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Artikel veröffentlicht am 25.02.2014 um 09:26 Uhr
Donnerhall aus Hagenbüchach: Torjäger Okcan Tekdemir verlässt den Spitzenreiter
Wie ein Donnerhall erreicht die Kreisliga Nürnberg die Meldung vom Spitzenreiter SV Hagenbüchach: Okcan Tekdemir, mit 16 Saisontoren maßgeblich am Höhenflug des SVH beteiligt, verlässt mit sofortiger Wirkung den Tabellenführer. Als Grund gaben Verein und Spieler "unterschiedliche Meinungen in der sportlichen Ausrichtung des Vereins" an.
Von Marco Galuska

Gut ein Jahr war Tekdemir, dem mit einer beeindruckenden Fußballer-Vita der Ruf eines "Wandervogels" anhaftet, für den SV Hagenbüchach am Ball, und es schien als sollte der frühere Bayernliga-Spieler endlich seine sportliche Heimat gefunden haben. "Ich habe mich in Hagenbüchach in der Vergangenheit immer wohl gefühlt, der Verein, die Leute und das Umfeld haben mir sehr viel gegeben. Ich muss dem Verein um Vorstand Robert Rösch dankbar sein für die tolle Zeit", sagt Tekdemir rückblickend. Auch seien keinerlei finanzielle Aspekte ausschlaggebend für die Trennung gewesen, vielmehr sei es die sportliche Ausrichtung gewesen, die zu Spannungen während der Winterpause geführt haben. "Ich habe sehr viel Zeit, Kraft und Herzblut investiert, habe viel Verantwortung übernommen", blickt Tekdemir nun wehmütig zurück, dass man letztlich doch nicht auf einen gemeinsamen Nenner mehr gefunden hat.


"Ich kann es nicht verstehen, dass wir intern solche Nebenkriegsschauplätze entfachen. Vor der Winterpause war alles gut, und nun plötzlich passt manchen Leuten einiges nicht mehr. Da stehen wir uns selbst im Weg", sagt Trainer Thomas Diem, der von der Vorstandschaft in Hagenbüchach volle Rückendeckung geniest. Seit Diems Amtsantritt im Sommer 2013 hat der SVH einen steilen Aufstieg erlebt, galt mit fünf Punkten vor dem ersten Verfolger TB Johannis 88 mittlerweile als Topfavorit auf den Bezirksliga-Aufstieg. "Wir haben uns im Winter dazu bekannt, dass wir uns nun das Ziel Aufstieg setzen wollen. Natürlich fehlen uns nach dieser Geschichte wohl zumindest zwei Leistungsträger aus der Vorrunde, das kann man aus sportlicher Sicht nicht übersehen", sagt Diem, der nach den jüngsten internen Querelen den Teamgeist der Mannschaft und des Vereins besonders hervorhebt.

Thomas Diem und Robert Rösch
Trainer Thomas Diem und Vorstand Robert Rösch sind sich in der weiteren sportlichen Ausrichtung einig und hoffen den SV Hagenbüchach weiter erfolgreich führen zu können.
fussballn.de

 

In diese Kerbe schlägt auch SVH-Vorstand Robert Rösch: "Ich bedaure den Abgang von Okcan sehr, aber ich muss auch die Ausrichtung des Vereins sehen und hier müssen wir erst stückweise wachsen. Vielleicht sind wir etwas weniger ambitioniert in unseren sportlichen Ansprüchen. Wir sind ein Dorf mit 1000 Einwohnern, haben letztes Jahr noch um den Abstieg gespielt, das muss sich hier alles erst entwickeln, da können wir nicht schon von der Landes- oder Bayernliga träumen." Rösch betont im Gespräch mit fussballn.de, dass eben jene sportlichen Vorstellungen, weder finanzielle noch menschliche Differenzen ausschlaggebend für die Trennung seien. "Ich habe es als reizvolle Aufgabe empfunden, mit einem Spieler zusammenzuarbeiten, dem der sonderbare Ruf eines 'Wandervogels' anhaftet. Ich kann das im Fall von Okcan so nicht bestätigen und blicke auch sehr gerne auf die tolle Zeit zurück, die wir hier mit ihm hatten. Schade, dass es jetzt vorbei ist."


Auch ohne Okcan Tekdemir - und womöglich auch ohne weitere Spieler, die dem Torjäger besonders nahe stehen ("Bis jetzt ist nur der Abschied von Okcan Tekdemir offiziell. Alles Weitere wird sich in Gesprächen zeigen.") - geht man dennoch nicht ohne Zuversicht in die Restsaison. "Ich traue unserer Mannschaft zu, dass sie auch ohne Okcan mehr Spiele gewinnt als verliert. Vielleicht gibt es auch einen Aha-Effekt bei dem einen oder anderen. Wir würden uns freuen, wenn wir weiter oben bleiben. Sollten wir am Ende Fünfter oder Siebter werden, geht für uns die Welt auch nicht unter. Wir haben schließlich keinen Druck."


Tekdemir will die Zeit in Hagenbüchach indes ebenfalls nicht missen und hat konkrete Pläne für seine sportliche Zukunft: "Ich bin dort gereift und möchte mich weiterentwickeln. Ich werde im Oktober meine Trainer-C-Lizenz anschließen. Gerne würde ich im Sommer als Spielertrainer arbeiten. Dies in einer Kreisliga oder Bezirksliga zu tun, traue ich mir zu."

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Tabelle Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
3
30
76:56
53
7
30
61:47
47
8
30
50:61
40
9
30
50:46
39
10
30
48:54
39
12
30
44:48
35
13
30
52:74
33
15
30
41:72
26
16
30
42:75
23
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