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Artikel veröffentlicht am 17.12.2015 um 08:32 Uhr
Landesliga-Reserve an der Spitze: Kreisliga - das erklärte Ziel beim TSV Buch II
Im Niemandsland, kurzzeitig sogar in Abstiegsgefahr, bewegte sich der TSV Buch II in der vergangenen Saison, nach einem halben Jahr unter neuer Regie in einer neuen Umgebung steht die Landesliga-Reserve nun an der Tabellenspitze. Der Aufstieg in die Kreisliga ist mittlerweile das klare Ziel am Wegfeld für die Truppe um Spielertrainer Giovanni Marciano. 
Von Marco Galuska

Landesliga-Reserve überwintert an der Spitze der Kreisklasse 3 / Tantinger wird Torwart-Trainer 

Giovanni Marciano kann nur Positives über sein erstes halbes Jahr als Spielertrainer beim TSV Buch II berichten: "Die Spieler haben eine sehr hohe Eigenmotivation, es gefällt ihnen Erster zu sein, entsprechend gut ist die Stimmung und die Leistung. Alle Anzeichen passen. Auch wenn wir es vor der Saison nicht so direkt geplant haben: Wir wollen jetzt den Aufstieg in die Kreisliga schaffen, um einen perfekten Unterbau für unsere Landesliga-Mannschaft zu haben!"


Spielleiter Florian Igel, der die Entwicklung der "Zweiten" seit einigen Jahren hautnah miterlebt, kann die Wende zum Positiven nur bestätigen: "Das hat sich im Vergleich zu einer eher schlechten Stimmung in der letzten Saison komplett gewandelt. Die Truppe hat sich gewaltig weiterentwickelt. Die Spieler nehmen das an, was man ihnen vorgibt. Wir haben deutlich mehr Substanz, das zeigt sich gerade auch in engen Partien, in denen wir zulegen können."


Erst im Mai diesen Jahres stand überhaupt fest, dass Marciano, der mittlerweile seine vierte Saison in Buch absolviert, als Spielertrainer das Kreisklassen-Team übernehmen wurde: "Gespräche gab es schon früher, aber ich habe auch noch überlegt, ein weiteres Jahr in der Landesliga als Spieler dranzuhängen." Im vergangenen Spieljahr war der 31-Jährige schließlich noch in der Abwehr der Truppe von Helmut Rahner gesetzt, trainierte aber schon gleichzeitig die B-Jugend des TSV.


Das Ruder bei der Zweiten wollte Marciano dann aber erst zur Vorbereitung für die Saison 2015/16 übernehmen: "Ich habe mich da bewusst rausgehalten und nicht eingemischt. Ich denke, es war gut, dass wir den Neuanfang so gemacht haben." Nachdem Uwe Löwe Ende März sein Amt niedergelegt hatte, übernahmen Spielleiter Igel und Jugendkoordinator Andreas Awerkow zusammen für die restliche Saison und schafften dann mit vereinten Kräften den vorzeitigen Klassenerhalt.


Neuland in der Kreisklasse 3

Im Sommer erfolgte nicht nur ein Trainerwechsel bei der Bucher Kreisklassen-Mannschaft, auch die Liga wurde gewechselt, was dem TSV sicher auch nicht geschadet hat. "Wir wurden in die Kreisklasse 3 eingeteilt, haben das dann intern besprochen und so auch angenommen." Dabei betont Igel, dass es in der Kreisklasse 3 "zwar keine Übermannschaft wie Poppenreuth" gäbe, dafür sei die Liga doch "recht ausgeglichen und vom Leistungsniveau nicht viel anders als die Kreisklasse 4." Freilich sind die Auswärtsfahrten länger, der Treffpunkt entsprechend früher, aber sofern die Neun-Sitzer der Bucher Jungs zur Verfügung stehen, wäre das alles kein Problem.


Vier Ansatzpunkte für die Tabellenführung

Vier Aspekte benennt Giovanni Marciano, die für ihn sportlich gesehen ausschlaggebend sind, dass die Mannschaft im vergangenen Halbjahr eine derart positive Entwicklung genommen hat: taktisches Verhalten, Koordination, Fitness und Disziplin. "Ich habe mir die letzten Partien der Mannschaft angeschaut, das war überaus deutlich, dass es hier arge Defizite gab, die wir aufzuholen hatten. Wenn man an diesen Punkten konsequent arbeitet, und die Truppe auch entsprechend mitzieht, wird man eben eine halbe Klasse besser."


