SpVgg Heßdorf: Hans Ort und die „graue Maus“: Erst durchgereicht, dann durchmarschiert - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 29.06.2007 um 08:49 Uhr
SpVgg Heßdorf: Hans Ort und die „graue Maus“: Erst durchgereicht, dann durchmarschiert
Hans Ort gibt es gerne zu. „Ein wenig sind wir schon die graue Maus in der Liga“, erklärt der Fußball-Abteilungsleiter der SpVgg Heßdorf. Seit 35 Jahren engagiert sich der dreifache Familienvater schon in dem Verein, der in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert. Und während seiner Zeit hat er so manche Höhen und Tiefen erlebt.
Von Christoph Laskowski
Hans Ort weiß, dass die Liga sehr stark besetzt ist.
Laskowski
Als 1992/93 das Projekt Bezirksoberliga zum ersten Mal verwirklicht wurde, stand Ort als Spieler auf dem Platz. Sieben Jahre lang hielt sich die SpVgg in der Klasse. Was dann folgte, war eine rasante Achterbahnfahrt. Von der Bezirksoberliga stürzte Heßdorf ab. Zwei Jahre später, 2002/03, fand sich der Verein in der Kreisliga wieder. Ort erinnert sich. „Viele einheimische Spieler verließen uns, und wir fanden keinen gleichwertigen Ersatz. Der ganze Vorstand löste sich auf. Es gab viel Kritik aus den eigenen Reihen.“ Während der Krise kickten Ort und viele andere Ex-BOL-Spieler bereits in der Altherren-Truppe. Doch die „Oldies“ konnten nicht tatenlos zusehen – und wurden im Rahmen der Vorstandschaft wieder aktiv. Jürgen Geisler übernahm den 1. Vorstand, Hans Ort und Bruno Linsenmayer teilten sich den Posten des Abteilungsleiters. Und prompt änderte die Achterbahn ihren Kurs. Es ging wieder steil nach oben. Und das im selben Tempo.

Das beste Jahr der Vereinsgeschichte

Den zwei Abstiegen folgten zwei Aufstiege hintereinander, so dass Hessdorf schon in der Saison 2004/05 unter Trainer Andreas Schöll wieder in der Bezirksoberliga angekommen war. Beinahe hätte das Auf und Ab eine Fortsetzung gefunden. Als Tabellenletzter startete das Team unter Interimstrainer Georg Nagel jedoch eine furiose Aufholjagd mit 24 Punkten aus den letzten zehn Spielen und hielt gerade noch die Klasse. Das darauf folgende Jahr war wohl das Beste der Vereinsgeschichte: Die erste Mannschaft belegte den fünften Rang, die Reservetruppe stieg in die Kreisklasse auf. Pech für die „graue Maus“ Heßdorf, dass den „Großen“ in der Umgebung die Talentschmiede nicht verborgen blieb. Gleich fünf Stammspieler verließen den Verein, besonders der Wechsel des überragenden Stefan Marxner (zum Landesligisten FSV Erlangen-Bruck) fiel schwer ins Gewicht. „Mit solchen Vereinen können wir nicht mithalten“, gibt Ort zu. Denn das Konzept in Heßdorf ist ein anderes.

"Es wird extrem schwer."

„Außer der Punktprämie zahlen wir kein Geld an unsere Spieler aus. Wir versuchen immer, sechs bis sieben einheimische Spieler in unserer Mannschaft zu haben. Wichtig ist für uns die Kameradschaft“, betont Ort. Und dafür wird einiges getan. Regelmäßig treffen sich die Spieler zu Mannschaftsausflügen, im Winter geht’s in den Skiurlaub und im Sommer nach Mallorca. Trotz der guten Stimmung im Team erscheinen beim Gedanken an die kommende Saison ein paar Sorgenfalten auf Orts Stirn. „Quelle Fürth, Südwest Nürnberg, Schnaittach, Schwabach, Wendelstein: Von den Namen her ist es ein Wahnsinn. Es wird extrem schwer, wir dürfen nicht allzu viel Verletzungspech haben.“ Schließlich kicken in der nächsten Spielrunde 17 Mannschaften in der BOL, das heißt: Vier Direktabsteiger, der Fünftletzte muss in die Relegation. Bis auf einige Ergänzungsspieler konnte Heßdorf seine Akteure halten. Mit Uwe Sill steht ein ehemaliger Spieler als Verstärkung für die kommende Saison fest. Zu gönnen wäre es der „grauen Maus“, dass sie von einer weiteren Achterbahnfahrt verschont bleibt.

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