Jürgen Schmitt, der neue Mann auf der Trainerbank nahm das Erbe von Vorgänger Günther Straub an. Ein schwieriges Erbe, denn gleich fünf erfahrene Spieler haben den Verein im Sommer verlassen beziehungsweise aus beruflichen Gründen eine schöpferische Pause eingelegt. Mit dem BOL-erfahrenen Marco Barth kehrte zwar inzwischen ein echter Allrounder wieder zurück, der mit ganzem Herzen und voller Engagement für seinen Verein die Stiefel schnürt, doch "der Beruf geht vor". Das könnte in dieser Saison das Motto des FC Bischberg sein. Klangvolle Namen tauchen im Kader des Kreisklassisten immer noch auf, doch dieser Kader ist klein und die Krux ist beinahe Woche für Woche dieselbe. "Trainer, ich bin dienstlich unterwegs und kann am Wochenende nicht spielen", ein Satz der Jürgen Schmitt wohl schon in seine Träume verfolgt.
Personelle Ausfälle an der Tagesordnung
Tobias Mück machte den Anfang. Der Vollblutstürmer, der in den ersten acht Partien fünf Treffer erzielte, weilte seit Ende September in Spanien. Wolfgang Els fehlt trotz seiner 12 Saisontore ob des Trainingsrückstandes die Spritzigkeit früherer Tage, so dass er seine neue Position hinter den Spitzen gefunden hat. "Er ist für uns enorm wichtig, weil er die Fäden im Mittelfeld in der Hand hält", weiß Schmitt die Präsenz des "Langen" zu schätzen. Der schier unersetzbare Christian Weiß leistete sich obendrein zwei - wenn auch diskussionswürdige - Platzverweise in der Vorrunde und zu allem Überfluss verletzte sich der eben erst fürs Tor verpflichtete Armin Jauernik nach fünf punkteträchtigen Spielen am Knie und ward fortan zum Zuschauen verurteilt. So lässt sich die "Fieberkurve" des FC Bischberg auch leicht erklären.
Nach gutem Start abgedriftet
"Wenn alle Mann an Bord sind, können wir im vorderen Drittel mithalten", ist sich der Trainer sicher und die unbestechlichen Statistiken geben ihm Recht. Sechs Spiele, elf Punkte, Auswärtssiege in Mürsbach und Rattelsdorf, dem bis dato unangefochtenen Spitzenreiter aus Stegaurach getrotzt... Der Saisonstart war verheißungsvoll. Doch dann schlugen in dem ohnehin dünn besetzten Kader die erwähnten Probleme immer deutlicher durch und die Achterbahnfahrt des FC Bischberg begann. Tollen Siegen, folgten mitunter deprimierende Niederlagen. Dennoch stehen zur Winterpause 29 Zähler auf dem Habenkonto und Platz 7 in der Tabelle. "Nach den Abgängen der Vorsaison wollten wir eine neue Mannschaft formen, die zunächst mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollte. Von daher sind wir sehr zufrieden, denn wir stehen eigentlich besser da als erwartet", zieht Jürgen Schmitt dennoch ein mehr als positives Fazit nach gespielten 18 Partien. Und auch wenn diese Bilanz derzeit eher wie "Niemandsland der Tabelle" aussieht, so richtet Schmitt den Blick dennoch nach vorne.
Die ersten Fünf im Blickfeld
"Wir dürfen die Saison jetzt nicht auslaufen lassen, sondern wollen schon versuchen, den bestmöglichen Platz zu erreichen", so der Übungsleiter, der einen Rang unter den ersten 5 insgeheim schon anvisiert. Grund zur Zuversicht gibt es allemal. Tobias Möck stößt nach seinem Spanien-Aufenthalt, wodurch die Offensive um den verlängerten Arm des Trainers, Stephan Kröner, wieder flexibler agieren kann und sicher dem ein oder anderen ambitionierten Gegner das Leben schwer machen wird, wieder zur Mannschaft, in der sich Youngster wie Sebastian Siebenhaar, dem Schmitt glänzende Perspektiven attestiert, in der Vorrunde einen Stammplatz erkämpft haben. Eine ausgeglichene Stammelf ohne große Stars, die nur Jonas Beck wieder Richtung SV Priesendorf verlässt, kann den restlichen Begegnungen also gelassen entgegensehen und trägt sogar ein echtes "Luxusproblem" mit sich herum. Mit vier Siegen auf des Gegners Platz zählt der FC Bischberg auswärts nämlich zu den gefährlichsten Mannschften der Liga, "muss" aber "bedauerlicherweise" sieben der restlichen zwölf Spiele auf dem heimischen Sportgelände austragen. Eines davon am letzten Spieltag gegen die SpVgg Lauter - möglich, dass der "kleine FCB" doch noch eine entscheidende Rolle im Aufstiegskampf spielt, auch wenn er selber in diesen nicht mehr wird eingreifen können.
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