Bei der Arbeit an jenen Defiziten können Marciano und Igel die Mannschaft nur loben. Neben den fußballspezifischen Einheiten am Dienstag und Freitag sei auch bei der Zusatzschicht am Mittwoch mit einem Fitnesstrainer immer eine zweistellige Teilnehmerzahl zu verzeichnen, was sich auszuzahlen scheint: "Die Fitness macht sich in dieser Klasse umso deutlicher bemerkbar. Wir können gegen Spielende zulegen."


Reibungslose Zusammenarbeit mit Landesliga-Team

Entscheidend sei aber auch die mittlerweile reibungslose Zusammenarbeit mit der 1. Mannschaft. "Wir haben da keine messerscharfe Trennlinie." Zwei, drei Positionen lässt Marciano im Kader für Spieler aus dem Landesliga-Team in der Regel offen. Diese werden in Absprache mit Rahner dann - sofern möglich - besetzt. Entscheidend sei dabei, dass sich auch die Spieler aus der Landesliga "voll in der Kreisklasse reinhauen. Denn wir brauchen keine Landesliga-Spieler, die dann schlechter sind als unsere Kaderspieler", wird Marciano deutlich und erklärt zugleich, dass es dabei bislang keinerlei solcher Probleme gab.


Wichtige Verstärkungen gab es im Sommer obendrein. Zum gewachsenen Mannschaftsgefüge der 2. Mannschaft kamen mit Mario Roß und Trainer-Bruder Marco Marciano "zwei absolute Leistungsträger" vom ATV Frankonia hinzu. Dies gilt auch für Nachwuchsspieler wie Tim Schindler, Felix Rupprecht oder David Kamp. Zudem setzten Spieler wie Jonas Wellhöfer das Konzept des "Fitwerdens für die Landesliga" in der Zweiten vorbildlich um.


Struktur ums Team stimmt

Entscheidend für den sportlichen Erfolg sei aber auch ein funktionierendes Umfeld, das für eine 2. Mannschaft nicht selbstverständlich erscheint. Giovanni Marciano steht mit Dominik Gentes, der bisher selbst nur sporadisch spielen konnte, ein Co-Trainer zur Verfügung. Florian Igel wird in der Spielleitung durch Betreuer Dominik Schmidt, der ebenfalls vor der Saison vom ATV Frankonia kam und sich als "zuvor bekennender Buch-Fan" mittlerweile komplett heimisch fühlt, unterstützt. Neu hinzu kommt nun im Winter, dass der ehemalige Keeper Daniel Tantinger als Torwart-Trainer fungieren wird.

TSV Buch II
Betreuer Dominik Schmidt (links), Trainer Giovanni Marciano und Florian Igel (rechts) können frohen Mutes auf die restliche Saison schauen. 
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Apropos Torwart. Hier bereitet Marciano die Tatsache ein wenig Bauchschmerzen, dass man mit Matthias Daut nur einen Schlussmann zur Verfügung hat und deswegen in zwei Partien schon Feldspieler im Tor stehen mussten: "Ich hätte schon noch gerne zur Sicherheit einen zweiten Torhüter." Ansonsten sieht der Wunschzettel keine personellen Veränderungen vor.


Achtung vor Laubendorf

Im Meisterrennen hat Marciano nicht etwa den lange souveränen Spitzenreiter aber zuletzt kriselnden TSV Neustadt/Aisch II als Hauptkonkurrent ausgemacht. Beeindruckt hat die Bucher vor allem das Auftreten der Sportfreunde Laubendorf. Auch wenn das Team von Jörg Tauchmann derzeit nur Sechster ist, sieht man die Laubis als "stärksten Konkurrenten".


Für die Bucher gilt nach dem ein oder anderen Hallenauftritt vor allem ab dem 8. Februar wieder Vollgas in der Vorbereitung zu geben, um sich den Traum von der Kreisliga zu erfüllen - dann möchte man auch wieder in Nürnberg spielen und wäre mit dem Unterbau im Amateurbereich in der Region führend. "Wir glauben dran, dass wir es schaffen können, das wäre ein ideales Sprungbrett für die guten Nachwuchsspieler, die bei uns in den kommenden Jahren folgen."

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