Bezirkstag Mittelfranken: Keine Überraschungen - die Weichen sind gestellt - fussballn.de
Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth
 
Artikel veröffentlicht am 03.05.2014 um 17:39 Uhr
Bezirkstag Mittelfranken: Keine Überraschungen - die Weichen sind gestellt
Der Bezirkstag in Schwabach verlief perfekt organisiert und bot keine Überraschungen: sämtliche aufgestellte Kandidaten, unter anderem Peter Bursy als Bezirksvorsitzender und Ludwig Beer als Bezirksspielleiter wurden mit großer Mehrheit gewählt. Bursys Vorgänger Uwe Kunstmann hingegen wurde für seine Dienste zum Ehrenbezirksvorsitzenden ernannt. Damit sind die Weichen für die Zukunft gestellt.
Von Michael Watzinger

Keine Frage, die mahnenden Worte von Bezirksspielleiter Ludwig Beer schienen gewirkt zu haben, die Beteiligung am Bezirkstag im Markgrafensaal in Schwabach war dem Anlass durchaus angemessen. Unter dem Motto „Pro Amateurfusball“ zeigte sich, dass sich in jüngerer Vergangenheit beim Bayerischen Fußballverband einiges bewegt hat. Beispielsweise wurde das Pilotprojekt BFV-TV mittlerweile preisgekrönt, die neuen Medien wurden erschlossen und haben für die Allgemeinheit einen deutlichen Mehrnutzen. In einer kleinen Talkrunde zwischen Moderator Peter Bursy und den Gästen Inge Pirner, Vorsitzende des TSV Röthenbach/Pegnitz, Stadträtin in Röthenbach und Mitglied im Stiftungsrat der BFV-Sozialstiftung, Karl Freller, MdL und Stadtrat Schwabach, und Jörg Ammon, BLSV-Vizepräsident und Bezirksvorsitzender des BLSV Mittelfranken, wurden die aktuellen Belange der Vereine repräsentiert, Jörg Ammon sieht indes den Trend in Richtung Ganztages(grund-)schulen als große anstehende Herausforderung, könnte sich doch die Arbeit der Vereine grundlegend ändern, ein noch engeres Miteinander zwischen Schulen und Sportvereine dürfte von Nöten sein, aktuell ist eben jenes noch ausbaufähig.


Talkrunde

In der Talkrunde mit Peter Bursy (r.) gaben Jörg Ammon, Karl Freller und Inge Pirner (v.l.) Einblicke in die aktuellen Belange ihrer Vereine. Foto: fussballn.de

BFV-Präsident Dr. Rainer Koch klärte in einer folgenden Rede über die aufkommenden Probleme bezüglich des demographischen Wandels auf. Der Rückgang an Neugeborenen und damit verbunden zwangsläufig später auch an Kindern und Jugendlichen dürfte die Vereine in Zukunft verstärkt vor Probleme stellen. Wichtig sei es allerdings auch weiter „präsent zu sein und um jeden Jugendlichen zu kämpfen“. Aktuell spielen rund 35 % der Jungen Fußball – ein nicht selbstverständlicher Wert. Ziel sei es, die Fußballbegeisterung zu erhalten, schließlich seien die Vereine auch prägend für das gesellschaftliche Leben und wichtig für die Kommunen. Somit sei es auch wichtig, dass Vereine nicht nur in Ballungszentren vorzufinden, sondern auch weiterhin breit gestreut seien. Auch Koch sah in Schulen noch Potential für neue Spieler. Zu bedenken gab er auch, dass Gehälter im Amateurfußball auf Dauer wohl nicht mehr zu stemmen sein werden. Vielmehr dürften in Zukunft vermehrt Spieler Gebühren zahlen müssen, zum Beispiel was die Wechselgebühr betrifft. Ein weiterer schwieriger Punkt in der aktuellen Jugendkultur sei die Tatsache, dass Jugendliche zunehmend Abwechslung in der Freizeitgestaltung bevorzugen, dass also wöchentliche Termine oftmals nicht mehr mit den Ansichten der Heranwachsenden vereinbar sind. Auch hier gelte es, attraktive Maßnahmen wie die Initiative „Bayern feiert Fußball“ zu ergreifen.


