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Artikel veröffentlicht am 28.06.2016 um 12:39 Uhr
Warum die Südwesttangente ihren Namen zu Recht trä
Louis van Gaal hätte wohl seine wahre Freude gehabt: Der holländische Coach prägte einst beim FC Bayern München jenen Begriff, dem der TSV Südwest nach seinem Relegationsaufstieg in die Kreisliga Taten folgen ließ. "Also eins weiß ich ganz sicher: Die Südwester, die können richtig feiern", sammelte sich Südwest-Trainer Steffen Kircheis einen Tag nach der Rückkehr des einstigen Landesligisten ins Kreisoberhaus.
Von Marco Galuska

"Hier gibt es eine Fankultur vom schärfsten, so etwas habe ich in diesen Amateurklassen noch nicht erlebt. Es war einfach eine überragende Geschichte", geriet Meister-Coach Kircheis, der erst vor der Saison aus Katzwang an der Jägerstraße kam, ins Schwärmen.


Fans Südwest


Von einem lautstarken Fanblock wurden die Südwester in der Relegation - und auch danach - begleitet.
Foto: fussballn.de


Das (keineswegs vollständige) Protokoll reicht von den üblichen und unüblichen Feierlichkeiten nach Abpfiff auf dem Sportplatz, über einen Autokorso entlang der Südwesttangente, dem Empfang an der Terrasse des Sportheims mit "richtig vielen Fans". Bis 5 Uhr morgens sei das TSV-Sportheim "abgebrannt" worden, der letzte habe sich gegen Mittag von den Feierlichkeiten (vorerst) auf den Heimweg gemacht.


Abgesehen vom "absoluten Wahnsinn", der nach dem 4:0-Sieg über Emskirchen im finalen Relegationsmatch abging, kann Kircheis von einer "überzeugenden Relegation" berichten, die seine Truppe in den Partien gegen Worzeldorf (1:0) und Emskirchen bot. "Es war eigentlich in der Runde schon mehr möglich. Es hat aber doch ein wenig gebraucht, bis wir kapiert haben, dass es nicht nur darum geht, schönen Fußball zu spielen. Es gehören eben auch Ergebnisse zum Fußball."


Im Mittelfeld


Safak Cetins (rechts) Verzicht auf ein EM-Spiel in Frankreich zahlte sich aus: Er bereitete zwei Tore vor und war auch sonst einer der Besten bei den Südwestern.
Foto: fussballn.de


Dabei habe die Truppe einen "überragenden Charakter" gezeigt. Stellvertretend erzählt Kircheis die Geschichte von Safak Cetin, der Tickets für die EM-Spiele der Türkei in Frankreich hatte. Aber nur ein Spiel anschaute, um die komplette Relegation zu spielen, schließlich von Alexander Heller am Flughafen in München abgeholt wurde, um am Nachmittag auf dem Platz zu stehen. "Er war dann auch noch einer unserer Besten auf dem Platz. Bei der Feier haben die Jungs dann noch für seine Reisekosten gesammelt - solche Geschichten gibt es wohl nur im Fußball", so Kircheis.


Steffen Kircheis


Steffen Kircheis wird auch in der Kreisliga die Südwester führen.
Foto: fussballn.de


Diesen TSV Südwest nicht mehr missen möchte freilich auch Coach Kircheis selbst: "Ich habe hier eine intakte Mannschaft und bin in der Kreisliga gerne weiter dabei." Aus jenem "eingeschworenen Haufen" wird Kircheis berufsbedingt vorerst auf Christian Gross verzichten müssen. Seine Brüder Markus und Rainer bleiben, wie der überwiegende Rest der Aufstiegstruppe, erhalten. Einzig Hakan Balci wird den Verein wieder verlassen.


Schuss Hermel


Robin Hermel (rechts) geht nun für den TSV Südwest auf Torejagd, wo bereits seine zwei Brüder spielen.
Foto: Udo Weller


Statt drei Gross-Brüder stehen also nur noch zwei zur Verfügung, umgekehrt verhält es sich bei den Hermel-Brüdern. Neben Peter Hermel, der als Neuzugang vor der Saison schon absolut überzeugen konnte, ist vermehrt auch Keeper Max Hermel wieder einsatzbereit und mit Robin Hermel, der frisch aus dem Landesliga-Kader des SV Seligenporten kommt, gibt es das "frische Blut", das die gestandene Mannschaft immer wieder brauche.


Bei all der Euphorie und Feierstimmung wollen die Südwester aber nicht mit zu viel Übermut die Rückkehr nach sechs Jahren im Kreisoberhaus angehen, wie Kircheis vorgibt. "Es wird eine harte Liga, in der es schon Unterschiede zur Kreisklasse geben wird. Wir müssen uns akklimatisieren und wollen wieder zum Inventar der Kreisliga gehören. Für uns ist der Klassenerhalt das oberste Ziel." 


Nur kleinreden will Kircheis sein Team auch nicht: "Kicken können meine Jungs!" Und am Feiern muss ohnehin nicht mehr geübt werden.



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