Bezirksliga-Spielleitertagung: Die Pyrotechnik erhitzt die Gemüter - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 04.07.2017 um 07:30 Uhr
Bezirksliga-Spielleitertagung: Die Pyrotechnik erhitzt die Gemüter
Bei seiner letzten Sommertagung für die beiden Bezirksligen traf Bezirksspielleiter Ludwig Beer den Nerv der Vereine mit einer Mahnung - hitzige Diskussionen inklusive -  Pyrotechnik vom Sportplatz zu verbannen, denn einen Lösungsvorschlag - außer Geldstrafen und Sperren beteiligter Spieler - hat der BFV nicht. Weiterhin werden vier Mannschaften am Ende der Saison absteigen müssen.
Von Sebastian Baumann
Bei seiner letzten Sommertagung - im kommenden Jahr wird Ludwig Beer zwar noch die Tagung mit seinem Rückblick eröffnen, sich dann aber von seiner Funktionärskarriere verabschieden - ging der scheidende Bezirksspielleiter wie gewohnt auf die abgelaufenen Saison ein. Vor allem die stark steigende Anzahl an glatten roten Karten in der Bezirksliga 1 gaben dem Funktionär zu denken. “Es war ein Rekordjahr an roten Karten in der Bezirksliga 1, während in der 2 die Karten auf gleichem Niveau geblieben sind.” Zudem haben die Spielausfälle im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Mit dem SV Seligenporten 2 und dem Henger SV gab es gleich zwei Vereine, die einmal gar nicht angetreten sind.

Gerhard Pech, Manfred Zimmermann und Ludwig Beer (v.l.). 
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Strafe: Ja, Lösungsansätze: Nein
 
Einen wunden Punkt traf der Bezirksspielleiter mit seiner Mahnung an die Vereine die Pyrotechnik im eigene Stadion zu unterbinden. “Feuer und Rauchtöpfe müssen eingedämmt werden. Da werden die Strafen vom Verband immer empfindlicher.”, sagte der Funktionär bewusst provokant und regte damit eine hitzige Diskussion an. Denn einige Vereine hatten in den letzten Relegationsspielen Strafen kassiert, weil - in den Augen des Verbandes - nicht die richtigen Maßnahmen eingeleitet wurden, um das Abfackeln der Pyrotechnik zu unterbinden. Dass die betroffenen Vereine dann von einer Abzocke des Verbandes sprachen, weil ein Verein keine richtige Handhabe hat diese Problematik zu unterbinden und selbst eine Strafe aufs Auge gedrückt bekommt, wenn nach dem Anzünden sofort vom Verein eingeschritten wurde, ließ die Funktionärsriege, die nach und nach in den einzelnen Vorträgen immer wieder auf die “Zündeleien” eingingen, relativ unbeeindruckt. Immerhin ließ Manfred Zimmermann durchblicken, dass der BFV darüber nachdenkt Vereinen, die sofort nach dem Anzünden von Pyrotechnik richtig einschreiten in Zukunft keine Strafe mehr zu geben.

Ludwig Beer 
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Keine konkreten Vorschläge vom BFV zur Lösung
 
Denn einen konkreten Lösungsvorschlag hatte weder der Bezirksspielleiter, noch Sportrichter Manfred Zimmermann oder auch Michael Tittmann, der im Spielausschuss sitzt. Das Allheilmittel der Funktionäre schien zu sein, dass der Verein den Übeltäter ausfindig machen und danach zur Rechenschaft ziehen soll. “Ihr kennt doch eure Pappenheimer. Im Zweifelsfall muss dann eben mit dem Gastverein Kontakt aufgenommen werden, damit die auch Ordner mitbringen, um auf ihre Problemfans aufzupassen”, war einer der Vorschläge, der für sichtliches Kopfschütteln im Plenum sorgte. Eine Leibesvisitation könne ein Verein gar nicht durchführen, sagte auch Manfred Zimmermann und beendete damit die Diskussion um eine möglichen Lösung. Immerhin will sich der Verband jetzt endlich Gedanken machen, wie die Vereine mit dem Problem umgehen sollen. “Das Problem ist, dass keine einzelne Person bestraft werden kann vom BFV, sondern nur ein Verein. Und der muss dann eben den Übeltäter zur Rechenschaft ziehen”, sagte auch Bezirksvorsitzender Dieter Habermann, der die Problematik an einem runden Tisch erörtern will, aber gleichzeitig sagte, dass diese runden Tische von den Vereinen immer nur sehr schwach besucht werden.