Redner Dr. Popp

BFV-Präsident Dr. Rainer Koch zeigte in seiner Rede die Entwicklung des BFV auf, wies aber auch deutlich auf aufkommende Problemfelder in der Zukunft hin.
Foto: fussballn.de

Neuerungen gibt es derweil unter dem Motto „Fair Play Liga“ zu vermelden. Bei den F-Junioren sollte versuchsweise auf Schiedsrichter verzichtet werden – zum Wohle des Spaßes am Spiel – und auch zur Stärkung der sozialen Eigenschaften der Jugendlichen. Dieser Vorschlag fand bei den Vereinen größtenteils Zustimmung – 100 stimmten dafür, 57 dagegen, acht Vereine enthielten sich. Deutlich kritischer standen die Vereinsvertreter dem zweiten Vorschlag gegenüber, eine flexible Mannschaftsgröße im Spielbetrieb der untersten beiden Klassen zu ermöglichen. So sollten auch bei Verletzungssorgen oder Personalmangel Punktspiele ermöglicht werden, indem Zehn-gegen-Zehn oder gar Neun-gegen-Neun gespielt werden könnte. Die Angst der Vereine, die Änderung könnte herangezogen werden, um schwächere Spieler „ausfallen“ zu lassen, um die Mannschaftsqualität nach oben zu korrigieren, überwog. Der Vorschlag wurde mit 48 zu 113 Stimmen abgelehnt.

Bei den Neuwahlen gab es derweil keine Überraschungen. Sämtliche Kandidaten wurden mit großer Mehrheit gewählt. So tritt der vorgeschlagene Peter Bursy die Nachfolge von Uwe Kunstmann an. Kunstmann wiederum wurde im Anschluss an die Wahlen für seine langjährige Tätigkeit, darunter fast zehn Jahre als Bezirksvorsitzender, geehrt und zum Ehrenbezirksvorsitzenden ernannt.


Ehrung Uwe Kunstmann

Uwe Kunstmann (r.) wurde von seinem Nachfolger Peter Bursy mit der Urkunde zum Ehrenbezirksvorsitzenden ausgezeichnet. Foto: fussballn.de

Ludwig Beer wurde als Bezirksspielleiter bestätigt und geht mit 186 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen in seine dritte Amtsperiode. Auch den Vorschlägen Thomas Zankl (als Bezirksjugendleiter), Bernd Schreiber (Vorsitzender des Bezirksausschusses im Frauen- und Mädchenfußball), sowie Michael Meier (U-30-Mitglied) wurde zugestimmt, alle drei wurden einstimmig gewählt. An der Spitze des Schiedsrichterwesens wird derweil weiterhin Gerhard Pech als Obmann in Mittelfranken fungieren, er wurde von den Vereinsvertretern bestätigt.

Eine weitere Veränderung ergibt sich auf der Bezirksgeschäftsstelle Mittelfranken, wo sich Carmen Dietrich nach 26 Jahren in den Vorruhestand verabschiedet und Sonja Kienzler die Nachfolge antritt.


Der Wahlvorgang

Die Wahl der Vorgeschlagenen ging reibungslos über die Bühne. Sämtliche vorgeschlagenen Kandidaten wurden in die jeweiligen Ämter gewählt. Foto: fussballn.de

Dass der BFV auch sozial engagiert ist, zeigte sich dann am Ende der Veranstaltung, als die Sozialstiftung Rainer Wölzlein einen 2000 Euro-Scheck überreichte, der trotz schwerer Krankheit und daraus resultierender Erwerbsunfähigkeit, in seinem Verein Fortuna Neuses ehrenamtlich engagiert ist. Auch bei der Sozialstiftung des BFV werden Weichen gestellt.

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare


Hintergründe & Fakten

Keine Daten vorhanden


Zum Thema

Keine Daten vorhanden

Meist gelesene Artikel


Neue Kommentare

23.04.2024 13:11 Uhr | Shnn
21.04.2024 22:24 Uhr | Fußballanhänger
21.04.2024 18:24 Uhr | Traumtor
Nach Entlassung in Schwabach: Karim Farhan teilt seine Sicht der Dinge
21.04.2024 09:39 Uhr | weiher
20.04.2024 08:54 Uhr | Vilzing67


Diesen Artikel...