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Artikel veröffentlicht am 18.08.2012 um 00:00 Uhr
Spitzenspiel, Derby, Highlight: Großbardorfs Keeper Klaus Freisinger tippt!
Durch die beiden 1:0-Siege beider Vereine hat das große Derby den Charakter eines echten Spitzenspiel bekommen. Wenn am Samstag im Grabfeld der TSV Großbardorf (4. Platz, 12 Punkte) und der FC Schweinfurt 05 (3., 13) aufeinandertreffen, dann wird vorerst nur der Sieger dieser Partie, zu der weit mehr als 1000 Fans erwartet werden, in der Verfolgerrolle bislang übermächtiger Amberger und Forchheimer bleiben. So gesehen dürfte es heiß hergehen. Für so manchen Spieler ist das Match ein besonderes, für einen ganz bestimmt noch mehr.
Von Michael Horling
Klaus Freisingers schwarzer Tag liegt nun auch schon bald wieder ein Jahr zurück. Beim Pokalderby im Willy-Sachs-Stadion blieb der 25 Jahre alte Schwebenrieder nach dem frühen Schweinfurter Führungstor zunächst benommen liegen, ehe seine Reaktionen eine schwere Kopfverletzung vermuten ließen. Nach einiger Zeit der Behandlung im Strafraum wurde die Partie abgebrochen. Freisinger kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Doch der angehende Wirtschaftsingenieur hatte Glück im Unglück. nach kurzer Pause bestritt er insgesamt 28 Spiele in der Vorsaison, heuer stand er bei bislang allen Begegnungen im Tor der Gallier.

Klaus Freisinger
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1:0 in Bamberg, zuletzt zwei Siege in Serie, vier Dreier aus den letzten fünf Partien - der TSV anscheinend angekommen in der neuen Bayernliga Nord?
Klaus Freisinger: Angekommen sind wir sicher schon vorher in der Bayernliga Nord. Wir haben dieses Jahr eine ganz junge Mannschaft und sind mit vier Siegen aus sechs Partien nicht so schlecht gestartet, auch wenn beide Niederlagen in Bayreuth und gegen Amberg durchaus vermeidbar gewesen wären.

Ideale Voraussetzungen für das Derby am Samstag, nachdem beide Teams am Wochenende 1:0 gewannen?
Klaus Freisinger: Das sind sicherlich gute Vorzeichen. Aber das Derby hat doch immer seine Reize und eine gewisse Brisanz. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es auch noch ein “Spitzenspiel“, das hoffentlich eine große Kulisse nach Großbardorf lockt.

Nur der Sieger des Derbys wird vorerst den Anschluss nach oben halten. Zählt am Samstag nur ein Sieg?
Klaus Freisinger: Da wir schon zwei Niederlagen habe,n wäre ein Sieg natürlich Pflicht, um oben dran zu bleiben, was natürlich auch unser Ziel ist. Das wird sicher keine einfache Aufgabe, aber auch ohne den Blick auf die Tabelle zählt im Derby nur ein Sieg.

Ihr habt ja selbst schon gegen Amberg gespielt: Wird der Aufsteiger aus der Oberpfalz weiter marschieren?
Klaus Freisinger: Ich denke, dass auch Amberg Punkte liegen lassen wird. Wir haben zwar gegen sie verloren, allerdings war diese Niederlage durchaus vermeidbar. Amberg hat sicher eine der stärksten Mannschaften dieser Liga, aber ist in meinen Augen nicht unbesiegbar.

Was ist drin in dieser Saison mit Eurer jungen und umformierten Truppe?
Klaus Freisinger: Unser Ziel ist es natürlich, ganz oben dabei zu bleiben. In dieser jungen Truppe werden sicher auch mal Fehler passieren. Aber wir haben viel Potenzial und eine tolle Truppe, um auch so etwas wegzustecken und am Ende unser Ziel zu erreichen.

Immer den Ball im Blick, wie hier im Spiel der letzten Saison gegen Bruck.
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Kannst Du verstehen, dass erfahrene Leute wie Waios Dinudis, Sebastian Knüttel, Christian Heilmann oder Christian Laus mit einem Schlag aufhörten bzw. weg sind?
Klaus Freisinger: Natürlich ist es einerseits schade für die Mannschaft, da der ein oder andere Erfahrene dieser jungen Truppe sicher hätte helfen können. Aber andererseits ist es für einige Spieler eine Chance, die sie nun nutzen können um sich weiterzuentwickeln.

Welche Erinnerungen hast Du an die bisherigen Derbys zwischen Großbardorf und Schweinfurt im Grabfeld? Ich denke an schlechte Erfahrung im Dress des FC 05 und an einen Triumph mit dem TSV....

Klaus Freisinger: Ich stand persönlich ja erst bei zwei Derbys im Grabfeld auf dem Platz. Und beide verließ der TSV als Sieger. Im ersten noch im Trikot des FC 05, als ich mein zweites Pflichtspiel für die Schnüdel machte. Das war natürlich ein Riesen-Erlebnis vor dieser damals unglaublichen Kulisse. Allerdings ist dies natürlich auch eine Zeit beim FC 05, an die ich persönlich nur ungern zurück denke. Nicht nur wegen der damaligen Niederlage. Das zweite Derby war ja erst in der letzten Saison. als wir Schweinfurt mit 1:0 schlagen konnten. Daran erinnert man sich natürlich sehr gerne zurück. Aber ich will gar nicht so lange zurück denken müssen, sondern am Samstag einen weiteren Derbysieg feiern.

