Am vergangenen Mittwoch erfolgte die Trennung zwischen dem FC Heilsbronn und Spielertrainer Ralf Ortloff. Bis zum Abschluss der Saison (samt Verlängerung) werden der frühere FCH-Spieler Otto Kupfer, der vor der Saison seine Karriere beendet hatte, und Marcus Möller, der bereits als Co-Trainer fungierte, das Team führen.
In einer Meldung an die Presse meldete sich Ralf Ortloff entsprechend zu Wort:
Am Dienstag, den 24.5.2016, habe ich meinerseits zwecks nachbetrachteter Spielanalyse in Wernsbach eine Mannschaftsratssitzung einberufen und vor dem Training die Mannschaft auf den Saisonendspurt, mit hundertprozentiger Überzeugung den Aufstieg auch über die Relegation zu schaffen, eingeschworen. Am Tag darauf kam dann das überraschende Aus. Mir ist dabei nicht der Eindruck vermittelt worden, dass die Mannschaft nicht mehr mit mir zusammenarbeiten wolle.
Mit dem sicheren Erreichen des Relegationsplatzes ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass ich meine erfolgreiche Arbeit - 2. Platz in der KK2 - nicht mehr fortsetzen darf, obwohl ich das Team mit all meinem spielerischen und trainerischen Einsatz dahin gebracht habe, wo wir jetzt stehen, und überzeugt bin, den Aufstieg über die Relegation dingfest zu machen. Wenn Merkendorf nicht so eine außergewöhnliche Saison spielen würde, hätten wir drei Spieltage vor Schluss sieben Punkte vor dem Zweitplatzierten und wären so gut wie aufgestiegen.
Alles in allem bin ich einfach nur enttäuscht, meine zweijährige Aufbauarbeit insbesondere im taktischen Bereich abgeben zu müssen. Schade, dass ich diesen Erfolg nicht mehr zu Ende bringen darf.
Ich wünsche der Mannschaft weiterhin den Aufstieg als Krönung am Ende der Saison.
Die Fußballabteilung des FC Heilsbronn erklärte hierzu:
Die Freistellung von Ralf Ortloff zum jetzigen Zeitpunkt beruht nicht auf der zurückliegenden Niederlage in Wernsbach-Weihenzell, sondern auf einer sachlichen Betrachtung der Gesamtsituation.
Als Ralf Ortloff in der Saison 2014/15 in Heilsbronn zu seiner ersten Trainerstation als Spielertrainer antrat, hatte er ohne Zweifel im sportlichen Bereich mit der jungen Heilsbronner Mannschaft hervorragend gearbeitet. Wir waren mit der Teamleistung, insbesondere der erarbeiteten Spielkultur, die taktische Variabilität und die Art Fußball zu spielen, die der Trainer mit seiner Truppe zusammen erarbeitet hat, insgesamt sehr zufrieden. Als Tabellenvierter konnte Heilsbronn unter der Regie von Ortloff die Saison 2014/15 beenden, das war so nicht unbedingt zu erwarten. Mit etwas Fortune und zwei Zähler mehr hätte man sogar an der Relegation zur Kreisliga teilnehmen können. Auf Grund dieser Entwicklung ging man mit Spielertrainer Ralf Ortloff in die zweite Saison beim 1. FC Heilsbronn. Ziel war es, um die vielen jungen talentierten Eigengewächse zusammen mit Ortloff ein Team aufzubauen, mit der der lang ersehnte Aufstieg in die Kreisliga gelingen kann. Mit z.B. Patrick Ott und Milan Molcar hat man zwei "ältere" Akteure gewinnen können, die vom Anforderungsprofil hervorragend zur Mannschaft und zum Verein passten und sofort mit den Vereinszielen konform waren. Konnte man im Gleichschritt mit Lehrberg in der Vorrunde Platz 1 belegen, und sich sogar noch bis zur Winterpause mit drei Zählern alleine auf Platz eins absetzen, ist es umso bitterer nach dem Spiel in Wernsbach-Weihenzell den TSV Merkendorf davon eilen zu sehen, konnte sich Merkendorf nach der dritten Niederlage der Klosterstädter in der Rückrunde bereits drei Spieltage vor Saisonende mit sechs Punkten Vorsprung absetzen. Die verlorene Spielkultur sowie Spielfreude als auch die teilweise signifikante negative Körpersprache einzelner Spieler in der Rückrunde hat bei den Verantwortlichen Fragen aufgeworfen, die zu hinterfragen waren. Den gewonnen Eindruck des internen Austausches und die Rückmeldung der Mannschaft hat das gewonnene Meinungsbild bestätigt, dass durch fehlendes Vorbildverhalten als auch durch fragwürdige Entscheidungen das Vertrauen der Mannschaft nicht mehr gegeben war und dadurch der notwendige Rückhalt fehlte. Trotz der sehr guten Platzierung, aber auf Grund der negativen sportlichen Entwicklung hatte man kein Vertrauen mehr, dass bei einer Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses die bevorstehende Relegation erfolgreich bestritten werden kann. Eine Garantie, dass diese jetzt erfolgreich sein wird, hat man natürlich nicht, aber wenn man nichts riskiert, wird man auch keinen Erfolg haben.