SpVgg Stegaurach: Spezialbehandlung für „verrückte Typen“ - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 30.07.2007 um 18:00 Uhr
SpVgg Stegaurach:
Spezialbehandlung für „verrückte Typen“
Völlig verkorkst – mit nur zwei Worten ist eigentlich alles über den Saisonstart der SpVgg Stegaurach in der Landesliga Nord gesagt. 1:6 hieß es gegen den FC Haßfurt. Bitter: Aber groß Zeit zum Nachdenken bleibt nicht. Bereits am Dienstag um 18.30 Uhr geht es mit dem ersten Heimspiel gegen Alemannia Haibach weiter.
Von
Marco Heumann
Die Szene hatte Symbolcharakter. Gut 70 Minuten waren gespielt als Jochen Horbelt zum Einwurf schritt. Als der Manndecker den Ball werfen will, rutscht ihm das Leder aus den Händen und fällt zu Boden. Falscher Einwurf. Nichts ging am Samstag bei der SpVgg Stegaurach. „Die waren uns in allen Belangen überlegen“, versucht auch Henry Schwinn erst gar nicht das Debakel zum Saisonstart zu beschönigen.
Unübersehbare Schwächen in der Abwehr, eine Abseitsfalle, die nicht immer zuschnappte, oftmals mangelnde Laufbereitschaft, die den Spielaufbau erschwerte und oft gar unmöglich machte, Spieler, die weit unter ihren Möglichkeiten blieben – die Liste der Unzulänglichkeiten ließe sich problemlos noch lange fortsetzen.
Nur gegen den Abstieg
„Ich hoffe, dass es jetzt auch der letzte begriffen hat, dass es für uns nur gegen den Abstieg geht und das bis zum letzten Spieltag.“ Für mehr, so Henry Schwinn, fehle einfach die Qualität, aber auch die finanziellen Möglichkeiten. „Wenn ich sehe, mit wem wir angetreten sind und wenn die Haßfurter noch auf der Bank hatten“, moniert der Trainer der SpVgg Stegaurach. Er nennt nur ein Beispiel. „Die holen einen Roland Hau vom FC Sand. Wenn ich mit so einem reden würde, dann würde der mich nur auslachen.“
Vor allem in der Offensive fehlen den Aurachtalern einfach die Möglichkeiten. Einzig Torschütze Christian Trunk verdiente sich am Samstag das Prädikat Stürmer, auch wenn er bisweilen zu leicht zu Fall kam. „Man hat gemerkt, wie sehr uns Stefan Reck gefehlt hat.“ Der war verletzt, ist aber am Dienstag wieder fit und soll mit seinen technischen Fertigkeiten für ein besseres Aufbauspiel im ersten Heimspiel gegen Alemannia Haibach sorgen. Und damit auch mehr Entlastung für seine Mitspieler in Abwehr und Mittelfeld bringen.
Benni Gramss hatte Pfeiffersches Drüsenfieber
Reck könnte Trainersohn Nicolai Schwinn ersetzen, der am Samstag verletzt ausgewechselt wurde und noch angeschlagen ist. Für Benny Gramss dagegen kommt ein Einsatz vom Anpfiff weg noch nicht in Frage. In Haßfurt wurde er erst ein- und dann ausgewechselt. Gemeinhin die Höchststrafe für einen Fußballer. Bei Gramss hatten die Wechselspiele aber einen anderen Grund. Der Neuzugang leidet noch an den Folgen des Pfeifferschen Drüsenfiebers und soll behutsam aufgebaut werden. Noch reicht die Kraft nur für 30 bis 40 Minuten.
Gegen Haibach nichts zu verlieren: Henry Schwinn
Foto: anpfiff
„Wir haben nichts zu verlieren“, blickt der Stegauracher Coach auf das Duell mit dem Vorjahreszweiten, den er zu den großen Favoriten auf den Aufstieg zählt. Im Gegensatz zum Spiel beim FC Haßfurt, als Schwinn eigentlich einen Sieg forderte, sieht er seine Elf diesmal eindeutig in der Außenseiterrolle. „Die haben genug verrückte Typen in der Mannschaft, die ein Spiel entscheiden können.“ Trainer „Jogi“ Hufgard kann auf eine „hervorragend besetzte Mannschaft“ zählen. Man nehme nur Günter Maier (Ex-Profi bei den Offenbacher Kickers und im letzten Jahr Torjäger der Landesliga mit mehr als 30 Treffern), Christian Franke oder Peter Sprung (beide vom SV Aschaffenburg-Damm gekommen). „Auf die werden wir aufpassen müssen.“
Auf Günter Maier könnte dabei ein Duell mit Stephan Winterstein, der nach seiner roten Karte wieder dabei ist und den rotgesperrten Ralf Schüll ersetzt, oder Jochen Horbelt warten. „Und mit dem Peter Sprung soll sich Franz Fehre auseinandersetzen.“ Der Youngster war einer der wenigen Lichtblicke, forderte viele Bälle und bewegte sich gut. Auch er ging allerdings in der zweiten Halbzeit mit unter. „Da hat ihm noch ein bisschen die Übersicht gefehlt.“
Allzu kritisch mag der Coach mit seiner Elf nach der Klatsche aber nicht ins Gericht gehen. „Mit dem Material ist einfach nicht mehr drin.“ Zudem setzt er auf die guten Erfahrungen, die man mit der Außenseiterrolle in der letzten Saison gemacht hat. „Gegen die oben haben wir immer gut ausgesehen.“ Speziell gegen Haibach gab es in der letzten Saison einen 3:1-Sieg und ein 2:2.
Zwei Spiele, bei denen es nicht nur mit den Einwürfen klappte.
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