Martin Teuchert zieht erste Bilanz: "Trainer ist auch als Psychologe gefragt" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 15.10.2008 um 16:00 Uhr
Martin Teuchert zieht erste Bilanz: "Trainer ist auch als Psychologe gefragt"
Im letzten Jahr hat der FC/TSV Rödental den Aufstieg in die Kreisklasse knapp verpasst. In diesem Jahr wird es sehr schwierig unter den ersten Zwei zu stehen, da die Konkurrenz sehr stark ist, wie der FC/TSV am Wochenende erst schmerzlich feststellen musste. Da gab es ein 1:10 in Ketschenbach. "Wir müssen, soweit es geht, an den beiden Topteams der Liga dranbleiben, dann wird man sehen, ob mehr als nur Platz drei möglich ist", sagt der erfahrene Trainer Martin Teuchert. anpfiff wirft einen Blick auf die Situation beim Fusionsverein.
Von Mirco Schuberth
Bilanz nach zehn Spieltagen

"Wir müssen sechs Punkte mehr auf unserem Konto haben", lautet die Bilanz von Trainer Martin Teuchert nachdem zehn Spieltage absolviert sind. Die fehlenden Punkte sind bei den Niederlagen gegen die Reserven aus Einberg und Oberlauter liegengeblieben und könnten dem FC/TSV am Ende der Saison fehlen, um vielleicht einen der ersten beiden Plätze in der Tabelle zu belegen.

Die hohe Niederlage beim Tabellenführer Ketschenbach

"Wir sind nach Ketschenbach gefahren, um mindestens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen", macht Martin Teuchert klar. Doch am Ende wurde es ein 1:10 aus Sicht der Rödentaler. Die Gründe hierfür schildert der Trainier wie folgt: "Wir haben es versäumt nach unserer 1:0-Führung das zweite oder dritte Tor zu machen. Die Chancen dafür hatten wir. Desweiteren hat der Schiedsrichter in der ersten Halbzeit sechs gelbe Karten verteilt. Allesamt auf unserer Seite. Dies war zwar nicht spielentscheidend, aber da alle Karten für Defensivspieler waren sind die natürlich alle etwas vorsichtiger zu Werke gegangen, als sie das gerne gemacht hätten. Als wir dann nach der Pause noch eine gelb/rote Karte bekamen, hat Ketschenbach seine spielerische und läuferische Überlegenheit ausgespielt und die Chancen eiskalt genutzt. Wir haben uns dann aufgegeben und die Niederlage ohne große Gegenwehr hingenommen."

Ziele für die Spiele bis zur Winterpause

Die Ziele für den FC/TSV Rödental bis zur Winterpause sind ganz klar formuliert. "Wir sind jetzt spielfrei, anschliesend kommen mit Haarbrücken, ASV Neustadt und Türkgücü Neustadt drei schwierige Gegner. Bis zur Winterpause wollen wir so viele Punkte wie möglich holen und den Kontakt zur Tabellenspitze nicht verlieren", lautet die Vorgabe von Martin Teuchert.

Personelle Situation

Mit gerade einmal 14 Spielern hat der FC/TSV Rödental einen recht dünnen Kader. Dazu kommen viele Schichtarbeiter die natürlich nicht regelmäßig trainieren können oder auch sonntags beim Spiel verhindert sind. "Durch unseren recht kleinen Kader und den vielen Schichtarbeitern ist es natürlich schwierig ein ordentliches Training abzuhalten", weiß Martin Teuchert um die Problematik. Hinzu kommt noch, das er  keinen Torwart im Training zur Verfügung hat. Die Nummer eins, Gerold Höhn, ist bereits 42 Jahre alt und nebenbei noch Jugendtrainer und Familienvater. "Wir sind froh, dass er sonntags immer im Kasten steht." Zudem musste der Trainer, den einen oder anderen Spieler, der die Elf fußballerisch weiterbringen würde, aus disziplinarischen Gründen aus der Mannschaft nehmen. "Man muss als Trainer manchmal auch schon ein Psychologe sein, um zu wissen wie man mit den einzelnen Spielern umgeht. Aber ohne Disziplin und ohne die nötige Einstellung geht es eben nicht."

Das Umfeld

Mit Günther Schaller hat der FC/TSV Rödental einen sehr kompetenten Vorstand, der für den Verein lebt. Martin Teuchert ist sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit zwischen Trainer und Vorstandschaft und freut sich über die Unterstützung, die er von Seiten der Vorstandschaft erhält. "Von meiner Seite aus gibt es keine negativen Dinge über die Vorstandschaft zu berichten," sagt der Trainer.

Aufstiegsberechtigte zweite Mannschaften

Immer wieder gibt es Diskussionen, ob zweite Mannschaften in einer auftstiegsberechtigten Liga spielen sollen. Die Meinungen dazu liegen weit auseinander. Martin Teuchert ist "absolut kein Fan" dieser Regelung. "Zweite Mannschaften sollten nur dann aufstiegsberechtigt spielen, wenn die erste Mannschaft im Verein Kreisliga oder höher spielt. Alles andere ist für mich unakzeptabel." Es sei immer weniger Spielermaterial in den unteren Klassen vorhanden, so dass es immer schwieriger werde Sonntag für Sonntag elf Leute für zwei Mannschaften zusammen zu bekommen. Desweiteren findet man oft leere Sportheime vor, da die Reservemannschaften teilweise ganz woanders spielen als die erste Mannschaft. "Durch die fehlenden Einnahmen, werden in den nächsten Jahren viele kleinere Vereine durch diese Regel verschwinden. Hier haben einige Funktionäre die Realität zu den kleinen Vereinen verloren", ärgert sich der 49-Jährige.

Der Trainer

Mit Martin Teuchert hat der FC/TSV Röntal einen sehr erfahrenen Trainer. Der 49 jährige hat schon viel Trainerstationen hinter sich im Landkreis Coburg/Lichtenfels und auch einige Erfolge vorzuweisen. So sind die Aufstiege mit Niederfüllbach, Schwabthal und Ahorn nur drei Stationen aus seiner Trainiertätgkeit, die er seit 1991 ausübt. Allerdings soll nach dieser Saison eventuell schluss sein. "Ich werde demnächst 50 Jahre alt und ich denke, dass ist ein schönes Alter zum aufhören. Auch wird meine Zeit immer eingeschränkter, da ich als Busfahrer bei der SÜC auch oft sonntags arbeiten muss und in Zukunft durch neue Dienstpläne noch öfters sonntags eingespannt bin."

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