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Artikel veröffentlicht am 24.07.2023 um 12:15 Uhr
Walking Football am Zeisigweg: Sport statt Spott gegen rostende Glieder
An den ersten Standorten in der Region treffen sich die fußballbegeisterten älteren Semester bereits, um weiter am Ball zu bleiben. Zum „Walking Football“ oder „Fußball im Gehen“ ruft auch der TSV Johannis 1883 bei einem Kennenlerntag am Samstag (29. Juli ab 11 Uhr) alle Interessierten auf, sich in Theorie und Praxis mit den Regeln zu beschäftigen, aber vor allem gemeinsam Sportaktivitäten zu starten.
Von Marco Galuska
Günter Beck (Koordinator Walking Football), Gabi Seidel (Tochter von Heinz Kreißel), Johann Seidel (1. Vorstand TSV Johannis 83) und Wolfgang Lutz (Trainer Walking Football) freuen sich auf das neue Projekt am Zeisigweg.
privat
Im vergangenen Sommer hatte Wolfgang Lutz seine lange Karriere als Trainer beim SV Poppenreuth beendet - und ist mit seiner Entscheidung absolut im Reinen. Ein "Comeback" als Coach wird es dennoch geben, jedoch auf einer recht anderen Ebene. "Ich habe letztes Jahr eher zufällig von einem bayernweiten Lehrgang zum Thema Walking Football gehört, der bei der SGV Nürnberg-Fürth stattfand. Mich hat das einfach neugierig gemacht, was dahinter steckt - und ich war echt begeistert, dass man doch noch was machen kann, wenn auch die Glieder rosten", sagt Lutz.

Mit dem erlangten Wissen über den "als Uralt-Herren-Fußball bespöttelten" Sport warb Lutz bei seinen langjährigen Freunden im Heimatverein TSV Johannis 1883 um Vorstand Johann Seidel für das noch in den Kinderschuhen steckende Angebot. Mit dem ASC Boxdorf hat man schon seit Jahren eine durchaus erfolgreiche und ambitionierte Spielgemeinschaft bei den Senioren. Das neue Angebot sieht man hingegen als "eine Chance für die älteren Semester" und will dafür am kommenden Samstag (29. Juli um 11 Uhr) an einem Kennenlerntag mit Theorie-Input und kurzer Regelkunde (siehe auch "Die wichtigsten Regeln") im Sportheim der 83er am Zeisigweg den Startschuss geben. Sportsachen sollten dabei nicht vergessen werden, denn anschließend geht es zur Praxis auf den grünen Rasen.

"Walking Football spricht zwar überwiegend die Leute ab 50 an, bei uns gibt es aber keine Altersvorgabe. Es sind auch Rekonvaleszenten oder auch einfach Sportler und Sportlerinnen, die es etwas ruhiger angehen lassen wollen oder zielgerichtet etwas für ihre Gesundheit tun wollen, herzlich willkommen", erklärt der 61-jährige Lutz, den selbst "kaputte Hüften" plagen, stellvertretend für die ehemaligen Spieler und Funktionäre der 83er, die "trotz des fortgeschrittenen Alters nun (auch wieder) Lust haben, für sich selbst etwas zu tun" und zum gemeinsamen Sport aufrufen.

Heinz-Kreißel-Gedächtnisturnier in Planung

"Wir suchen nach einer gemeinsamen Lösung, können uns nach Alter und zeitlicher Präferenzen in Gruppen aufteilen! Ich kann mir vorstellen, dass sich daraus auch andere gemeinsame Sportaktivitäten ergeben. Der Kern ist jedoch Walking Football, wofür wir ein Fundament schaffen wollen und Leute begeistern wollen. Sicher wollen wir uns dann auch später mal mit anderen messen", sagt Lutz, dem auch ein "Heinz-Kreißel-Gedächtnisturnier" vorschwebt, das in Erinnerung an den früheren Club-Meisterspielers, der bis zu seinem Tode 2021 eng mit dem TSV Johannis 83 verbunden geblieben war, ausgetragen werden soll.

