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Artikel veröffentlicht am 03.12.2025 um 07:00 Uhr
Was macht eigentlich: Dirk Schaefer?
Seinem Heimatverein FC Stein hielt Dirk Schaefer lange die Treue - zunächst als Spieler, später als Funktionär. Als Spielertrainer sammelte er bei anderen Klubs Erfahrung, die Arbeit als hauptverantwortlicher Trainer musste der 59-Jährige von Berufs wegen ablehnen, vor vier Jahren folgte dennoch eine erfolgreiche Interimszeit beim TSV Buch. Wir setzen unsere Reihe fort und fragen: Was macht eigentlich Dirk Schaefer?
Von Marco Galuska
Dirk Schaefer im Einsatz als SKB bei der EURO 2024 in Düsseldorf.
privat
Letztes Derby für den SKB

Das älteste Derby Deutschlands findet zwar seit Jahren nur noch zweitklassig statt, bewegt aber doch die Region ein ums andere Mal. "Für mich wird's das letzte Derby sein", sagt Dirk Schaefer und verbindet damit nicht etwa einen gewissen Groll, sondern in erster Linie seine berufliche Verpflichtung als sogenannter "SKB", szenekundiger Beamter der Polizei. Die genaue Anzahl der Nachbarschaftsduelle, die er in den letzten knapp 16 Jahren in dieser Funktion begleitet hat, kann der 59-Jährige nur schätzen: "Circa 25 Derbys dürften es gewesen sein. In letzter Zeit geht es glücklicherweise wieder etwas ruhiger zu. Als negativer Höhepunkt bleibt der Feuerlöscherwurf 2014 in Erinnerung. Aber man muss auch ganz klar sagen, dass der Großteil der Spiele absolut in Ordnung war. Es gibt glücklicherweise nicht immer Randale!"

Dirk Schaefer im Einsatz bei der EURO 2012 in Charkiw.
privat

Durchaus einen spannenden, aber auch zeitintensiven Job hat Schaefer, der mit 17 Jahren die Ausbildung bei der Polizei begonnen hatte, die Proteste seinerzeit in Wackersdorf hautnah erlebte, sieben Jahre auf Streife, 13 Jahre als Zivilfahnder unterwegs war, ehe er 2008 zum "SKB" wurde. Jene szenekundigen Beamten gibt es in Deutschland bis zur 4. Liga. Sämtliche Straftaten im Bereich Fußball werden bearbeitet, vor allem geht's auch um den Austausch mit den jeweiligen Standorten über "relevantes Klientel", wie es in der Fachsprache heißt, um zu beraten und aufzuklären. "Ein bisschen habe ich mein Hobby Fußball also auch zum Beruf gemacht", sagt Schaefer mit einem Schmunzeln und erinnert sich gerne zurück an die Einsätze bei den Fußball-Europameisterschaften 2012 oder zuletzt 2024.

Viel gereist mit DFB-Team und Club


In London, Amsterdam, Warschau oder mehrmals auch in Wien, wo es eine spezielle Fanfreundschaft nach Nürnberg gibt, war er beispielsweise über ein Jahrzehnt mit der Nationalmannschaft international im Einsatz, national begleitet er seit Jahren speziell die Spiele des 1. FC Nürnberg. Das Heimspiel gegen Hannover 96 vor Weihnachten wird sein letzter Einsatz sein. "Fehlen wird's mir zwar nicht, aber trotzdem habe ich den Job gerne gemacht, auch wenn es zeitintensiver wurde, nachdem wir mittlerweile eine Stelle weniger dafür haben", erklärt Schaefer, der eigentlich erst im Mai in Pension gehen würde, aber jede Menge Überstunden und Resturlaub abzubauen hat, sodass Ende Dezember die berufliche Tätigkeit praktisch enden wird.

