Ihn kennt man vor allem als Übungsleiter höherklassiger Vereine. So betreute er in der Vergangenheit beispielsweise den 1. SC 08 Bamberg, den 1. FC Strullendorf und den SV Würgau. Nach einer Auszeit von einem Jahr ist er nun zurück. Und mit ihm der TSV Kleukheim. anpfiff sprach mit dem Trainer des Wiederaufsteigers über die Hintergründe seines Engagements, über den furiosen Saisonauftakt seiner Mannschaft und über die Ziele, die er beim TSV Kelbachgrund-Kleukheim verfolgt.
Herr Hoydem, Glückwunsch zur Tabellenführung. Könnten Sie sich an den Anblick der Tabelle gewöhnen oder sehen Sie das 5:1 im Derby gegen den TSV Ebensfeld vor allem als einen Sieg im Kampf gegen den Abstieg?
Georg Hoydem: Vor der Saison wussten wir nicht so recht, wo wir eigentlich stehen. Wir haben hauptsächlich Testspiele gegen Kreisliga- und Kreisklassenmannschaften bestritten, davon einige erfolgreich, andere weniger erfolgreich. Daher war der Auftaktsieg gegen Ebensfeld schon enorm wichtig für das Selbstvertrauen meiner Mannschaft. Ich muss meiner Mannschaft da allerdings auch ein Riesenkompliment machen. Sie hat hervorragend trainiert, was sich im Spiel gegen Ebensfeld auch ausgezahlt hat. Die Voraussetzungen hier in Kleukheim sind sehr gut, allerdings ist spielerisch hier sicher noch mehr möglich. Es war gut und wichtig, dass die Mannschaft nach dem Abstieg in die A-Klasse gleich wieder aufgestiegen ist, aber nun liegt natürlich eine sehr schwere Saison vor uns. In erster Linie muss es darum gehen, schnell so viele Punkte wie möglich zu sammeln und somit vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern.
Nach dem Sieg gegen Ebensfeld – was ist möglich beim Auswärtsspiel in Geisfeld, und mit welcher Zielsetzung treten Sie die Fahrt dorthin an?
Georg Hoydem: Wir haben natürlich einen Auftakt nach Maß erwischt, wohingegen die Geisfelder ihre Saisonpremiere bei den Zwölfern so richtig vergeigt haben. Sie werden folglich alles versuchen, diesen Ausrutscher auszubügeln, es wird für uns also sicher nicht leicht. Dennoch wollen wir natürlich nach dem Erfolg im ersten Spiel nachlegen. Das Minimalziel für das Spiel in Geisfeld ist ein Punkt.
Die Fußballfans der Region kennen Sie vor allem als Trainer höherklassiger Vereine, etwa des FC Strullendorf oder des SV Würgau. Was hat Sie bewogen, nun ausgerechnet den Kreisklassenaufsteiger TSV Kleukheim zu übernehmen?
Georg Hoydem: Ich bin jetzt seit über zwanzig Jahren Trainer, habe zuletzt ein Jahr pausiert, ehe der Vorstand des TSV Kleukheim nun an mich herangetreten ist mit der Bitte, die Nachfolge von Siegfried Bieberstein anzutreten. Ich spiele ja selbst in Kleukheim bei den Alten Herren und habe daher das Traineramt hier gerne übernommen. Die Klasse spielte dabei keine Rolle. Die Voraussetzungen in Kleukheim sind, wie schon gesagt, so gut wie sonst wo kaum, das Umfeld passt, die Mannschaft zieht hervorragend mit. Das war allerdings auch die Voraussetzung für mich, den Trainerposten zu übernehmen. Ich habe im Vorfeld lange und ausführlich mit der Mannschaft gesprochen und den Spielern meine Vorstellungen erläutert. Wir haben festgestellt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen, und daher habe ich schließlich zugesagt.
Welche Ziele verfolgen Sie längerfristig in Kleukheim?
Georg Hoydem: Die Vorstände haben in der Vergangenheit alles dafür getan, dass in Kleukheim alles passt, angefangen bei Theo Voll über Erwin Müller bis hin zu Karl Labisch. Allerdings wurden im spielerischen Bereich nicht alle Möglichkeiten genutzt. Ich bin froh, dass jetzt Erwin Müller im Jugendbereich als Trainer tätig ist, ich hoffe, wir können davon profitieren und regelmäßig ein bis zwei Spieler aus der A-Jugend in die Erste Mannschaft übernehmen. Außerdem gibt es zwei, drei Spieler aus Kleukheim, die zwischenzeitlich bei höherklassigen Vereinen spielen, die wir aber gerne zurückholen würden. So könnten wir schrittweise unsere Mannschaft weiter verbessern.
Und wo sehen Sie Ihre Mannschaft am Saisonende, wer sind Ihre Aufstiegsfavoriten?
Georg Hoydem: Die Kreisklasse ist für mich natürlich Neuland. Die Unterschiede in dieser Liga sind schon gewaltig. Ich habe das kürzlich erlebt beim Spiel des FV Giech gegen den TSV Scheßlitz. Scheßlitz setzt ja derzeit vor allem auf junge Spieler, die sich auch sehr bemüht haben, aber natürlich im Endeffekt gegen diese erfahrene Mannschaft aus Giech keine Chance hatten. Der FV Giech ist schon eine überragende Mannschaft, die nur ganz schwer zu schlagen ist. Für junge Mannschaften oder auch für Aufsteiger wie uns ist es ganz schwierig, ja fast unmöglich, dort zu punkten. Für uns kann das Ziel letztlich nur heißen, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern.
Herr Hoydem, wir danken Ihnen für das Gespräch.