Dass die Winterpause nun vorzeitig die Bucher Jungs traf, darüber ist Helmut Rahner wahrlich nicht böse. Man habe zwar noch trainiert zuletzt, das aber doch sehr bescheiden. "Ich wäre gespannt gewesen, wenn wir gespielt hätten...", spielt der Coach auf den zuletzt schwachen Trainingsbesuch an.
Einerseits hat der Ex-Profi Verständnis dafür, dass sich einige nach einer Pause sehnen ("Da gehen viele im Kader auf dem Zahnfleisch"), andererseits ist dies gerade auch der Punkt, an den Rahner in Buch arbeiten möchte. "Wenn alle fit sind, geht es mit dem Kader. Aber durch Verletzungen, Sperren oder berufsbedingter Abwesenheit sind wir nun mal selten komplett. Da fehlt dann der Konkurrenzkampf, den man als Trainer braucht. Mit zwölf Leuten brauche ich nicht trainieren, das wäre Stammtischniveau, da stellt sich die Truppe von selbst auf."
Dass er mit diversen Forderungen nicht nur auf Gegenliebe im Verein stöst, ist Rahner bewusst: "Wir müssen uns weiterentwickeln, dürfen nicht stehen bleiben, sonst werden wir schnell überholt. Ich muss da immer wieder mal den einen oder anderen aufwecken. Es mag sein, dass das nicht jeden gefällt, wenn ich sage, dass uns noch zwei, drei qualitativ gute Spieler im Kader fehlen, aber mir gefällt es. Denn wir brauchen Druck im Kader, davon lebt die Mannschaft."
Engagiert ohne Ende: Helmut Rahner will "kein Larifari" aufkommen lassen.
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Von Stillstand will auch Rahner nicht sprechen: Gute Trainingsmöglichkeiten herrschen mittlerweile in Buch, mit der 2. Mannschaft ist man enger verknüpft und strebt "mit ordentlich Dampf" die Kreisliga an. Auch mit der A-Jugend möchte man noch enger zusammenarbeiten. Gerne würde Rahner das Trainerteam mit zusätzlicher Kompetenz im Bereich Scouting mit Fußballsachverstand verstärken. Der auserkorene Kandidat Andreas Awerkow, einst selbst über viele Jahre Trainer der 1. Mannschaft und aktuell Jugendkoordinator in Buch, bestätigt, dass es ein erstes Gespräch dazu gab.
Rahner, dessen Kontrakt in Buch noch für die kommende Saison gilt, will trotz der relativ gesicherten Stellung in der Tabelle eben aktiv bleiben. "Wir werden in dieser Saison nicht mehr um den Aufstieg mitreden, wir haben einen riesigen Umbruch hinter uns. Auch wenn man einen Eberlein nicht von heute auf morgen ersetzen kann, machen die jungen Spieler wie Ell und Schindler ihre Sache klasse. Das ist viel wert. Super wäre, wenn wir Platz drei noch bestätigen können, ansonsten können wir nach dem Winter frei von der Leber spielen."
Nicht nur bei den anstehenden Testgegnern, sondern auch im Hinblick auf die kommende Saison könnte auch das Thema Bayernliga wieder auf den Tisch kommen. Als bestes Beispiel wie schnell Entwicklungen im Amateurfußball gehen können, führt Rahner das Relegationsspiel zwischen Feucht und Schwaig aus 2014 an, als zwischen beiden Teams ein Elfmeterschießen über die Zugehörigkeit zur Landesliga entschied: "Nun spielen die Feuchter eine gute Rolle in der Bayernliga und Schwaig hat in der Bezirksliga zu kämpfen."
Generell sieht Rahner einen immensen Vorteil, den die Bayernliga für Buch in der Region bringen würde: "Man muss nicht mehr trainieren, aber man hebt sich doch aus der mittlerweile auf die Breite gut verteilten Landesliga ab. Wenn man das möchte, geht es mit Larifari nicht. Die Kornburger machen es derzeit vor."