Vor ziemlich genau einem Jahr gab´s ein 1:0 für den TSV dank Manuel Orfs Goldenem Tor. War das damals schon der positive Saison-Höhepunkt für Euch?
Klaus Freisinger: Der Derbysieg in der letzten Saison war sicherlich eine ganz tolle Sache für die Mannschaft. Aber von dem positiven Saison-Höhepunkt würde ich dabei nicht sprechen. Denn auch wenn viel Brisanz in dieser Begegnung steckt, gab es am Ende nur drei Punkte für den Sieg.

Beim 1:4 im Rückspiel im November stellten die Gallier wohl die Weichen auf Nicht-Aufstieg. Einer der schwärzesten Tage?

Klaus Freisinger: Ich würde nicht sagen, dass wir die Weichen gestellt haben. Wir hatten in den letzten drei Heimspielen der vergangenen Saison mehrere Möglichkeiten, den Aufstieg perfekt zu machen und konnten diese nicht nutzen. Die Niederlage in Schweinfurt war sicher bitter, aber keineswegs ein Grund, warum wir den Sprung in die Regionalliga verpasst haben.

Klaus Freisinger musste im Pokalspiel gegen Schweinfurt mit dem Krankenwagen abtransportiert werden.
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Dazwischen lagen die Pokalspiele mit dem krassen Vorfall. Wie denkst Du heute nach fast schon wieder einem Jahr über Deine Verletzung, die zum Spielabbruch führte?
Klaus Freisinger: Ich persönlich denke kaum noch darüber nach. Wie ich schon damals sagte, weiß ich von dem, was passiert ist, am wenigsten von allen Beteiligten. Für mich war das ein Unfall, der glücklicherweise gut ausging.

Glück im Unglück damals?

Klaus Freisinger: Ja sicher hatte ich damals großes Glück, dass ich heute mit keinerlei Folgeschäden leben muss.

Danach bist du erstaunlich schnell zurückgekehrt in den Kasten, hast Dich dann aber nochmal verletzt. Was ist da passiert?
Klaus Freisinger: Ich bin mit meinem Fuß im Tornetz hängen geblieben und hab mir ein Band im Sprunggelenk gerissen.

Nun hat der FC 05 gerade ein Torwartproblem mit einigen verletzten Keepern und einem, der aufhörte. Denkt man als Ex-Schnüdel in solchen Situationen mal darüber nach, dass Du ja eigentlich durchaus auch im Schweinfurter Kasten stehen könntest? Oder ist das Thema FC 05 durch?

Klaus Freisinger: Natürlich bekommt man aus der Presse immer ein wenig mit, was da so passiert beim FC. Und nach meiner langen Zeit im Schweinfurter Trikot blickt man natürlich auch immer ein wenig darauf und verfolgt die Berichte. Allerdings denke ich nun nicht daran, dass ich nicht für die Schnüdel auf dem Platz stehe. Man wollte mich damals nicht mehr haben und ich bin sehr glücklich, dass ich meine Chance in Großbardorf bekommen habe.

Stephan Essig fühlte sich von den eigenen Fans angegriffen. Kannst Du das nachvollziehen und hast Du ähnliche Erfahrungen damals in Schweinfurt gemacht?
Klaus Freisinger: Ich kann nicht wirklich sagen, was genau mit dem Stephan und den Fans vorgefallen ist. Denn ich konnte nur einige Infos aus der Presse entnehmen. Also steht es mir denke ich nicht zu sich dazu zu äußern. Persönlich habe ich damals leider auch nicht immer die besten Erfahrungen mit einigen Fans gehabt. Da gab es nach den Spielen schon einige böse Worte in meine Richtung. Allerdings glaube ich, gibt es diese Unverbesserlichen leider überall.

Einen Ball aus dem Netz will KLaus Freisinger nicht holen im Derby, denn der Keeper tippt auf einen 2:0-Sieg seiner Mannschaft.
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Inwieweit übt der momentane Ersatzkeeper beim TSV Druck auf Dich aus?
Klaus Freisinger: In diesem Jahr wurde Andre Koob neu verpflichtet. Inwieweit er momentan Druck auf mich ausübt, kann ich so nicht genau sagen. Für mich hat sich nie die Frage gestellt, ob ich denn zu Saisonbeginn noch Nummer 1 bin oder nicht. Ich bin nun im dritten Jahr Stammtorwart beim TSV und denke, dass ich mit meinen Leistungen recht zufrieden sein kann und mir diesen Status somit über die Zeit erarbeitet habe.

Kennst Du eigentlich noch jemanden im aktuellen Team der Schnüdel?
Klaus Freisinger: Ja, natürlich. Schließlich hat der ein oder andere schon vor meinem Wechsel im Schüdeltrikot gespielt.

Wie geht´s am Samstag aus und wem vom FC 05 traust Du am ehesten zu, dass er ein Tor gegen Dich schießt?
Klaus Freisinger: Wenn ich es richtig mitbekommen habe, muss der Tobi Rosenberger zuletzt ganz gut drauf gewesen sein. Ob´s aber langt, um gegen uns ein Tor zu schießen, kann ich nicht sagen. Deswegen tippe ich mal, dass wir 2:0 gewinnen werden.

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