"Grandios war das", schäumte Norbert Winkler vor Wut, der das spielentscheidende Foul an Boxdorfs Spielertrainer Eberlein nicht als Elfmeter empfunden hatte. Gerne hätte er den Unparteiischen noch die Meinung gesagt, dann aber kehrte er vor der eigenen Tür und ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: "Wir waren schlecht, zu behäbig, das muss man einfach so sagen. Wir sind nicht an das Niveau herangekommen, auf dem wir uns die Chance auf den Klassenerhalt geholt haben. Es hat die Entschlossenheit gefehlt."
Unüberhörbar enttäuscht war Winkler, der für den Fußball seit Jahrzehnten brennt. Im Winter kehrte er nach mehrjähriger Pause zurück, holte einige Spieler aus der Versenkung. "Ein Erlebnis, für einen, der höher trainiert hat", sei es gewesen, die DJK Oberasbach am Tabellenende der Kreisliga zu übernehmen. "Du weißt ja selbst nicht, wer am Sonntag spielt."
Dennoch hätte sich Winkler zugetraut, die Klasse mit der Truppe zu halten: "Wenn ich es von Anfang an gemacht hätte, wäre bestimmt mehr möglich gewesen, aber auch so müssen wir uns der Vorwurf gefallen lassen, dass sich einige einfach zu wenig gequält haben, denn an der generellen fußballerischen Qualität hat es sicher nicht gelegen."
Dass er nach einem halben Jahr in Oberasbach wieder aufhören würde, stand für den 63-Jährigen schon vor zwei Monaten fest. Ob er damit auch endgültig als Trainer im Herrenbereich aufhören wird? "Könnte sein, ein Verein muss schon Ambitionen haben, damit ich das noch einmal mache."
Im Reinen ist Winkler indes mit seinem anderen "Trainer-Job", als Coach der G-Jugend bei der SpVgg Mögeldorf, wo er seinen Enkel und die anderen Knirpse regelmäßig auf dem Trainingsplatz betreut: "47 Kinder! Und die sind immer da, wenn Training ist - alle!"