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Artikel veröffentlicht am 21.03.2024 um 07:00 Uhr

Respekt auf beiden Seiten: Feucht fordert Kornburg im Flutlicht-Derby heraus

Am Freitagabend hält das Derby zwischen dem TSV Kornburg und dem 1. SC Feucht ein echtes Schmankerl auf dem Bayernliga-Spielplan bereit, bei dem es für beide Teams um eminent wichtige Zähler im engen Abstiegskampf geht. Wir haben uns vor dem Flutlicht-Kracher auf beiden Seiten umgehört und dabei eine Menge Respekt für den jeweiligen Kontrahenten ausgemacht.

Von Fabian Strauch

Der TSV Kornburg um Dominik Ammon will dem SC Feucht um Tarkan Ücüncü wie beim 2:0-Sieg im Hinspiel auch im Rückspiel vor heimischer Kulisse ein Bein stellen.

fussballn.de / Gitzing

Baumgart: "Feucht verkauft sich immer teuer und hat nichts zu verlieren"

Beim TSV Kornburg hätte man den jüngsten Auftritt gegen die Drittliga-Reserve des SSV Jahn Regensburg freilich gerne siegreich gestaltet, musste nach dem torlosen Remis aber neidlos auch die starke Leistung des Gegners einordnen, wie Trainer Hendrik Baumgart in seiner Analyse nach der ausgeglichenen Partie zu Protokoll gibt: "Der Jahn ist exakt so aufgetreten, wie wir uns darauf vorbereitet hatten. Dennoch war die tatsächliche Spiel- und Laufstärke der Regensburger nach ihrem schweren Hankofen-Spiel beachtlich. Mein Team musste wieder an die absolute Schmerzgrenze gehen, um dagegenzuhalten und diese Grenze kam nach der zweiten Englischen Woche in Folge schon sehr bald. Somit können wir in diesem taktisch geprägten Spiel mit dem Punkt gut leben, zumal wir wieder zu null gespielt haben und den Umständen entsprechend momentan Leistungskonstanz zeigen."

Nicht unzufrieden war Kornburg-Coach Hendrik Baumgart (r.) mit der jüngsten Punkteteilung gegen Jahn Regensburg II, wodurch seine Truppe die Abstiegszone verlassen konnte. Nun folgen nicht minder schwere Aufgaben.

W. Janz

Jene Konstanz verhalf den Kornburgern dazu, auch im fünften Auftritt 2024 ungeschlagen das Spielfeld zu verlassen, wodurch man die Abstiegszone verlassen konnte. Dass die kommenden Aufgaben, die mit dem Derby zu Hause gegen den SC Feucht beginnen, nicht einfacher werden, ist man auch in Kornburg bewusst. "Mit Blick auf Feucht und Fortuna Regensburg im Anschluss kommen jetzt eigentlich die ganz, ganz wichtigen Spiele, denn die drei Punkte am Freitag brauchen wir unbedingt", betont der Kornburger Übungsleiter, um im nächsten Atemzug konkreter auf den Nachbarschaftsvergleich einzugehen: "Das Spiel wird schwer, die Feuchter verkaufen sich immer teuer und haben auch nichts zu verlieren. Es ist ein Derby, was die Sache noch brisanter macht und wir müssen volle Konzentration zeigen und uns die Müdigkeit aus den Knochen laufen und neunzig Minuten was anbieten." Mit Blick auf das Personal spricht Baumgart von einer "Belastungssteuerung, die aktuell zu passen scheint", nachdem bis auf Torjäger Jannis Sauer und Abwehr-Ass Marco Janz alle Mann zur Verfügung stehen.

Feucht reist mit Respekt und Kampfansage an

Beim 1. SC Feucht musste man bereits vor dem vergangenen Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof eine erste Hiobsbotschaft hinnehmen, nachdem sich Chefcoach Dominik Haußner mit Fieber abmelden und das Ruder an seinen Co-Trainer Max Forstmeier weitergeben musste. Dieser geht in seiner ausführlichen Spielanalyse auf viele positive Aspekte, aber auch auf einige Schlüsselszenen ein: "Wir hatten uns viel vorgenommen, haben fußballerisch gute Akzente gesetzt und müssen eigentlich mit 1:0 in Führung gehen, was uns leider nicht gelungen ist. Auf der anderen Seite haben wir auch gut und mutig verteidigt, bevor eine Unachtsamkeit im Spielaufbau zum Pausenrückstand führte. Trotzdem haben wir weitergemacht, Knackpunkt war dann aber die auf jeden Fall berechtigte Rote Karte. Auf der Gegenseite wurde vom Unparteiischen allerdings mit zweierlei Maß gemessen, als auch ein Hofer Einwechselspieler durchaus mit Gelb-Rot hätte vom Platz gestellt werden können und sein Trainer ihn nach der entsprechenden Szene direkt wieder auswechselte. Auch davon haben wir uns nicht beirren lassen und waren zu zehnt spielerisch besser, laufen dann in einen Konter, um direkt den Anschluss zu erzielen und uns aufzubäumen. Trotz des Gegentreffers zum 1:3, der dann in unserer Situation eben auch jeweils halb per Kopf und Schulter den Weg ins Netz fand, hat sich die Mannschaft zu keiner Zeit aufgegeben und kam noch via Elfmeter zum 2:3-Endstand."

Co-Trainer Max Forstmeier sah einen engagierten Auftritt seiner Feuchter gegen Hof, die in den entscheidenden Situationen das Spielglück auf ihrer Seite hatten.

Lukas Kopp

Nach dem einmal mehr enttäuschenden Ergebnis im heimischen Waldstadion führt die nächste Aufgabe zur kürzesten Auswärtsfahrt nach Kornburg, wo Forstmeier Qualität und Tabellenstand in Widerspruch stehen sieht. "Wir haben natürlich großen Respekt davor, was sie dort nach der Winterpause gezeigt haben. Sie haben noch kein Spiel verloren, was beweist, dass es nicht ihr Anspruch ist, mit dem Kader da unten drinzustehen und eigentlich oben mitspielen müssten", schildert der Feuchter "Co" und sieht seine Truppe dennoch nicht chancenlos: "Trotz allem ist im Derby alles möglich, wenn wir mit der gleichen Intensität und Mentalität wie am Dienstag alles abrufen. Wir betonen immer wieder, dass wir unsere Fehler abstellen müssen und werden uns aber in keinster Weise aufgeben, alles reinhauen und die Mannschaft weiterhin motivieren. Wir freuen uns auf eine sicherlich tolle Kulisse und sind zuversichtlich, den Kornburgern ihre erste Niederlage in dem Jahr beifügen zu können." Personell stehen für die Hinspiel-Revanche (0:2) neben den beiden Langzeit-Verletzten Darko Lukic und Janik Kiebler auch der rot-gesperrte Lucas Melchner nicht zur Verfügung.