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Artikel veröffentlicht am 02.08.2023 um 12:30 Uhr

Durchwachsener Start der Urus: "Erwartungshaltung ist schon sehr hoch geworden!"

In der Spitzengruppe der Landesliga Nordost lag der SV Unterreichenbach in der vergangenen Saison, zumindest im Tableau nach der Winterpause, als mit einem glatten Zwei-Punkte-Schnitt noch der direkte Klassenerhalt gelang. Dass die Erfolgsserie kein Selbstläufer ist, zeigte sich in den ersten Partien des noch jungen Spieljahres. Nach drei Spieltagen verweilen die Urus noch bei einem Zähler.

Von Marco Galuska

Der SV Unterreichenbach war fast schon erfolgsverwöhnt in seiner Aufholjagd zum Klassenerhalt. Im noch jungen Spieljahr wartet man auf den ersten Sieg.

fussballn.de / Strauch

Vor sechs Jahren in der A-Klasse begonnen

Die Erwartungshaltung um die Mannschaft herum ist mit den Erfolgen aus dem Frühjahr "sehr hoch geworden", wie Trainer Matthias Rascher aus Gesprächen und Reaktionen in den sozialen Medien, aber auch durch seine Spieler mitbekommt. "Klar, wir haben die vergangene Rückrunde sehr gut gespielt, aber davon können wir uns nichts mehr kaufen und das weiß das Team auch. Wir müssen uns jeden Punkt hart erarbeiten und uns ist auch bewusst, dass andere Vereine sehr hohe Etats und dadurch große Qualität im Kader haben. Alleine wenn ich sehe, was im Sommer an Erfahrung aus Regional- oder Bayernliga in unsere Liga geholt wurde, ist das schon krass. Allerdings ist das der Weg anderer, nicht der unsere", unterstreicht Rascher.

Der 36-jährige Übungsleiter, der seit vergangenem Herbst in der Verantwortung bei den Urus steht, erinnert an die Entwicklung, die das Team über die Jahre gemacht hat. "Der Kern unserer Mannschaft ist vor sechs Jahren in der A-Klasse in den Herrenfußball gestartet, jetzt dürfen sie Landesliga spielen. Wir sehen uns mehr als ein Ausbildungsverein für junge Spieler, die von uns die Möglichkeit bekommen, sich in der Landesliga zu beweisen. Es ist ja erst unser zweites Jahr, das sogenannte 'verflixte' zweite Jahr nach dem Aufstieg, welches ja bekanntermaßen das schwerste sein soll."

Die Erwartungshaltung ist sehr hoch geworden: Matthias Rascher erinnert daran, dass der SVU noch keine gestandene Landesliga-Mannschaft hat.

fussballn.de / Strauch

Mit Blick auf die Transfers in der Sommerperiode bestätigt sich, dass keine gestandenen Landesliga-Spieler hinzugekommen sind, sondern junge Kicker in der Entwicklung vorangebracht werden sollen: "Sie sehen hier ihre Chance, höherklassig zu spielen und verzichten dafür auch auf ein Gehalt, welches sie bei anderen gleich- oder sogar niederklassigen Vereinen bestimmt bekommen hätten. Dennoch haben sie sich von unserem Konzept überzeugen lassen, was uns stolz macht." Natürlich soll dieses Konzept auch weiterhin auf die eigene Jugend ausgelegt sein. Mit Timo Rödig hat wieder einer aus dem eigenen U19-BOL-Nachwuchs den Sprung geschafft und gesellt sich zu den etablierten Eigengewächse wie Brechtelsbauer, Danninger, Distler oder Frauenknecht.

Noch keine gestandene Landesliga-Mannschaft

"Es stehen auch schon die nächsten in der Warteschlange, die es unbedingt schaffen wollen. Genau das ist auch, was Unterreichenbach ausmacht. Ein Miteinander von der G-Jugend bis zur 1. Mannschaft. Ich glaube, das ist selten geworden und macht mich stolz, als Trainer bei einem solchen Klub zu arbeiten. Diese Vereinsphilosophie kann ich komplett mitgehen", betont Rascher und wirbt zugleich auch dafür, "den Jungs auch mal Fehler zuzugestehen. Wir sind letzte Saison komplett an unsere Grenzen und darüber hinaus gegangen. Diese Leistung macht allerdings noch keine gestandene Landesliga-Mannschaft aus uns. Dazu gehören noch ein paar Jahre gemeinsame Erfahrung. Das muss auch immer wieder in die Köpfe meiner Jungs rein. Woche für Woche müssen sie alles geben, um erfolgreich zu sein, um unser Ziel, den erneuten Klassenerhalt, zu erreichen."

Dass dieser Umschwung trotz eines aktuell schwierigen Starts wieder gelingen wird, davon ist der Trainer überzeugt. Doch ganz so leicht wie erhofft geht es auf dem Platz derzeit nicht. Nach der 0:2-Niederlage beim FSV Erlangen-Bruck am vergangenen Samstag verharrt der SVU bei einem Punkt. "Eigentlich müssen wir vor dem Brucker 1:0 selbst in Führung gehen. Aber so ist es im Moment: Wir müssen uns einfach diese Kleinigkeiten wieder hart erarbeiten und alles dafür tun, den Bock wieder umzustoßen. Ich sehe das aber auch als Lernprozess, den wir annehmen müssen. Ich bin guter Dinge, dass meine Mannschaft die Analyse annimmt und wir unsere Punkte holen werden", sagt SVU-Coach Matthias Rascher in der Rückschau.

Großschwarzenlohe ist der nächste Brocken vor der Brust

Wieder ein Derby: Youngster Timo Rödig durfte schon im vergangenen Jahr gegen den SC Großschwarzenlohe ran.

fussballn.de / Strauch

Dementsprechend gut möchte man die Trainingswoche nun nutzen, um sich auf das kommende Derby am Sonntag gegen den SC Großschwarzenlohe vorzubereiten. "Großschwarzenlohe hat eine brutal spielstarke und kämpferische Mannschaft. Gerade in der Offensive mit Takacs, Pandel und Kräftner haben sie brutale Wucht in ihrem Spiel, da kommt schon einiges auf uns zu. Ihre Trainer machen dort hervorragende Arbeit, das hat man auch letzte Saison gesehen. Aber wir werden ihnen die Punkte nicht einfach so im Derby hergeben, sondern werden schon dagegenhalten und ihnen das Leben so schwer wie möglich machen", sagt Rascher und sieht die Voraussetzungen dafür trotz einiger Ausfälle gegeben: "Wir haben ein Heimspiel, schönes Wetter, viele Zuschauer, was will man mehr...?"