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Artikel veröffentlicht am 18.06.2014 um 09:58 Uhr
Die Tränen sind getrocknet
Christian Jonczy blickt mit Sparta Noris zuversichtlich in die Zukunft: Überragender Teamgeist - Am morgigen Feiertag bleibt der DJK Sparta Noris nur die Zuschauerrolle, wenn es in der finalen Runde um die Plätze in der Kreisklasse geht. Aber auch wenn das Team von Christian Jonczy den Aufstieg über die Relegation verpasst hat, so erntete die Truppe und ihr Trainer viel Applaus für ihren Auftritt. Jonczy, der Initiator der Wiederbelebung der 1. Mannschaft, blickt zuversichtlich auf die Zukunft der Spartaner, die auf Eigengewächse, Rückkehrer und vor allem auf Teamgeist bauen.
Von Marco Galuska

Es war schon etwas kurios für den unbedarften Beobachter, die Reaktionen nach dem 3:1-Sieg der SF Grosgründlach im Relegationsspiel gegen die DJK Sparta Noris zu beobachten. Da spürte man ein Stück weit Erleichterung bei den Gründlachern, die sich aber bewusst waren, dass die Leistung gegen die Dritten der A-Klasse 6 nur mit ein wenig Glück gereicht hatte, um weiter auf den Verbleib in der Kreisklasse hoffen zu dürfen. Da waren auf der anderen Seite in weinroten Trikots die Spieler der DJK Sparta Noris, die plötzliche im Teamkreis sprangen, die sich vom Anhang feiern liesen und die freilich auch die eine oder andere Träne verdrücken mussten.


Sparta Noris


Michael Jung (rechts) fühlt sich bei der DJK Sparta Noris pudelwohl, ein Verdienst vor allem von Trainer Christian Jonczy (Bildmitte).


Foto: fussballn.de


Es war schlieslich die erste Chance für die DJK Sparta Noris, auf der Fusballkarte im Stadtgebiet wieder eine Stufe höher zu klettern. Zum ersten Mal nach vielen Jahren. Dabei waren die Spartaner über Jahre mit einer hervorragenden Jugendarbeit gesegnet aus der zahlreiche Talente hervorgingen, auch die 1. Mannschaft spielte vor nicht allzu langer Zeit noch eine Rolle im Kreisoberhaus. Allerdings gab es auch die Saison 2007/08, in der man vergeblich das Team vom Wacholderweg in einer BFV-Tabelle der Herrenmannschaften suchte.


Sparta Noris


Eine tolle Kameradschaft: Die DJK Sparta Noris lebt von ihrem Zusammenhalt.


Foto: fussballn.de


Längst hatten die Süder, oder auch manch anderer Verein aus der Nachbarschaft, die DJK in den Schatten gedrängt. Vielleicht würden man von Sparta Noris in Fußballerkreisen auch kaum noch reden, wenn sich nicht Christian Jonczy mit so viel Herzblut der DJK verschrieben hätte. 2004 kam der Torhüter, der selbst neun Jahre in der Süder Jugend gespielt hatte, über den VfL Nürnberg, wo er mit 18 Jahren nebenbei auch noch die D2 gecoacht hatte, zu Sparta Noris als Keeper und Jugendtrainer. Als Torhüter hielt er in der Kreisklasse, nach dem Abstieg und einer Saison im unteren A-Klassen-Bereich meldete man 2007 keine 1. Mannschaft. Viele waren gegangen, Jonczy blieb - zunächst als Jugendtrainer, dann als Aufbauhelfer und Spielleiter einer neuen "Ersten".


So gelang es ihm, den einen oder anderen ehemaligen Spartaner zur Rückkehr zu bewegen, zudem einige Freunde zu überzeugen für die DJK in der A-Klasse einen Neustart zu wagen. Folglich spielte man 2008/09 tatsächlich lange um den Aufstieg mit, am Ende fehlten zwei Punkte zur Relegation. Die Mannschaft konnte nicht gehalten werden, aber ein treuer Kern blieb. So bilden Stefan Perl, Christian Saller oder Mario Ramser längst eine wichtige Achse im Team. Jonczy arbeitete unermüdlich weiter am Fortbestand des Herren- und Juniorenfußballs der Spartaner.


Sparta Noris


Die DJK Sparta Noris blickt trotz des verlorenen Relegationsspiels zuversichtlich in die Zukunft.


Foto: fussballn.de


Es folgten vier Jahre im Mittelfeld der A-Klasse, ehe in diesem Jahr die DJK einen deutlichen Leistungsschub erleben sollte. Verantwortlich waren dabei weitere Rückkehrer wie Torjäger Michael Jung, Bernd Fruth, Andreas Weidel oder Andreas Brunner, um nur einige Beispiele von Spielern zu nennen, die mittlerweile (wieder) bei der DJK kicken. "Die Truppe hier ist der absolute Wahnsinn, was die Kameradschaft angeht, so einen Zusammenhalt findet man nur noch selten", lobt Goalgetter Jung, der als gefürchtete Knipser schon einige Vereine auf dem Buckel hat, sich nun pudelwohl fühlt in der alten Heimat. Höhere Ambitionen verfolgt Jung nicht mehr, auch weil das Knie nicht mehr so fecht mitspielt, aber für die Jonczy-Elf will er weiter auf die Zähne beißen.


"Die Truppe wird uns so erhalten bleiben. Wir werden sogar noch Spieler dazu bekommen. Und das, obwohl wir den Aufstieg verpasst haben, die Kameradschaft ist so gut wie nie", ist Jonczy stolz auf seine Jungs, die er mittlerweile seit zweieinhalb Jahren als Trainer der 1. Mannschaft unter seinen Fittichen hat. Viele Spieler coacht er aber schon seit zehn Jahren, kennt sie aus dem Jugendbereich. 30 bis 35 Mann im Training sprechen eine deutliche Sprache für den Teamgeist. Jonczy genießt längst Kultstatus im Verein, aber auch die Anerkennung und das Lob von anderen Verein ist ihm für sein Engagement und seinem Sportsgeist sicher.


Sparta Noris


Christian Jonczy ist längst Kult bei der DJK Sparta Noris - die vom Fanblock geforderte Rolle ließ er sich trotz aller Enttäuschung nicht nehmen.


Foto: J. Stark


Die Niederlage gegen Gründlach nagte zwar eine Weile am sympathischen DJK-Coach: "Die Truppe war im Relegationsspiel nervös, der Druck war uns deutlich anzumerken, aber dennoch haben wir mit Leidenschaft gespielt, vielleicht hätten wir am Ende ein Remis verdient gehabt, aber es sollte einfach nicht sein." Der Beifall, den der große DJK-Fanblock noch lange nach Spielschluss spendete, tat Jonczy sichtlich gut. Den geforderten Purzelbaum ließ sich Jonczy bei all der Enttäuschung, die ihm ins Gesicht geschrieben stand, nicht nehmen. Er ist danach wieder aufgestanden, wie er es mit seinem Verein seit Jahren vorlebt.



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