Walking Football startet nun auch beim TSV Johannis 83, wo ein "Heinz-Kreißel-Gedächtnisturnier" in Zukunft stattfinden soll. Kreißels Tochter Gabi Seidel spendete zwei Walking Football Tore.
 privat

Kreißels Tochter Gabi Seidel hat für die neue Gruppe zwei Walking-Football-Tore gespendet und freut sich ebenfalls über das, was die 83er für die ältere Generation auf die Beine stellen wollen. Lutz fasst die Intention zusammen: "Ich denke, viele trauen sich da zunächst nicht mehr so recht, aber wir wollen erreichen, dass sich die Leute wieder an den Fußball herantasten und ganz einfach Spaß beim Sport im Team haben. Wir freuen uns auf alle, die bei uns vorbeischauen!"

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Daten TSV Johannis 83 Nürnberg

TSV Johannis 83 Nürnberg
Gründung: 1883
Farben: grün-weiß


Hintergründe & Fakten

Personendaten

Kontakte zu Walking Football

Günter Beck, 
Tel.: 0151 1124 1545, 
E-Mail: g.beck@prosol-farben.de

Wolfgang Lutz, 
Tel.: 0163 373 4893, 
E-Mail: wolfganglutz@o2mail.de

Klaus Stiegler, 
Tel.: 0160 9465 5625, 
E-Mail: kstiegler@gmx.de

Die wichtigsten Regeln

Anzahl der Spieler*innen und Auswechslungen
Jede Mannschaft darf sechs Spieler*innen auf dem Feld haben. Sechs Wechselspieler*innen dürfen zudem eingesetzt werden. Ein- und Auswechslungen finden an der Mittellinie statt.
Spielfeld-, Tor- und Torraumgröße
Das Spielfeld ist 42 Meter lang und 21 Meter breit. Gespielt wird auf Mini-Tore, die drei Meter breit und einen Meter hoch sind. Der Torraum misst eine Fläche von fünf Metern Breite und einem Meter Länge. Alternativ kann um das Tor (ausgehend vom Tormittelpunkt auf der Torlinie) ein Halbkreis mit einem Radius von zweieinhalb Metern als Torraum ausgewiesen werden – ähnlich wie ein Wurfkreis beim Handball.
Spielzeit
In der Regel dauert ein Spiel viermal zehn oder zwölf Minuten mit fünfminütigen Pausen. Bei Turnieren beträgt die Spielzeit einmalig zwölf Minuten, kann variiert werden.
Schiedsrichter*innen
Bis regelkundige Schiedsrichter*innen zur Verfügung stehen, werden die Partien nach Absprache der beteiligten Mannschaften von aktiven Spieler*innen gepfiffen.
Weitere Regeln
- Keiner der Spieler*innen darf sich im Torraum aufhalten (weder stehen noch durchlaufen).
Bei Torvereitelung im Torraum durch die verteidigende Mannschaft erfolgt ein Strafstoß von der Mittellinie des Spielfeldes auf das leere Tor.
- Tore, die innerhalb des Torraums erzielt werden, werden aberkannt und die verteidigende Mannschaft erhält einen Freistoß.
- Bleibt der Ball unabsichtlich im Torraum liegen, erhält die verteidigende Mannschaft Ballbesitz und darf den Ball von der Torraum-Linie spielen. Abstöße sind auch vor dieser Linie auszuführen.
- Der Ball darf nicht über eine Höhe von einem Meter gespielt werden (Torlattenhöhe). Wird ein oder eine Spieler*in angeschossen und der Ball geht über die erlaubte Höhe, erfolgt ein Freistoß für die gegnerische Mannschaft von der Stelle des Vergehens.
- Grätschen, Tacklings, Stoßen oder Schieben von Gegenspieler*innen sind untersagt und werden mit Freistoß geahndet.
- Spieler*innen müssen während der Bewegung immer einen Fuß auf dem Boden haben. Verlassen beide Füße im Zuge der Bewegung den Boden des Spielfeldes, egal ob mit oder ohne Ball, ist der gegnerischen Mannschaft ein indirekter Freistoß an der Stelle des Vergehens auszusprechen.
- Alle Freistöße sind indirekt. Der Abstand bei Freistößen sowie bei Eckbällen und beim Einkick beträgt drei Meter. Ist der Abstand zum Tor so gering, dass die verteidigende Mannschaft „auf der Torlinie“ stehen müsste, wird der Ort vom Referee verlegt.
- Tore aus der eigenen Hälfte zählen nicht. Das Spiel geht mit Abstoß weiter.
- Die Abseitsregel ist aufgehoben.

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