Mittlerweile sind der FSV Stadeln und der ASV Veitsbronn Tabellennachbarn in der Landesliga Nordost, geographisch trennt die beiden Klubs ohnehin nicht viel, allerdings waren die personellen Voraussetzungen vor dem Derby dafür ziemlich konträr. Während sich Alexander Rambau den Luxus gönnen konnte und im nahezu vollständig vorhandenen Kader rotieren lies (unter anderem sasen Kapitän Tobias Wölfel und Markus Theil auf der Bank), musste Gäste-Coach Dietmar Kusnyarik schon das letzte Aufgebot nach dem Ausfall einer ganzen Reihe von Stammkräften zusammenkratzen.
Es läuft einfach rund beim FSV Stadeln derzeit.
Foto: fussballn.de
Als Erklärung für die Zuschauerrolle, die die Veitsbronner zunächst einnahmen, reicht dies aber freilich nicht. Natürlich spielte den Hausherren ein Geniestreich von Franz Ell in die Karten, als der Spielgestalter schon in der 2. Minute aus 25 Metern einfach mal abzog und in den rechten Torwinkel traf. Zehn Minuten später waren die Gäste schlichtweg zu unentschlossen, um Matthias Köhnlein bei dessen Sturmlauf zu bremsen. So umkurvte der FSV-Angreifer auch noch Keeper Gossler und stellte auf 2:0.
Matthias Köhnlein traf für den FSV Stadeln zur frühen 2:0-Führung.
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Dennoch hätte Veitsbronn rasch ins Spiel zurückfinden können, wenn Kusnyarik einen kapitalen Schnitzer von Heiko Pfeifer genutzt hätte (18.), oder die anschließende Ecke von Rick Bolz nicht an der Querlatte gelandet wäre. Bei einer Bolz-Flanke war Yannik Stutz schlichtweg einen Kopf zu klein, um noch gefährlich an den Ball zu kommen (25.). Insgesamt brachten sich die Veitsbronner mit vielen Fehlern im Spielaufbau aber immer wieder selbst aus dem Konzept. So musste Andreas Kallert zu einem taktischen Foul greifen, um gegen Ell Schlimmeres zu verhindern (30.). Kurz vor der Pause war es ein Ell-Freistoß, den Andreas Meier knapp drüber köpfte.
Da schlägt es zum vierten Mal ein im Veitsbronner Gehäuse: Der indirekte Freistoß von Tobias Weber (nicht im Bild) fand den Weg durch die Mauer.
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Was immer sich die Gäste in der Pause auch vorgenommen hatten, es war nach drei Minuten dahin. Nach einem ruhenden Ball kam Gerhard Strobel vor Gossler per Kopf an den Ball und das Spielgerät senkte sich in einer kuriosen Flugkurve derart, dass es im Tor landete - und die Veitsbronner Defensive düpiert war. Als dann in der 55. Minute Bolz am Boden den Ball sperrte, verhängte der souveräne Schiedsrichter Sven Bode einen indirekten Freistoß, den Tobias Weber im Tor unterbrachte. Die Partie war entschieden, für die Gäste ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Dabei hätte Strobel es noch deutlicher machen können, doch seinen Abschluss konnte Kallert noch von der Linie schlagen (65.), bei einer Kontersituation spielte der FSV-Ersatz-Kapitän uneigennützig vor Gossler quer, obwohl kein Mitspieler mitgelaufen war (80.).
Zumindest für die Resultatsverbesserung konnte sich Daniel Bauer von Yannik Stutz (l.) feiern lassen.
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Zumindest in den letzten Minuten konnten die Veitsbronner die Derby-Pleite ein wenig übertünchen. Kusnyarik, der über weite Strecken in der Sturmspitze in der Luft hing, traf zum 1:4 (83.) und dem zur Pause eingewechselten Bauer gelang mit einem Heber über Erk der 4:2-Endstand (88.). "Wir spielen nicht recht viel anders als in der Vorrunde, aber derzeit läuft es einfach wieder für uns", freute sich FSV-Coach Rambau darüber, dass sein Team die Serie fortsetzen konnte und auch nach diesem Derby in der Rückrunde weiter unbesiegt bleibt.
Stadeln:
Erk, Perlitz, Laschet, Weber, Ell, Strobel, Meier (72. Röder), Pfeifer (72. Theil), Riese, Traut (72. Spahn), Köhnlein
Veitsbronn:
Gossler, Meer, Karius (66. F. Ultsch), Stutz, Kallert, Kusnyarik, Bolz, Baumann, Schilmeier, Eicher (82. Harreuther), Müller (46. Bauer)
Tore:
1:0 Ell (2.), 2:0 Köhnlein (12.), 3:0 Strobel (48.), 4:0 Weber (55.), 4:1 Kusnyarik (83.), 4:2 Bauer (88.)
SR:
Sven Bode (DJK Eibach) / Zuschauer:
350.