ASN Pfeil Phönix mit Trainerwechsel im Saisonendspurt
Für Außenstehende sicherlich überraschend gab Kreisligist ASN Pfeil Phönix nach dem 3:1-Sieg im Kellerduell gegen den ESV Flügelrad die Trennung von Trainer Manfred Schwarz bekannt und stellte zugleich den neuen Übungsleiter vor, mit dem die Assen den Klassenerhalt nun realisieren wollen: Andreas Awerkow, langjähriger Coach des TSV Buch und bis vor kurzem beim Hammerbacher SV, soll den Klub vom Marienberg in der Kreisliga halten.
Wenn ein Trainer nach einem Sieg entlassen wird, ziehen Fußballkenner gerne das Beispiel Willi Entenmann heran, der einst nach einem 2:0-Sieg über den FC Bayern München seinen Hut nehmen musste. Beim ASN Pfeil Phönix waren es keine menschlichen Probleme zwischen Vorstand und Übungsleiter, wie der ASN-Vorsitzende Klaus Wanderer gegenüber fussballn.de betonte: "Ich mag Manfred Schwarz als Mensch sehr und so eine Entscheidung fällt mir auch als Vorstand alles andere als leicht, aber wir mussten reagieren, weil wir der Meinung waren, dass er die Mannschaft in dieser Situation nicht mehr erreichte."
Dass Schwarz die Entscheidung, die man nach dem Spiel verkündete, zwar akzeptierte, aber schwer nachvollziehen konnte, sei verständlich, berichtet der ASN-Vorstand. "Allerdings lag dieser Wechsel auf der Trainerposition schon länger in der Luft und in dieser Woche haben wir uns in der Vorstandschaft entschlossen, den Schritt - unabhängig vom Ergebnis des Flügelrad-Spiels - zu gehen. Wir wollen mit frischem Wind alles daran setzen, den Klassenerhalt noch zu schaffen, der Sieg heute war natürlich eminent wichtig", erklärt Wanderer und dankte Schwarz für knapp zwei Jahre geleisteter Arbeit bei den Assen.
Beim 3:1-Sieg über den ESV Flügelrad stand Manfred Schwarz am Sonntag letztmals an der Außenlinie des ASN Pfeil Phönix. Nach der Partie gab der Verein bekannt, dass man mit Andreas Awerkow die Saison beenden möchte.
Foto: fussballn.de
Als neuer Trainer wurde bereits am Sonntagabend Andreas Awerkow (48) vorgestellt. Kurioserweise wurde Awerkow seiner Zeit von Schwarzs Vorgänger Roland Frey in Buch abgelöst und hatte bereits in der Winterpause signalisiert, wieder im Nürnberg-Fürther Raum als Trainer arbeiten zu wollen. "Ich habe bis zum Saisonende zugesagt und natürlich zählt in dieser Situation nur der Klassenerhalt." Um die ASN-Mannschaft, die Awerkow zweimal beobachten konnte, noch besser kennen zu lernen, hat der neue Coach gleich drei Trainingseinheiten für die kommende Woche anberaumt. Groß akklimatisieren muss sich Awerkow in der Liga freilich nicht: "Ich verfolge das Geschehen von der Kreisklasse bis zur BOL dank diverser Medien intensiv."
Für Manfred Schwarz kam der Zeitpunkt der Trennung völlig überraschend: "Wir waren ja eigentlich schon der Absteiger Nummer eins - mausetot. Jetzt haben wir von fünf Spielen drei gewonnen und die Leistung und Moral der Truppe hat nach der Winterpause fast immer gepasst. Die Trainingsbeteiligung war auch nicht gerade schlecht, daher kann ich es aktuell nicht nachvollziehen." Weiter nachkarten will Schwarz nicht und betont "es war, trotz des enttäuschenden Endes, eine schöne Zeit bei den Assen und ich wünsche der Mannschaft, dass sie unter dem neuen Trainer den Klassenerhalt schafft und bin davon fest überzeugt." Dass der 43-jährige in den knapp zwei Jahren am Marienberg viele Fürsprecher gewonnen hatte, zeigten die Reaktionen von Zuschauern und Spielern nach der Bekanntgabe der Trennung. Ob Schwarz in der kommenden Saison wieder im Trainergeschäft tätig sein wird, ist indes noch offen. "Es gab zwar schon in der Vergangenheit Anfragen, aber ich bin beruflich durch meine Selbständigkeit stark eingebunden und will sicher nur etwas machen, wenn es im Gesamtpaket stimmt, jetzt muss ich das Ganze aber erst einmal sacken lassen", sagte Schwarz im Gespräch mit fussballn.de.