Gerhard Pech 
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Die Schiedsrichter bekommen weniger Geld
 
Gerhard Pech, der Schiedsrichterobmann für den Bezirk (BSO), verkündete dann, dass der Verband den Schiedsrichtern weniger Fördergelder gewährt, so dass vor allem Beobachtungs- und Schulungsmaßnahmen von jungen Schiedsrichtern nicht mehr so intensiv durchgeführt werden können. “Wir können dann nur noch sechs von wie bisher acht Spiele mit Schiedsrichterbeobachtern besetzten.” Um rund 4600 Euro wurden die Zuschüsse gekürzt, so dass Pech den Vorschlag brachte, dass die Vereine sich mit jeweils 50 Euro an diesen Kosten beteiligen könnten, um zumindest einen Teil der Schiedsrichterschulung weiter gewährleisten zu können. Diesem Vorschlag stimmten die Vereine am Ende auch einstimmig zu. Auch das Regelwerk hat sich wieder geändert. 55 Änderungen gibt es zur neuen Saison. Die wichtigste dabei ist, dass ein Spiel bei einem Vergehen eines Akteurs, der nicht am Feld steht (also Ersatzspieler oder Funktionär eines Vereins) jetzt nicht mehr mit Schiedsrichterball fortgesetzt wird, sondern es für den Gegner einen direkten Freistoß gibt. Weiterhin wird der BSO versuchen alle Spiele möglichst kostengünstig zu besetzte. In der Rückrunde, wenn es um etwas geht in der Liga, werden aber weiterhin Gespanne aus anderen Kreisen eingesetzt.

Manfred Zimmermann 
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“Jedes Jahr der gleiche Scheiß!”
 
Gerhard Pech sorgte dann bei einer späteren Diskussion mit den markigen Worten: “Jedes Jahr der gleiche Scheiß!” noch ein Zeichen. Denn die letzten Spieltage der Bezirksligen wurden vom Bezirksspielleiter zeitgleich mit den Spielen der Verbandsligen angesetzt. Jeweils am Samstag (12.05./17.05.2018) hätten die beiden letzten Spieltage stattfinden sollen. Dies hätte vor allem am vorletzten Spieltag zu Problemen bei der Besetzung aller Spiele mit Schiedsrichtern gesorgt. Immerhin entschied Ludwig Beer nach dem Einwurf seines Kollegen den vorletzten Spieltag doch am Sonntag stattfinden zu lassen, bekam aber auch deutlichen Gegenwind als der Spielleiter versuchte den Spieltag am 01. Oktober um einen Tag nach vorne zu verschieben. Denn so wollte Ludwig Beer den Vereinen einen Tag länger Pause vor dem Nachholspieltag am 03. Oktober verschaffen. Die Vereine waren zwar im Prinzip für den Vorschlag, können aber nun selber abstimmen mit dem jeweiligen Gegner, ob am Samstag oder am Sonntag gespielt wird.
 
Wenig passend schien auch der Vortrag von Michael Tittmann über die Probleme auf Verbandsebene (O-Ton Plenum: “Was interessiert mich das, wichtiger sind doch die Probleme im Bezirk”). Denn der Funktionär ging auf die Problematik des Verbandes mit den Fans des neuen Regionalligisten 1860 München ein - auch im Hinblick auf sogenannte Problemfans. Dass der Verband danach über den neuen Bezirks-Online-Beauftragten, Uwe Mauckner; für den neuen Videoticker des BFV warb, passte ebenso ins Bild.

Michael Tittmann 
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Ende Juli, Anfang März
 
Die Runde geht im Übrigen am letzten Juliwochenende los, die Rückrunde beginnt dann am ersten Märzwochende. Wie in der letzten Saison steigen vier Mannschaften direkt ab. Ab der Saison 2018/2019 werden es dann aber wohl mehr Absteiger werden, denn die Ligagröße soll wieder auf eine Normzahl von 16 Mannschaften reduziert werden.

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