Herr Martin, am letzten Samstag setzte es im achten Spiel die siebte Niederlage. Haben Sie die Bezirksliga unterschätzt?
Robert Martin: Unterschätzt würde ich nicht sagen. Wir waren in den wenigsten Spielen wirklich viel schlechter als der Gegner. Der Unterschied zur Kreisliga ist wohl am ehesten der, dass unsere Fehler in der Bezirksliga immer eisklat bestraft wurden und wir bislang nicht in der Lage waren, die Fehler des Gegners konsequent zu nutzen. Uns fehlt der letzte Tick. Wobei ich nach wie vor nicht der Meinung bin, dass die Würfel schon gefallen sind. Die Saison ist schließlich noch lang.
Sie glauben also weiterhin fest an den Klassenerhalt? Robert Martin: Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die bislang zweifelsohne Lehrgeld zahlen musste. Die Spiele laufen meist nach dem selben Strickmuster. Wir machen uns durch eigene Fehler schon in den Anfangsminuten einen Strich durch unser eigenes Konzept, bäumen uns auf, erzielen den Ausgleich, riechen am Führungstor und geraten trotzdem wieder in Rückstand. Das wirkt sich natürlich auf die Verfassung der Spieler aus. Die Mannschaft hat aber das Zeug dazu, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Hoffnung stirbt in jedem Fall zuletzt.
Eine Trainerdiskussion wird es in Mitwitz auf jeden Fall nicht geben?
Robert Martin: In keinem Fall. Die Vorstandschaft steht voll und ganz hinter dem Trainer und der Mannschaft. Natürlich stehen wir im Moment nicht so da, wie wir uns das selber wünschen, aber unser Trainer Markus Fischer hat die Mannschaft von der A-Klasse bis in die Bezirksliga geführt und leistet immer noch sehr gute Arbeit. Wir werden die Mannschaft weiterhin tatkräftig unterstützen und alles tun, um die Jungs aufzurichten. Wenn man jahrelang nur Erfolg hat und auf einmal läuft es genau entgegengesetzt, tut man sich natürlich schwer. Irgendwann sollte der Knoten bei unserer Truppe platzen und wenn nicht, dann haben alle die Recht behalten, die dem FC Mitwitz von vornherein keine Chance gegeben haben.
Sie haben aber vor der Saison schon ein klares Konzept vorgegeben und waren auf das mögliche Scheitern vorbereitet.
Robert Martin: Das ist richtig. Wir waren der Meinung, dass wir finanziell in die Mannschaft nicht investieren müssen und wollten das auch gar nicht tun, weil wir immer noch um des Fußballspielens Fußball spielen. Wir werden von unserem Konzept nicht abweichen, denn auch ein Wiederabstieg wäre kein Beinbruch. Dass wir nicht vorne mitspielen können war uns ohnehin klar, aber den ein oder anderen Punkt mehr hätten wir uns bislang schon verdient. Trotzdem ist die anfängliche Euphorie natürlich ein bisschen der Skepsis gewichen. Die Bezirksliga-Wirklichkeit hat uns eines besseren belehrt und wir müssen akzeptieren, dass wir die Anforderungen bislang nicht erfüllt haben.
Werden Sie denn unter Umständen personell doch noch nachrüsten?
Robert Martin: Es wäre denkbar, dass wir uns in der Winterpause noch einmal umsehen. Aber wir vertrauen unserer Mannschaft und hoffen, dass der Groschen in den nächsten Spielen fällt. Wir sind zwar von unserer jetzigen Situation nicht begeistert, aber am Boden sind wir noch lange nicht.
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