Eine Rückkehr in den Herrenbereich als Trainer kann sich Dirk Schaefer gut vorstellen, nachdem er über all die Jahre berufsbedingt eingeschränkt war.
fussballn.de

Es ist aber gut möglich, dass nun für Dirk Schaefer ein neues Kapitel im Fußball beginnt. Denn die eingeschränkte Verfügbarkeit durch die Einsätze als SKB ließen einen Einstieg als Trainer im Herrenbereich über die Jahre nie wirklich zu. "Die meisten wussten ja, was ich mache. Aber erst im Sommer habe ich noch zwei Anfragen abgelehnt, weil man eben die Zeit dafür auch braucht. Die habe ich jetzt, und auch das Interesse - aber trotzdem muss es schon eine Aufgabe sein, die ambitioniert ist, das ist mir wichtiger als die Liga. Es muss eben passen", sagt Schaefer, der seit dreieinhalb Jahren zumindest im Jugendbereich des FC Stein als zweiter Trainer "einen guten Jahrgang" bei seinem Heimatverein coacht.

FC Stein der Heimatverein, erfolgreiche Jahre in Großweismannsdorf und ein erfolgreiches Sechs-Wochen-Engagement in der Landesliga

Selbst hat er bei den Faberstädtern in der E-Jugend mit dem Kicken angefangen, blieb dem FCS bis in den Herrenbereich treu, ehe der Wechsel zum SV Großweismannsdorf folgte, wo er - mit einem Jahr Unterbrechung als Spielertrainer beim STV Deutenbach -  insgesamt 13 erfolgreiche Jahre als Spieler und Trainer erlebte. Als Trainer war er später zudem beim SV Großhabersdorf, TSV Mühlhof und TSV Rohr tätig, bis ihn schließlich Uwe Kroll zurück zum FC Stein lotste. "Ich wurde kurz nach dem Tod von Heiner Limprecht sein Nachfolger als Fußball-Abteilungsleiter bis Anfang dieses Jahres und war in Stein immer wieder mal als Co-Trainer oder Interimstrainer tätig", blickt Schaefer zurück.

Seine letzte Rolle als Feuerwehrmann war dann aber vor vier Jahren beim TSV Buch erstmals in der Landesliga, als der damals designierte Trainer und Kollege Dirk Wagler seine Empfehlung für Schaefer am Wegfeld als Interimslösung abgab, ehe er selbst in der Winterpause übernehmen sollte. "Das kam für mich auch überraschend, aber die Chemie hat sofort gestimmt und wir hatten in Buch eine erfolgreiche Zeit", schaut er gerne auf die Sechs-Wochen am Wegfeld Ende 2021 zurück.

Dirk Schaefer war bei seinem FC Stein in mehreren Funktionen tätig, aktuell unterstützt er beim Coaching eines vielversprechenden Jugend-Jahrgangs am Waldsportpark.
Sebastian Baumann

Den Werdegang seiner Ex-Vereine hat Schaefer all die Jahre nie aus den Augen verloren, wie er mit einem Schmunzeln sagt: "Ich habe den Amateurfußball immer verfolgt - über die bekannten Medien! Speziell freilich die Ergebnisse zu den Vereinen, zu denen man einen besonderen Bezug hat. Ab und zu war ich auch auf den Sportplätzen, aber das war bisher eher sporadisch, weil ich eben meist beruflich unterwegs war." Es ist davon auszugehen, dass Schaefer künftig wieder mehr auf den Sportplätzen als in den Stadien anzutreffen ist - und das womöglich nicht nur als Zuschauer.

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Steckbrief D. Schaefer

Dirk Schaefer
Spitzname
Diggi
Alter
59
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Stein
Familie
geschieden, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
174 cm
Gewicht
77 kg
Beruf
Polizeibeamter
Hobbies
Fußball / Sport
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")
Erfolge
Als Spieler: 2-maliger Aufstieg mit dem SV Großweismannsdorf 1991 / 1992 in die damalige A-Klasse, heute Kreisliga und 1996 / 1997 in die Kreisliga. Als Trainer: 2-maliger Aufstieg mit der A-Jugend des SV Großweismmansdorf in die Kreisklasse (2001)und anschl. in die Kreisliga (2002). Klassenerhalt in der Bezirksliga mit dem FC Stein 2014 / 2015. Erreichen der Aufstiegsrunde in der Landesliga mit dem TSV Buch 2021


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