleitung

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90473 Nürnberg


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